09.08.2024 07:38 Uhr

Bundestrainer Hrubesch macht Spaniens Schwachstelle aus

Horst Hrubesch: letztes Spiel als Bundestrainer
Horst Hrubesch: letztes Spiel als Bundestrainer

Horst Hrubesch würde eine verpasste Olympia-Medaille von Deutschlands Fußballerinnen auf seine Kappe nehmen. "Wenn wir Vierter werden, dann kann ich mich ohne Probleme hinstellen und sagen: Ich habe es einfach nicht geschafft, sie auf die drei Plätze da oben zu hieven", sagte der Bundestrainer vor dem Spiel um Platz drei gegen Weltmeister Spanien (15:00 Uhr/ZDF und Eurosport) in Lyon. 

Hrubesch versicherte aber: "Die Mädels wollen diesen dritten Platz, da geht nichts dran vorbei." Edelmetall sei das Ziel gewesen, zumindest seine Vorstellung. "Wenn ich heute so Bilanz ziehen müsste, dann muss ich sagen: Ja, wir hätten auch im Endspiel stehen können", sagte der 73-Jährige mit Blick auf das in der Verlängerung verlorene Halbfinale gegen die USA (0:1). 

Vierte Bronzemedaille für DFB-Frauen?

Für die DFB-Frauen wäre es die dritte Bronzemedaille nach 2000, 2004 und 2008. 2016 in Rio hatte das Nationalteam Gold gewonnen. Kapitänin Alexandra Popp ist die einzige verbliebene Spielerin, die damals im Finale gegen Schweden auf dem Platz stand.

Die Spanierinnen haben etwas überraschend den Einzug ins Endspiel durch ein 2:4 gegen Brasilien verpasst. Die deutschen Frauen verloren keines ihrer bisher sieben Länderspiele gegen sie. Die letzte Partie gewannen sie bei der EM 2022 in England - danach starteten das Team um die aktuelle Weltfußballerin Aitana Bonmatí durch und triumphierte bei der WM.

"Spanien musste hier einiges wegstecken. Die haben sich das auch anders vorgestellt", sagte Hrubesch und verwies auf die Defensive der Gegnerinnen: "So sattelfest sind sie hinten nicht." Für das HSV-Idol ist es das letzte Spiel als Bundestrainer, er wird nach Olympia von Christian Wück abgelöst. 

Hrubesch will nicht im Mittelpunkt stehen

"Fehlen wird mir sicherlich irgendwas hinterher, aber es ist keine Wehmut", sagte der 73-Jährige: "Ich denke dafür war die Zeit einfach zu schön." 

Klara Bühl hatte nach dem knappen Halbfinal-Aus gegen die USA (0:1 n.V.) angekündigt, das Spiel um Platz drei gegen Spanien dem Trainer zu widmen. Hrubesch will davon nichts wissen. "Wir widmen es uns und wir wollen zusammen gewinnen", sagte der Coach: "Warum soll ich da im Mittelpunkt stehen? Ich spiele nicht."

Hrubesch richtet ein letztes Mal den vollen Fokus auf das Wesentliche, die Bronzemedaille. Eine Schwachstelle bei den amtierenden Weltmeisterinnen hat er auch schon ausgemacht. "So sattelfest sind sie hinten nicht. Sie haben viele Tore kassiert und haben auch ihre Schwächen", sagte er.

Nach 2000, 2004 und 2008 soll für die DFB-Frauen zum vierten Mal Bronze her. Eine mögliche Medaillenzeremonie findet für das deutsche Team dann nach dem Finale zwischen Brasilien und den USA (Samstag/17.00 Uhr) in Paris statt.

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