25.03.2021 10:08 Uhr

ÖFB-Team peilt guten WM-Quali-Start an

Franco Foda will mit einem Sieg in der Qualifikation starten
Franco Foda will mit einem Sieg in der Qualifikation starten

Für Österreichs Nationalmannschaft fällt am Donnerstag im Hampden Park von Glasgow der Startschuss zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Teamchef Franco Foda kann gegen Schottland nach vielen Irrungen und Wirrungen nun doch auf alle fitten Legionäre zurückgreifen und hofft auf einen erfolgreichen Auftakt, damit man im Rennen um die erste WM-Teilnahme seit 1998 nicht gleich ins Hintertreffen gerät.

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Nur der Sieger von Pool F ist fix bei der Endrunde dabei, der Zweite muss ins Play-off. Die nächste Partie steigt bereits am Sonntag im Happel-Stadion gegen die Färöer, drei Tage später gastiert Gruppenfavorit Dänemark im Wiener Prater. Danach geht es mit der WM-Quali erst im September weiter, davor steigt noch ab Juni die Europameisterschaft.

Foda auf Schottland vorbereitet

Vorerst aber liegt Fodas Konzentration einzig und allein auf dem Kräftemessen mit Schottland. "Das ist ein qualitativ hochwertiger Gegner, ein sehr robustes Team, das viele lange Bälle spielt und auf zweite Bälle geht", sagte der 54-Jährige und warnte vor allem vor den Premier-League-Legionären Andy Robertson (Liverpool), Kieran Tierney (Arsenal), John McGinn (Aston Villa) und Scott McTominay (Manchester United).

Während Letzterer beim englischen Rekordmeister im zentralen Mittelfeld agiert, kam er in der Nationalmannschaft zuletzt regelmäßig in einer Dreier-Innenverteidigung zum Einsatz. Foda geht davon aus, dass sich daran auch am Donnerstag nichts ändern wird. "Und wenn, dann sind wir vorbereitet."

Bei allem Respekt vor dem Gegner ist auch das Vertrauen in die eigenen Stärken groß. Foda: "Wir wissen, was uns erwartet, aber wir haben auch Qualität. Das haben wir in der EM-Qualifikation und in der Nations League gezeigt."

Foda sieht ausgeglichene Gruppe

Durch den Gruppensieg in der Nations League könnte die ÖFB-Auswahl die WM-Qualifikation eigentlich relativ entspannt angehen. Unabhängig vom Abschneiden in der WM-Ausscheidung hätte man nämlich einen Play-off-Platz in der Tasche, wenn vier Teams aus dem Quintett Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Wales ihre Quali-Gruppe auf Rang eins oder zwei beenden - ein durchaus realistisches Szenario.

"Doch darüber habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Jetzt ist es wichtig, dass wir in der Quali gut performen. Unser Ziel ist es, mit Platz eins direkt zur WM zu kommen und nicht, sich mit 'was wäre wenn' zu beschäftigen", erklärte Foda.

Der Nationaltrainer bezeichnete die Gruppe, zu der auch noch Israel mit Teamchef Willi Ruttensteiner und die Republik Moldau gehören, als "sehr ausgeglichen. Jedes Spiel wird eine große Herausforderung. Nichtsdestotrotz muss man sich Ziele setzen. Unser großes Ziel und unser Traum ist, bei der WM dabei zu sein."

Der erste Schritt Richtung Katar wären drei Punkte in Glasgow. "Wir wollen aktiv sein, müssen aber auch wachsam sein und brauchen eine gute Restverteidigung", meinte Foda.

Beim Spielsystem hüllt sich Foda in Schweigen

Eine Punktevorgabe für die kommenden drei Partien gibt es beim Deutschen nicht. "Ich bin kein Fan davon. Wir wollen ohnehin versuchen, jedes Spiel zu gewinnen." Sollte der Start misslingen, wäre noch nichts verloren, betonte Foda mit Hinweis auf die beiden Niederlagen zum Auftakt der vergangenen EM-Quali. "Da war die Kritik groß, doch wir haben Ruhe bewahrt und es dann noch geschafft."

Über System und Personal der ÖFB-Auswahl im Hampden Park hüllte sich der Teamchef wie gewohnt in Schweigen. "Wir haben schon oft gezeigt, dass wir variabel sein können", meinte der Deutsche zum Thema Dreier- oder Viererkette. Keine näheren Details gab es auch in punkto Einsergoalie.

Infrage kommen Daniel Bachmann, Heinz Lindner, Pavao Pervan und Alexander Schlager. "Es heißt aber nicht, dass derjenige, der gegen Schottland spielt, auch bei der EM die Nummer eins ist", stellte Foda klar. Selbst innerhalb dieses Lehrgangs seien Torhüter-Wechsel nicht ausgeschlossen.

Einige Fragezeichen beim ÖFB-Team

Die Benennung eines echten Stammkeepers wird wohl noch länger auf sich warten lassen. "Für mich persönlich ist es nicht wichtig, eine Nummer eins festzulegen. Für mich ist wichtig, das jeder, der hier ist, unser Vertrauen genießt", erklärte Foda. In seiner Amtszeit kamen im ÖFB-Team schon einige Tormänner zum Zug. "Damit sind wir bisher immer gut gefahren."

Offene Fragen sind auch noch die Rolle von David Alaba oder die Frage nach dem Mittelstürmer - hier gilt Saša Kalajdžić als aussichtsreichster Anwärter. Diese Position ist durch das Fehlen von Marko Arnautović vakant, der wegen der Corona-Reisebeschränkungen nicht anreisen durfte.

Neben dem Wiener stehen mit den verletzten Martin Hinteregger, Julian Baumgartlinger und Konrad Laimer drei weitere Stammakteure nicht zur Verfügung. "Das sind wichtige Spieler, dadurch fehlt praktisch die Mittelachse, das gerät schnell in Vergessenheit. Aber wir haben bisher immer Ausfälle kompensieren können. Ich konzentriere mich auf jene Spieler, die da sind", meinte Foda.

Auch Stefan Posch musste aufgrund der Nachwirkungen einer Corona-Infektion für Glasgow passen, der Hoffenheim-Verteidiger sollte jedoch für die Matches gegen die Färöer und Dänemark fit werden. Weniger gut dürfte es bei Hinteregger (Oberschenkel-Zerrung) ausschauen, allerdings müssen hier noch die kommenden Tage abgewartet werden. Zudem steht ein Fragezeichen hinter Valentino Lazaro - der Gladbach-Legionär absolvierte am Dienstag aufgrund von Oberschenkelproblemen nur ein Lauftraining.

apa

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