WM 2010 in Südafrika » Achtelfinale » Liveticker: Spanien - Portugal 1:0

Fazit:
Europameister Spanien kommt immer besser in Fahrt, siegt mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse gegen den iberischen Bruder aus Portugal und zieht ins Viertelfinale gegen Paraguay ein. Verdient ist das allemal!
Es war kein großes Spiel, nicht solch ein magischer Abend wie ihn etwa die deutsche Elf gegen England geboten hat. Aber es war eine intensive Partie zweier Teams, die sich in- und auswendig kennen.
Spanien begann stark, wollte die Portugiesen überrennen. Doch als dies misslungen war, entwickelte sich lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe, in dem Portugal gar die besseren Chancen besaß.
Dann aber machte Spanien ernst: Nach gut einer Stunde zog das Team von Vicente Del Bosque urplötzlich das Tempo an, hatte zwei Riesenschancen. Die verwirrten die gegnerische Defensive endlich mal ein bißchen, so dass die dritte große Chance dann den Weg ins Netz fand. Zwar, wie man danach mit mehrmaligem Anschauen sehen konnte, aus einer minimalen Abseitsposition. Aber das kann kein Schiri dieser Welt sehen!
Von diesem Moment an hatte Spanien relativ leichtes Spiel. Denn Portugal musste natürlich aufmachen, ließ dem Gegner immer öfter die paar zusätzlichen Zentimeter, die man Spanien niemals geben darf. Am Ende hätte das Ergebnis auch noch höher ausfallen können.
Das soll es gewesen sein vom Achtelfinale. Nun darf die Fußballwelt zwei Tage durchschnaufen, bevor es am Freitag mit Hochspannung weiter geht. Bis dann, schönen Abend und schüss!

Drei Minuten gibt es oben drauf.

Ein Schrei übertönt hier im weiten Rund sämtliche Vuvuzelas! Es war Ronaldo, der schon wieder ins Gras beißt.

Berechtigter Einwand, berechtigter Einwand. Eine Frage, zu der ich gerne Stellung beziehen möchte: keine Ahnung!

Dirigent? Der ist heute nicht einmal Souffleuse. Ich glaube, nicht mal seine Mitspieler nehmen ihn gerade noch ernst. Wieder liegt er und jammert.

Was ist denn nun mit den Portugiesen los? Die machen sich fast sichtbar in die Hosen. Von Ronaldo und Co kommt seit dem Gegentor rein gar nichts mehr. Das kommt davon, wenn man seit Jahren keine Treffer kassiert. Die wissen ja gar nicht mehr, wie man damit umgehen soll.

Ball gespielt, Bein gespielt und den Acker durchpflügt. So kennen wir den knüppelharten Verteidiger Puyol vom FC Barcelona. Nun kennt ihn auch Fábio Coentrão, der über die Erfindung der Schienbeinschützer sicherlich sehr froh ist.

Gelbe Karte für Xabi Alonso (Spanien)
Wir sehen schon fast eine historische Aufnahme. Spanien erhält tatsächlich im vierten Spiel bei dieser WM die erste Verwarnung. Unfassbare Statistik! Aber die hatten ja auch nicht Alberto Undiano an der Pfeife.

Damit sind alle Wechsel bei den Weiß-grünen bereits verbraucht. Wenn die noch eine Bude machen, geht es hier in die Verlängerung. Zieht Carlos Queiroz seine Optionen schon zu früh?

Rumms! Doppelter Bodycheck gegen Capdevila! Der Verteidiger von Villarreal geht mal mit nach vorne und lernt die portugiesische Härte zu spüren. Der erste Check schleudert ihn direkt in den nächsten Ellenbogen. So schnell kommt Capdevila sicher nicht mehr über die Mittellinie!

Es ist erst das zweite Gegentor im Jahr 2010 für Portugal, aber es könnte ein entscheidenes sein. Zum derzeitigen Stand werden die Spanier in der nächsten Runde gegen Paraguay antreten.

Wie sie auch reihenweise lamentierend am Boden liegen. So langsam sollten die 22 Mann auf dem Rasen doch kapiert haben, dass dieser Schiri erst zur Pfeife greift, wenn es gar nicht anders mehr geht.

Tiago senst durch Ramos fast wie das Fallbeil durch die Guillotine. Lassen wir aber die französische Bildersprache, sonst denkt die Grande Nation, dass ihre Mannschaft noch was mit dem WM-Turnier zu tun hätte.

Und der Konter rollt bereits. Almeida wuchtet sich im Mittelfeld an seinem Gegenspieler vorbei uns zieht von links aufs Tor zu. Kurzer Haken, aufgeschaut und dann ab zum mitgelaufenen Kollegen, der seinen Fuß schon in Position gebracht hat. Doch Puyol fälscht die Hereingabe ab, das Teil wird zur Bogenlampe und senkt sich hinter Casillas - neben den Pfosten! Der Schlussmann atmet ganz tief durch. Das wäre fast das 0:1 aus seiner Sicht gewesen!

Es geht mit ein wenig Verzögerung weiter. Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Einigen wir uns auf eine offensive Neutralisation! Wir erleben hier bislang zwar nicht das berauschende Fußballfest, aber immerhin zwei Teams, die durchaus gewillt sind, nach vorne zu spielen. Und sowohl Spanien als auch Portugal hatten ganz starke Phasen in diesem Duell. Die Mannen von Del Bosque versuchten ihren Gegner direkt zu Beginn zu beeindrucken und schossen aus allen Lagen. Portugal kämpfte sich jedoch zurück ins Spiel und hätte durchaus bei der einen oder anderen Chance in Führung gehen können. Sei's drum, es steht weiterhin 0:0 und völlig neutralisiert gehen wir gleich in die zweite Runde.

Ecke für Spanien und diese fliegt ihnen komplett um die Ohren. Die Iberer, also die Roten davon, sind weit aufgerückt, doch die Selecção fährt einen messerscharfen Konter. Aus der eigenen Hälfte kommt bereits der Steilpass in den Lauf von Simao. Der kleine Wirbelwind ist auf und davon und kann nur noch von Casillas gestoppt werden. Per eingesprungener Grätsche klärt dieser weit vor seinem Strafraum!

Five minutes to go. Nicht, dass ich es nicht zu Beginn prognostiziert hätte, aber wir sehen das sich gegenseitige Neutralisieren überall auf dem Platz.

Nein, doch nicht. Almeida bekommt tatsächlich mal einen Freistoß im Mittelfeld. Wie von der Tarantel gestochen geht der Bremer hier in die Knie, nicht ohne in der Luft bereits zu Reklamieren. Taktisch hervorragend ausgebildet dieser Almeida. Schon ertönt die Pfeife.

Eben und die Piplicas und Illgners sind auch weit weg. Fliegenfänger haben wir in diesem Turnier schon genug gesehen. Wollen wir die Diskussion um den Jabulani hiermit neu entfachen?

...ja sicher macht er es. Und wie! Was für ein Bumms von Ronaldo, der den Casillas fast mit in die Maschen drischt! Der arme spanische Schlussmann weiß gar nicht mehr, was los ist. Dem klatsch der Ball nur so vor die Brust, dass er die Rippen einzeln klingeln hört. Aber niemand kann den Abpraller nutzen, Spaniens Hintermannschaft klärt.

Beide Teams heute übrigens im klassischen 1-10-System. Da rennt jeder rum, wo er will. Torres zum Beispiel gerade im Strafraum der Portugiesen und er will direkt einen Elfer haben. Im Zweikampf mit Coentrão geht er zu Boden, aber das reicht nie und nimmer.

Wenn wir uns allerdings die Leistungen von Torres bei dieser WM genauer anschauen, kann er eigentlich schon vom Feld gehen. Auf dem Höhepunkt soll man bekanntlich Schluss machen. Das war seine bislang beste Aktion.

Die Partie läuft. Der Schiri kommt heute übrigens aus Argentinien und hört auf den Namen Héctor Baldassi. Hoffen wir auf ein klasse Spiel im Cape Town Stadion in Kapstadt.

Sie werden sich neutralisieren. So lautet zumindest mein Tipp. Dies liegt zwar nicht daran, dass sich beide Teams kennen, sondern daran, dass die Portugiesen hinten dichter stehen werden als Zacken in einem Kamm. Die Jungs von Carlos Queiroz mauern sich seit Monaten einen zurecht und sind noch stolz darauf, dass sie in den letzten 18 Spielen mit Eduardo im Kasten nur drei Gegentore kassiert haben. Die brutal spannenden Spiele gegen die Elfenbeinküste und Brasilien lassen grüßen.

Man mag es kaum glauben, aber was wir heute erleben ist eine absolute Premiere: Noch nie gab es das iberische Derby Spanien gegen Portugal im Rahmen einer Weltmeisterschaft! Was auf den ersten Blick wie ein Klassiker aussieht, ist auf FIFA-Ebene ein Duell, das in den Kinderschuhen steckt.

Bis zum Anpfiff erhaltet ihr alle Infos in der Vorschau.