10.08.2018 11:18 Uhr

Klose als U17-Trainer: "Alles Schritt für Schritt"

Miroslav Klose will Bundesliga-Trainer werden
Miroslav Klose will Bundesliga-Trainer werden

Am Samstag gibt Miroslav Klose sein Debüt als Trainer der U17 von Bayern München. An seine neue Aufgabe muss er sich allerdings erst noch gewöhnen.

Anpfiff ist am Samstag um 11:00 Uhr, draußen im Münchner Norden, Ingolstädter Straße 272. Dort liegt der Campus des FC Bayern mit einem 2500 Zuschauer fassenden Stadion. Nicht gerade ein Rahmen, wie ihn Miroslav Klose zuletzt gewohnt war - aber eben der Ort, an dem er seine zweite Karriere beginnt. Die U17 des deutschen Fußball-Rekordmeisters spielt zum Auftakt der Bundesliga Süd/Südwest gegen den SV Wehen Wiesbaden. Für Klose, 40 Jahre alt, ist es das erste Spiel als Cheftrainer.

Unter der Woche hat Klose erst mal eine Pressekonferenz geben müssen, das Interesse an ihm war enorm, klar: Weltmeister 2014, erfolgreichster Torschütze bei Weltmeisterschaften - und zuletzt Stürmertrainer der Nationalmannschaft, die in Russland kläglich scheiterte. Er sei zu "tausend Prozent überzeugt, dass Joachim Löw der Richtige ist", sagt Klose, "aber es müssen einige Dinge hinterfragt werden." Etwa, warum gegen Mexiko der Schiedsrichter die deutschen Spieler in der Rückwärtsbewegung überholt habe.

Mehr sagt Klose dazu aber nicht, das ist Geschichte, ebenso die glanzvolle Karriere zwischen Blaubach-Diedelkopf und Rom. Klose würde jetzt am liebsten vergessen machen, wer er ist und was er so alles erreicht hat. Er will "meiner Mannschaft", den Jungs" zeigen, "dass ich ein ganz normaler Typ bin und kein Superstar".

Traum vom Bundesliga-Trainer

Es ist eine neue Erfahrung für beide Seiten: Dort ehrfürchtige 15, 16 Jahre alte Talente, hier ein Weltstar, der zugibt, sie mit zu viel Informationen erst mal überfordert zu haben. Aber, so Klose, er habe "schon als Spieler kaum einen Fehler zwei Mal gemacht". Jetzt verfährt er eben so: "Informationen geben, zwei bis drei Wochen warten, dann Nuancen verfeinern, dann das Nächste. Alles Stück für Stück."

Das ist generell sein Motto: Natürlich gebe es irgendwann einmal den Traum, Trainer in der Bundesliga zu sein, sagte Klose im Trainingslager der Nationalmannschaft in Südtirol dem "SID", "sonst hätte ich diesen Weg nicht eingeschlagen. Aber ich muss erst einmal ein Gefühl für den Job entwickeln. Ich werde versuchen, mich selbst etwas zu bremsen - dass ich nicht denke, das geht alles von heute auf morgen."

Trainerlaufbahn als Lernprozess

Jetzt will er den Stars von morgen erst einmal "die Visiere öffnen", ihnen einen Weg in das harte Profi-Geschäft aufzeigen. Als Rückschritt angesichts seiner großen Karriere sieht er die Arbeit "absolut nicht. Es sind die ersten Schritte. Man kann den Jungs viel geben."

Klose hat bisher den A-Schein absolviert, der Fußballlehrer steht noch aus. "Ich habe in meiner Karriere schon immer einen Schritt nach dem anderen gemacht", sagt er zu seinen Plänen. Es gebe "genügend Beispiele von Leuten, die von unten direkt nach oben gesprungen und dann die Leiter hinunter gefallen sind - und nie wieder Fuß gefasst haben. Das möchte ich nicht. Ich sehe das als Lernprozess." Der im Campus gegen den SV Wehen Wiesbaden beginnt.

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