Deutschland » DFB-Pokal 2011/2012 » 2. Runde » Liveticker: Rot-Weiss Essen - Hertha BSC 0:3

Fazit:
Eine Nachspielzeit gibt es keine und das passt beiden Teams gut ins Konzept. Die Berliner geben sich keine Blöße und gewinnen letztlich verdient und deutlich gegen den Regionalligisten. Ohne dabei ein wirklich gutes Spiel zu zeigen. RWE hingegen hat sich hier nichts vorzuwerfen und bis zum ersten Gegentreffer alles gegeben. Auch wenn das letztlich nicht für eine weitere Pokalsensation gereicht hat, haben sie damit dem Melches-Stadion einen schönen und würdigen Abschied vom Erstliga-Sport beschert. Viel mehr war an diesem Abend ja auch nicht zu erwarten.

Zum ersten Mal Pfiffe in Essen: Schuld daran sind die Berliner, die nach einem Foul von Franz an Lenz weiterspielen, obwohl der Stürmer verletzt am Boden liegt. Naja...

Einwechslung bei Rot-Weiss Essen -> Cedric Vennemann
Wrobel will einem weiteren seiner Spieler die Gelegenheit geben, sich mal mit einem Erstligisten zu messen.

RWE hat den Sieg jetzt offenkundig abgeschrieben. Was ihnen bei diesem Rückstand gegen einen Erstligisten auch nicht vorzuwerfen ist. Das sehen auch die Zuschauer ähnlich und sind noch immer bester Laune.

Einwechslung bei Rot-Weiss Essen -> Maik Kuta
Jetzt wechselt auch Wrobel zum ersten Mal. Lehmann ist meinen Kräften aber auch sichtbar am Ende.

Tooor für Hertha BSC, 0:2 durch Pierre-Michel Lasogga
Das dürfte es gewesen sein. Nach einem 40-Meter-Freistoß in den Strafraum ist keiner bei Lasogga. Das erkennt auch Lamczyk zu spät und so kann der große Stürmer den RWE-Keeper überspringen. Irgendwie legt er den Ball über den Torwart und nickt dann in den leeren Kasten. Der Wille der Gastgeber scheint damit gebrochen.

Tokat fast mit dem Ausgleich! Der Essener setzt sich links am Strafraum gut gegen drei Gegner durch, zieht quer und schließt dann mit Wucht ab. Burchert sieht den Ball spät, bekommt aber noch die Fäuste hoch und kann den Ball rausfausten. Fast kommt noch Brauer zum Nachschuss, doch dann klärt Hubník endgültig.

Mit der Hereinnahme von Ramos hat Babbel seine Offensive sichtlich gestärkt. Während sich Ben-Hatira in vielen Scharmützeln aufgerieben hatte, belebt Ramos mit seiner Technik die Angriffe seines Teams deutlich.

Torun geht von links quer zum Strafraum und zieht ab. Brauer wirft sich aber in den Ball und blockt erfolgreich. Ein gutes Spiel vom Essener.

Freistoß für RWE, nachdem Koep von Ramos über den Haufen gerannt wurde. Aus einer versuchten Kopfballabwehr wird eine Bogenlampe, die Brauer auf den Fuß fällt. Im Zweikampf versucht der aus dem Fallen den Ball im Tor unterzubringen, trifft aber nur das Außennetz. Etwas leichtsinnig, was die Berliner Defensive hier zeigt.

Abseits? Heppke spielt aus dem Mittelkreis den Ball schön in den Lauf des startenden Lemke. Der wird wohl zu Unrecht zurückgepfiffen, allerdings hat Burchert den Ball da eh schon lange auf die Tribüne geschlagen.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten und zwei Sekunden geht es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause. Schon das wird von den RWE-Fans natürlich euphorisch gefeiert und das nicht ganz zu Unrecht. Die Gastgeber stehen sehr geordnet, weswegen der haushohe Favorit kaum zu Torchancen kommt. Das geht Essen nicht anders, was allerdings keine Überraschung ist. Rot-Weiss muss allerdings aufpassen, im Laufe der Partie nicht irgendwann konditionell einzubrechen. Denn dann dürfte es eine Frage von Minuten sein, bis die schnellen Berliner Angreifer hier den Traum des Underdogs beenden.

Franz nimmt sich Lenz zur Brust, nachdem der Essener im Berliner Strafraum zu Boden geht. Auslöser war ein harmloser Check von Hubník, den Aytekin natürlich nicht mit einem Pfiff ahndet. Von daher ist alle Aufregung umsonst, was Lenz' Einlage aber nicht den unschönen Beigeschmack nimmt.

Ben-Hatira verspringt eine Flanke von links, der Ball geht in den Essener Himmel. Das heimische Publikum quittiert das mit höhnischem Beifall, der Berliner hat sich hier bisher keine Freunde gemacht.

Die Gastgeber wagen sich jetzt weiter nach vorne. Das Ergebnis ist allerdings wenig ansehnlich: Beide Teams neutralisieren sich jetzt im Mittelfeld, die Angreifer Lenz und Lasogga hängen in der Luft.

Glück für Ben-Hatira! Nach einem Schupser im Zweikampf tritt der hitzige Angreifer gegen seinen Gegner Lehmann nach. Aytekin ahndet das aber nicht, warum auch immer.

Torun wirft zum wiederholten Male böse Blicke in Richtung Aytekin. Der hatte einen Angriff des Herthaners wegen eines Handspiels abgepfiffen. Das schmeckt Torun natürlich gar nicht.

Nochmal Lemke, und jetzt klappt es besser! Von praktisch der gleichen Stelle wie vor wenigen Minuten bringt der Essener den Ball jetzt an den zweiten Pfosten. Da wartet Lenz und steigt zum Kopfball hoch. Doch im letzten Moment ist Burchert da und fängt den Ball noch ab. Trotzdem: Gute Szene der Gastgeber!

Torun vergibt das sichere 1:0 für die Hertha. Wieder kann Essen einen einfachen Vertikal-Pass nicht verhindern und der junge Deutsch-Türke steht plötzlich frei vor Lamczyk. Etwas überhastet schließt der Herthaner ab und trifft so mit links nur das linke Außennetz. Babbel sieht das mit versteinerter Miene.

Der ersten Torschuss der Partie... Und der kommt von den Essenern! Nach einer etwas weiten Flanke kommt RWE an den zweiten Ball. Lemke spielt den von links zu Lenz in den Strafraum. Der dreht sich sehr geschickt um Hubník herum und will aus spitzem Winkel abschließen. Doch er bekommt nicht genug Kraft hinter das Spielgerät und trifft nur das Außennetz. Das Publikum feiert ihn aber trotzdem.

Neumann springt Koep im Luftkampf in den Rücken. Es gibt einen ersten Freistoß für die Gastgeber. Aus dem rechten Halbfeld bringt Heppke den Ball nach innen, doch Hertha köpft den Ball locker wieder raus. Nur mit viel Glück verhindert es Essen, nicht sofort in einen Konter zu laufen.

Nach einigen Kurzpässen in der Anfangsphase zieht Hertha sofort das Tempo an. Die Fans der Heimmannschaft geben ihr Bestes, um den Ball vom RWE-Tor wegzuschreien. Bisher mit Erfolg: Noch hatte die Hertha keine Torchance.

Rot-Weiß gegen Blau-Weiß heißt es heute trikot-technisch. In diesen Farben betreten die Mannschaften jetzt das Spielfeld. Begleitet wird das von einem gerade für die Regionalliga beeindruckenden Publikum. Schon jetzt macht das Spiel Spaß!

Genau hier muss RWE heute ansetzen, will man den Erstliga-Sport noch etwas länger im Melches-Stadion halten. Auch wenn das einem kleinen Wunder gleich käme. Aber genau dafür ist der DFB-Pokal ja bekanntlich wie gemacht.

Sollte das nicht gelingen und RWE hier tatsächlich in die nächste Runde einziehen, würden die Berliner immerhin eine beachtliche Tradition weiterführen. In den vergangenen drei Jahren flog Hertha nämlich immer schon in der zweiten Runde aus dem Pokal.

Entscheidenden Anteil an den vielen RWE-Niederlagen in letzter Zeit hat allerdings eine fast apokalyptische Abwehr-Misere. Praktisch alle Innenverteidiger sind verletzt und auch auf den Außen sieht es nicht viel besser aus. Der Essener Trainer Wrobel wird hinten deshalb einmal mehr Spielern vertrauen müssen, die ihre Stärken eigentlich in der Offensive haben. Gerade eine konterstarke Mannschaft wie die Hertha kann das heute ganz schnell zum Fluch werden.

Das ehrwürdige Georg-Melches-Stadion im Essener Norden schnuppert heute endlich einmal wieder Erstliga-Luft. Verantwortlich dafür ist die Berliner Hertha, die heute gegen den Regionalligisten aus dem Ruhrgebiet antreten muss. Sollte den Hauptstädtern dabei ein Sieg gelingen, wären sie wohl der letzte Erstligist, der in der traditionsreichen RWE-Heimat an der Hafenstraße antritt. Schließlich will der Regionalligist in der nächsten Spielzeit endlich im neuen Stadion antreten können, das nur wenige Meter vom heutigen Spielort entsteht.

Herzlich willkommen zum Liveticker des DFB-Pokal-Spiels zwischen Rot-Weiss Essen und Hertha BSC.