Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gilt als einer der besten Sportmediziner der Welt. Er blickt auf über vier Jahrzehnte in Diensten des FC Bayern München zurück und gilt auch im Jahr 2020 noch als absolute Koryphäe auf seinem Fachgebiet.

Der 77-Jährige ist immer noch mit voller Motivation dabei, arbeitet mittlerweile in einer neu eröffneten Praxis direkt auf dem Trainingsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße. "Es könnte nicht besser sein, als es jetzt ist, es ist ein Olymp der Sportmedizin", meinte der FCB-Doc im Gespräch mit der "Sport Bild" über die neue Praxis, die sogar mit einem eigenen MRT-Gerät ausgestattet wurde und als eine der modernsten im europäischen Vereinssport gilt.

Müller-Wohlfahrt lobte die Zusammenarbeit mit dem neuen Münchner Cheftrainer Hansi Flick, der ihn an einen der ganz großen Vorgänger erinnert: "Er ist Jupp Heynckes ähnlich. Bei allem Ehrgeiz und Können: Es ist die gewinnende menschliche Seite und die Wertschätzung für jeden Einzelnen – auch die Betreuer."

Müller-Wohlfahrt über Guardiola: "Es hat einfach nicht so gepasst"

Seit 1977 hat Müller-Wohlfahrt mit über 20 Cheftrainern der Münchnern zusammengearbeitet. Richtig geknallt hat es vor fünf Jahren mit dem Spanier Pep Guardiola. Am Ende der sich häufenden Diskussionen über einzelne angeschlagene oder verletzte Spieler warf der Sportarzt für zwei Jahre beim FC Bayern hin und kehrte erst 2017 in den Verein zurück.

"Die Ansichten über die Behandlung von Verletzungen sowie über die Spieltauglichkeit waren zu unterschiedlich. Ich habe in meinen vielen Jahren als Arzt des FC Bayern mit über 20 Trainern meist hervorragend zusammengearbeitet. Mit Pep Guardiola hat es einfach nicht so gepasst", fasste der Orthopäde zusammen.

Groll gegen den katalanischen Startrainer hegt Müller-Wohlfahrt indes keinen mehr: "Das ist jetzt Geschichte."

myr