17.03.2021 16:04 Uhr

Ex-Sturm-Coach muss als Strafe Frauen trainieren

Der ehemalige Sturm-Trainer wurde in einem Spiel ausfällig
Der ehemalige Sturm-Trainer wurde in einem Spiel ausfällig

Bei Borussia Mönchengladbach hängt der Haussegen schief. Läuft es für das Profiteam aktuell nicht nur sportlich unrund, sorgt jetzt auch eine fragwürdige Strafmaßnahme für den Coach der zweiten Mannschaft für Aufsehen.

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Aufregung um Ex-Sturm Graz-Coach Heiko Vogel. Der 45-Jährige, der aktuell die Zweitmannschaft von Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga West trainiert, wurde für einen Vorfall im Spiel gegen Bergisch Gladbach gegenüber dem Gespann um Schiedsrichter Marcel Benkoff und dessen Assistentinnen Vanessa Arlt und Nadine Westerhoff ausfällig und wurde dafür zwei Partien gesperrt. Zudem brummte ihm der Westdeutsche Fußballverband noch eine Geldstrafe in Höhe 1500 Euro auf. Doch damit nicht genug.

"Es sendet eine fatale Botschaft"

Vogel muss für sein unsportliches Verhalten zudem bis 30. Juni 2021 als Strafe sechs Trainingseinheiten einer Frauen- oder Mädchenmannschaft leiten. Eine kuriose Entscheidung, die ein wenig an das Urteil des aktuellen Bayer Leverkusen-Spielers Kerem Demirbay erinnert, der im Jahr 2015 ein Mädchenfußballspiel leiten musste, weil er sich in einem Zweitligaspiel gegen die damalige Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus frauenfeindlich geäußert hatte.

Dennoch sorgt das Urteil für Unmut, Nicole Selmer vom Netzwerk "Frauen im Fussball" sieht die Strafe sehr kritisch, wie sie gegenüber "ESPN" klarmacht: "Das sendet eine falsche Botschaft. Es zeigt, dass es egal ist, auf welchem Niveau Frauen und Mädchen Fußballspielen spielen, weil sie einfach nicht so ernst genommen werden wie die Männer."

Selmer geht noch weiter: "Die Strafe gegen den Gladbach-Trainer stellt das Trainieren einer Damenmannschaft auf die gleiche Stufe wie Sozialarbeit. Aber das ist es nicht. Frauenfußball ist ein Sport und die Akteurinnen arbeiten genau so professionell wie ihre männlichen Kollegen. [...] Es sendet eine fatale Botschaft, da das Trainieren einer Frauen- oder Mädchenmannschaft Teil einer Strafe für ein Fehlverhalten ist."

Der Westdeutsche Fußballverband hat sich noch nicht zur Kritik geäußert. Heiko Vogel hat seine Zweispiele-Sperre jedenfalls schon abgesessen und wird beim nächsten Spiel von Gladbachs U23 wieder an der Seitenlinie fungieren.

red

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