21.12.2019 16:41 Uhr

Verbesserung bei Lage der Arbeiter in Katar

Cheforganisator Hassan Al Thawadi äußert sich zur Lage der Arbeiter in Katar
Cheforganisator Hassan Al Thawadi äußert sich zur Lage der Arbeiter in Katar

Die Vorbereitungen zur WM 2022 in Katar haben nach Ansicht des Cheforganisators Hassan Al Thawadi die Lage Tausender ausländischer Arbeiter in dem Emirat verbessert. "Wir haben immer gesagt, dass die Weltmeisterschaft ein Katalysator für positive Veränderung ist", sagte der Generalsekretär des Organisationskomitees am Samstag am Rande der Club-WM in der Hauptstadt Doha.

Katar lange Zeit in Kritik

Katar, eines der reichsten Länder der Welt, steht international immer wieder wegen der Ausbeutung ausländischer Arbeiter am Pranger. Kritisiert werden unter anderem zu geringe Löhne und schlechte Unterkünfte sowie das sogenannte Kafala-System, das die Arbeiter an einen einheimischen Sponsor bindet. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf Katar im September vor, trotz Reformversprechen eine "Spielwiese" für "skrupellose" Arbeitgeber von Migranten zu bleiben. So müssten Hunderte ausländische Arbeiter seit Monaten auf ihre Löhne warten, ohne vom Staat Hilfe zu bekommen.

In den vergangenen zehn Jahren habe es bei der Lage der Arbeiter "bedeutende Fortschritte" gegeben, das müssten selbst die schärfsten Kritiker einräumen, erklärte Al Thawadi hingegen. So würden die Firmen, mit denen die WM-Organisatoren arbeiteten, in den kommenden drei Jahren etwa 42.000 Arbeitern Rekrutierungsgebühren in Höhe von insgesamt etwa 30 Millionen US-Dollar (27,03 Mio. Euro) erstatten. Er räumte jedoch ein: "Es gibt keinen Zweifel, dass noch mehr getan werden muss." Auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hatte Katar vor einem Jahr Fortschritte bei der Lage ausländischer Arbeiter bescheinigt.

Rücksicht auf Kultur des Landes nehmen

Derweil bat Al Thawadi Besucher, auf die Kultur des Landes Rücksicht zu nehmen. Katar sei wie große Teile der Welt konservativ, erklärte er auf die Frage, ob homosexuelle Paare ihre Zuneigung auf den Straßen zeigen könnten. "Es gehört nicht zu unserer Kultur, öffentlich Zuneigung zu zeigen, unabhängig von der sexuellen Orientierung", sagte er. "Und wir bitten die Menschen, das zu respektieren." Er hoffe, dass die WM helfe, falsche Vorstellungen und Stereotype über Katar zu verändern, so wie es auch bei der WM 2018 in Russland der Fall gewesen sei. Zu oft werde sich auf das Negative fokussiert, sagte Al Thawadi.

apa

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