16.11.2022 11:04 Uhr

Flicks Sorgenkinder: DFB-Duo im Wettlauf mit der Zeit

Werden Müller und Rüdiger rechtzeitig fit?
Werden Müller und Rüdiger rechtzeitig fit?

Hansi Flick lächelte die aufkommenden Sorgen einfach weg. Dass Wortführer Thomas Müller und Abwehrchef Antonio Rüdiger die Generalprobe in Maskat gegen Gastgeber Oman verpassten, ließ angeblich kein mulmiges Gefühl beim gut gelaunten Bundestrainer aufkommen. Doch eine Woche vor dem WM-Auftakt gegen Japan stellt sich die Frage: Werden Müller und Rüdiger rechtzeitig fit?

"Wir gehen fest davon aus, dass beide am Samstag trainieren werden", sagte Flick. Diesen Tag hatte er frühzeitig als Start der heißen Vorbereitungsphase für das Spiel gegen den viermaligen Asienmeister am 23. November im Khalifa-International-Stadion in Al Rayyan ausgerufen.

Und wenn das Duo in Katar am Samstag doch nicht auf dem Platz stehen sollte? Dann wird die Zeit knapp. Sehr knapp.

Besonders Müller fehlt die Spielpraxis. Corona, muskuläre Probleme, ein Magen-Darm-Infekt und schließlich Hüft- und Beckenprobleme - der eigentliche "Immer-Spieler" verpasste sieben Ligabegegnungen in Folge. Sein letztes Pflichtspiel über 90 Minuten für den FC Bayern absolvierte Müller am 30. September gegen Bayer Leverkusen.

Er sei es gewohnt, dass sein Körper funktioniere. Das tue er die letzten Wochen "nur im Stop-and-Go-Modus", beschrieb der 33-Jährige kürzlich die für ihn unbekannte Situation. Dabei sei er "extrem heiß auf das Turnier", auf das er "das ganze Jahr hingearbeitet" habe.

Keine Stammplatzgarantie für Müller

War die ganze Arbeit vergebens? Flick ist noch hoffnungsvoll. Natürlich habe Müller eine lange Pause gehabt, aber die Abstimmung mit den Bayern sei sehr gut gewesen, meinte der Bundestrainer. Doch eine Stammplatzgarantie wollte er auch einem fitten Müller (118 Länderspiele, 44 Tore) nicht geben: "Auf den Positionen vorne haben wir sehr gute Qualität. Es geht darum, was die Spieler anbieten. Wenn sie ihre Top-Performance zeigen, wird es sehr schwierig auszuwählen."

Diese Top-Leistungen zeigte besonders Jamal Musiala in Müllers Abwesenheit beim deutschen Rekordmeister auf der Zehnerposition. In dieser Verfassung ist Musiala aus der WM-Startelf nicht wegzudenken.

Rüdiger-Aus würde DFB-Elf schwer treffen

Angesichts der zahlreichen Alternativen im offensiven Mittelfeld würde Flick ein Ausfall von Antonio Rüdiger ohnehin viel härter treffen als jener von Müller. Der 29-Jährige von Champions-League-Sieger Real Madrid ist beim viermaligen Weltmeister fest als Defensiv-Boss eingeplant.

Rüdiger plagt sich noch mit den Folgen einer Hüftverletzung herum. Im Oman trainierte er wie Müller nur individuell. Zuletzt kam Rüdiger am 30. Oktober gegen den FC Girona zum Einsatz. Dabei hat er sich für das umstrittene Turnier in der Wüste viel vorgenommen.

"2018 war ich schon dabei, saß allerdings meist auf der Bank, war noch jung. Jetzt genieße ich eine andere Rolle, die des Anführers", sagte er: "Dafür habe ich mein ganzes Leben lang gearbeitet. Ich bin bereit." Doch ist es sein Körper auch?

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