13.04.2019 22:00 Uhr

Salzburg will Dreier - Austria unter Zugzwang

Spitzenreiter Salzburg empfängt am Sonntag im Bundesliga-Topspiel den 15 Punkte zurückliegenden Tabellendritten Sturm Graz und will nach dem 2:0-Erfolg beim LASK einen weiteren Sieg. Die Austria hofft beim WAC auf erste Punkte in der dritten Meistergruppen-Runde und der LASK will die bittere Vorwoche mit einem Heimsieg gegen St. Pölten vergessen machen.

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"Wir haben eine gute Woche gehabt. Jetzt heißt es dranbleiben, wir müssen diese gute Woche vergolden", betonte Trainer Marco Rose rückblickend auf den 2:0-Erfolg beim Verfolger LASK. Trotz sieben Zählern Vorsprung auf die Athletiker dürfe man nicht locker lassen. "Wir brauchen wieder Ergebnisse, müssen Sturm Graz knacken", forderte Rose, der am Mittwoch seinen Abschied mit Saisonende zum deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach angekündigt hatte.

"Schade, dass wir so einen großartigen Trainer und tollen Menschen hier verlieren", sagte Andreas Ulmer am Freitag auf der Pressekonferenz. "Jeder freut sich aber auch mit unserem Coach mit, dass er diese Möglichkeit hat, dass er in die deutsche Bundesliga zu so einen großartigen Club wie Mönchengladbach gehen kann. Zum Abschied wollen wir ihm ein schönes Geschenk mit der Meisterschaft und dem Pokal mitgeben."

Sturm-Coach Roman Mählich ist überzeugt, dass Roses Zukunft auf das sonntägige Spiel keine Auswirkungen haben wird. "Das ist so eine gute Truppe, da entsteht kein Vakuum", bekräftigte der 47-Jährige, dessen Elf zuletzt einen 1:0-Sieg bei der Austria feierte. "Das war keine Topleistung von uns, aber drei Punkte in Wien sind für das Selbstvertrauen immer gut", meinte Mählich.

Besonders im Hinblick auf die nun bevorstehende Aufgabe, ist doch Salzburg daheim seit dem 0:1 gegen die Admira am 27. November 2016 national (40 Spiele/33 Siege/7 Remis/Torverhältnis 96:18) und international (20/16/4/50:9) in 60 Spielen (49/11/146:27) ungeschlagen. "Salzburg ist das schwerste Auswärtsspiel. Es ist kein Zufall, dass auch große europäische Mannschaften dort ihre Probleme haben", merkte Mählich dazu an. "Wir erwarten uns aber schon etwas und werden alles versuchen, dort zu überraschen."

St. Pöltner sollen büßen

Als "bitter und schmerzhaft" stufte LASK-Trainer Oliver Glasner die Vorwoche für sich und die Seinen ein. Gute Vorstellungen blieben unbelohnt, gegen Rapid kam erst das Cup-, dann gegen Salzburg das vermutliche Meister-Aus, der Rückstand auf den Serienmeister beträgt sieben Punkte. Am Sonntagnachmittag sollen vor eigenem Publikum die personell angeschlagenen St. Pöltner büßen, gegen die der LASK in dieser Saison jedoch noch nicht gewinnen konnte. Das soll sich änder: "Wir wollen klar einen Sieg feiern", sagte Glasner.

Dass bei seinen Kickern nun die Luft draußen sein könnte, glaubt Glasner nicht. Schließlich gehe es um den Vizemeistertitel. "Wir sind in der Lage, Zweiter zu werden. Wenn das nicht genug (Motivation) ist, für die restlichen Spiele, hat man die Situation beim LASK verkannt", betonte der 44-Jährige, dem bis auf Oh In-pyo alle Kicker zur Verfügung stehen. Auch die zuletzt gesperrten Reinhold Ranftl und Christian Ramsebner kehren zurück.

St. Pölten kommt hingegen personell schwer angeschlagen nach Pasching. Roko Mislov und Daniel Drescher sind gesperrt, Pak Kwang-ryong, Taxiarchis Fountas, Issiaka Ouedraogo sowie George Davies fehlen verletzt und Luca Meisl ist zumindest fraglich. Coach Ranko Popovic, dessen Truppe drei Punkte vor Meistergruppen-Schlusslicht Austria gleichauf mit Sturm und den WAC liegt, wird auf Spieler der Juniors zurückreifen müssen.

"Kämpfen, kratzen, beißen"

Popovic wollte dennoch nicht klagen. "Wir können uns damit nicht beschäftigen", erklärte der 51-Jährige. Auch wenn gerade die Ausfälle Meisls, Fountas' und Paks doppelt bitter seien: "Sie waren gerade in Topform." Er will seine Truppe, einmal mehr "kämpfen, kratzen, beißen" sehen, wer nicht an die Chance glaube, habe quasi schon verloren. Eines ist aber auch Popovic klar: "Der LASK ist eine andere Dimension."

Für eine im Rennen um die Europacup-Startplätze ins Hintertreffen gerutschte Wiener Austria sind die ersten Punkte in der dritten Meistergruppen-Runde bereits Pflicht. Beim Wolfsberger AC droht der nächste Rückschlag. Gegen die Kärntner gab es für die Austria in den vergangenen drei Duellen nichts zu holen.

Wenig Wirkung bei Austria

Auch der Rauswurf von Trainer Thomas Letsch hat nichts bewirkt. Unter dessen Nachfolger, dem ehemaligen WAC-Coach Robert Ibertsberger gab es für die Veilchen drei Niederlagen in drei Spielen und liegt in der Meistergruppe auf dem sechsten und letzten Rang. Das Problem ist die schwache Offensive mit nur einem Elfertor in drei Spielen.

"Wir müssen unser Spiel im letzten Drittel besser gestalten und uns viel mehr Torchancen herausspielen als gegen Sturm", sagte Ibertsberger. Torhüter Patrick Pentz, der in der Vorwoche gegen die Grazer entscheidend patzte, forderte von seinen Vorderleuten mehr Mut. "Wir haben hinten gut rausgespielt, aber vorne zu wenig gemacht", sagte der U21-Teamspieler unmissverständlich. Dabei nicht mithelfen kann der gesperrte James Jeggo.

Gesteigertes Selbstvertrauen beim WAC

Der WAC beendete angeführt von Regisseur Michael Liendl mit dem Sieg in St. Pölten (3:1) eine Negativserie. Neun Runden waren die Wolfsberger zuvor ohne Sieg vom Rasen geschlichen. In der Lavanttal-Arena gab es indes nur eine Niederlage - gegen den LASK - in den jüngsten sieben Heimspielen. Das Selbstvertrauen ist jedenfalls wieder gestiegen. "Wir sind auf Platz vier und wollen weiter nach oben", erklärte Verteidiger Michael Sollbauer.

apa

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