Frauen Freundschaft 2011 » Juni » Liveticker: Deutschland - Niederlande 5:0

Fazit:
Und wieder ein 5:0. Auch der Weltranglisten-Vierzehnte aus den Niederlanden hat den WM-Gastgeberinnen nichts entgegen zu setzen. Nach 2:0-Pausenführung gewinnt Deutschland am Ende überaus deutlich. Das Ergebnis ist umso höher zu bewerten, als im zweiten Abschnitt erneut durchgewechselt wurde. 19 Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Kanada in Berlin wird die Form der deutschen Fußballerinnen immer besser. Nach Toren von Célia Okoyino da Mbabi (15.) und Simone Laudehr (43.) vor dem Wechsel schrauben Alexandra Popp (71.), Kim Kulig (75.) und Inka Grings (87.) das Resultat in fast Schwindel erregende Höhe. Das Überangebot an Offensivspielerinnen wird wohl die härteste Nuss für Trainerin Silvia Neid. Die Stimmung in Aachen ist am Ende euphorisch. Am Donnerstag kommender Woche wird die DFB-Auswahl wissen, ob sie tatsächlich in WM-Form ist. Dann ist das ebenfalls fürs Endturnier qualifizierte Norwegen Gegner in Mainz. Es wird der wahrscheinlich einzig echte Test für die DFB-Auswahl. Das war’s aus Aachen, viel Spaß gleich beim EM-Qualifikationsspiel der Männer in Aserbaidschan!

Silvia Neid darf sich auf die Qual der Wahl freuen. Alle Spielerinnen haben ihre Bewerbung um einen Stammplatz abgegeben. Auch Martina Müller, die gerade mit einem Drehschuss an Geurts scheitert. Die chancenlosen Niederländerinnen haben für die letzten Sekunden noch Kika van Es für Dyanne Bito eingewechselt. Dann ist Schluss!

Gelbe Karte für Mandy van den Berg (Niederlande)

Tooor für Deutschland, 4:0 durch Kim Kulig
Jetzt rappelt es alle paar Minuten im NL-Kasten. Pingpong spielen die deutschen Damen im Strafraum, der Ball prallt von Bianca Schmidt in den Fünfmeterraum, wo Kulig satt in die Maschen schießt.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Alexandra Popp
19 Minuten vor dem Ende war es das mit den stabilen Abwehrdämmen der Gäste. Nach schnellem Abwurf von Nadine Angerer geht es ganz fix über vier Stationen. Kim Kulig serviert der Jokerin Popp einen Zauberpass in den Lauf und in den Strafraum. Mit einem satten Linksschuss aus vollem Lauf überwindet die Goalgetterin die niederländische Torfrau Geurts.

Während die Welle durchs Stadionviereck läuft, rennt Deutschland auf das dritte Tor an. Im Moment fehlen aber die Ideen.

Jetzt darf Hingst vom 1. FFC Frankfurt noch eine knappe halbe Stunde ran. Die 2:0-Torschützin Laudehr erhält bei ihrer Auswechslung einen Riesenapplaus von den Rängen.

Die Gefoulte versucht es selbst aus gut 20 Metern halblinker Position. Der Ball fliegt mittig über den Kasten. Keine Gefahr.

Sechs Wechsel pro Team sind heute erlaubt. Es scheint, als wollten Silvia Neid und ihr Amtskollege Roger Reijners davon komplett Gebrauch machen. Zur Pause hatte der Niederländer noch Claudia van den Heiligenberg für Petra Hogewoning gebracht.

Deutschland drückt aufs Tempo, besonders mit der neu geordneten Offensive mit Grings, Popp und Okoyino da Mbabi.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Simone Laudehr
Fantastisches Tor in den linken Winkel durch die Duisburgerin. Zuerst wird Birgit Prinz' Schuss am Fünfer abgeblockt. Bitos Befreiungsschlag landet am Sechzehner, wo Laudehr einen Haken schlägt und dann mit Links aus 14 Metern in den Winkel schlenzt.

Die Partie plätschert nun etwas dahin. Die Niederlande wagen sich nicht allzu weit vor, Deutschland sucht munter weiter nach der Lücke.

Babett Peter bezieht die Zuschauer ins Spiel mit ein. Den von Bajramaj quer gelegten Ball hämmert die Potsdamerin auf die Tribüne.

Im Mittelfeld geschult, im Angriff Dreikäsehochs: Bisher hat es für die Niederlande zu keiner Chance gegen die deutsche Torfrau Nadine Angerer gereicht.

Szenenapplaus am Aachener Tivoli, als Célia Okoyino da Mbabi das zweite Tor erzwingen will. Am Strafraum gewinnt sie den Zweikampf und sucht den Abschluss. Loes Geurts im NL-Tor darf sich mit einer herrlichen Flugeinlage präsentieren.

Viel geht bei der DFB-Elf über die rechte Seite. Aber das haben auch die Oranje-Hemden inzwischen erkannt. Es herrscht Gedränge auf der Außenbahn.

Geduld wird belohnt. Auch bei der WM werden sich für die Neid-Spielerinnen nur selten Räume auftun. Dafür ist der Respekt vor den Titelverteidigerinnen zu groß.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Célia Okoyino da Mbabi
Gutes Auge von Mannschaftsführerin Birgit Prinz, die mit dem Querpass in den Strafraum wartet, bis Célia Okoyino da Mbabi ganz frei ist. Loes Geurts hat gegen den Flachschuss ins rechte Eck keine Abwehrmöglichkeit.

Zehn Minuten sind um. Die Gäste stellen sich dem Kombinationsspiel der Deutschen taktisch klug in den Weg.

Gelbe Karte für Dyanne Bito (Niederlande)
Die Niederländerin reißt Fatmire Bajramaj am 16er um. Freistoß.

Annike Krahn hat einen Schlag gegen den Knöchel bekommen. Der Schmerz lässt nach, die Duisburgerin beißt auf die Zähne.

Die Niederländerinnen beginnen. Es wird allgemein erwartet, dass sie sich aufs Verteidigen konzentrieren werden.

Die deutschen Damen bilden noch einen Kreis, der aus allen 21 Spielerinnen des WM-Kaders besteht.

Gleich um 16.30 Uhr geht es in Aachen los. Jetzt erklingen gerade die Nationalhymnen vor etwa 10 000 Besuchern.

Verena Faißt hat ihre Blessur im linken Oberschenkel überstanden und nimmt auf der Bank Platz.

In Aachen wird heute die Duisburgerin Linda Bresonik fehlen. Die Achillessehne bereitet ihr Probleme. Dafür rückt Bianca Schmidt als rechte Außenverteidigerin in die Startelf.

Beobachter sprachen nach der Partie in Niedersachsen von einer drohenden Wachablösung der altgedienten Spielerinnen Inka Grings und Birgit Prinz. Denn nach der Pause trafen die Jokerinnen Alexandra Popp (20) und Celia Okoyino da Mbabi (22) dreimal ins Netz.

Bundestrainerin Silvia Neid erhofft sich von der Partie gegen die Niederlande noch einmal eine echte Standortbestimmung. Auch wenn der jüngste Vergleich nicht darauf hindeutet: In der EM-Quali 2009 servierte die DFB-Elf den Gegner mit 6:0 ab.

Die Niederlande verloren keins der folgenden sieben Qualifikationsspiele mehr. Es nutzte nichts, Oranje kam mit fünf Zählern Rückstand hinter den Skandinavierinnen auf Gruppenplatz 2 ein.

Bleiben wir noch einen Moment jenseits der Grenze in dem Land, mit dem wir Käse, Tulpen und sommerliche Campingurlaube verbinden. Die Niederlande scheiterten bei dem Versuch, ab dem 26. Juni zu den 16 besten Teams der Welt zu gehören, die den Titel unter sich ausspielen.

In Aachen trifft die Frauen-Auswahl des DFB auf die Niederlande. Beide Staaten haben eins gemeinsam: eine Grenze. Was sie trennt, ist die kommende WM. Niederlandes Elitekickerinnen haben sich nicht qualifiziert.