13.09.2018 15:30 Uhr

Bobic beteuert: Trapp-Transfer kein "Aktionismus"

Fredi Bobic hat die Verpflichtung von Kevin Trapp verteidigt
Fredi Bobic hat die Verpflichtung von Kevin Trapp verteidigt

Sportvorstand Fredi Bobic von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt musste im Sommer einen personellen Umbruch managen. Jetzt hat sich der 46-Jährige ausführlich zu den Transferaktiviäten des Pokalsieger geäußert.

"In der Woche, als wir uns entschlossen haben, Kevin Trapp zurückzuholen, war Frederik Rönnow wieder verletzt. Die Verletzung von früher kam jetzt zweimal innerhalb kurzer Zeit wieder auf. Das hat die Alarmglocken bei uns schrillen lassen", begründete Bobic im "transfermarkt"-Interview die Verpflichtung von Trapp.

Im Zuge der Knieverletzung der etatmäßigen Nummer eins Rönnow, sei die Entscheidung zur Rückholaktion nach reichlicher Überlegung gefallen: "Wir haben uns das absolut nicht leicht gemacht. Gottseidank wollte Kevin zu uns. Zusammen mit PSG haben wir das möglich gemacht. Das sieht am Ende einer Transferphase vielleicht nach Aktionismus aus, hat damit aber nichts zu tun. Er kennt sich hier aus und benötigt keine Anlaufzeit."

Zudem stellte der 46-Jährige weitere Eintracht-Transfers in der Winterpause in Aussicht. "Wir haben ein, zwei Verletzte dazubekommen. Sowas ärgert einen. Wenn noch was passiert, wird es eng mit allen Spielen, die du vor der Brust hast. Im Spätherbst werden wir uns Gedanken darüber machen, auf welchen Positionen wir nachbessern wollen", so der Sport-Chef.

Rebic? "Solche Heroes wollen wir halten"

Überhaupt musste der DFB-Pokalsieger im Sommer die Abgänge einiger Leistungsträger verkraften. Bobic mahnte daher zur Geduld: "Wenn du Spieler verlierst, musst du auch wieder neue einbauen und in die mittelfristige Zukunft investieren. Das haben wir getan. Die neuen Spieler werden teilweise noch ihre Zeit brauchen, aber wenn es nun mit den englischen Wochen losgeht, wird sich herauskristallisieren, wo man im Vergleich zu den Konkurrenten steht."

Mit dem Verbleib von WM-Held Rebic konnte man hingegen "ein Zeichen setzen". "Er kann das Entscheidende in einem Spiel ausmachen, das hat er nicht nur im Pokalfinale gezeigt. Solche Heroes wollen wir halten, so lange es möglich ist", unterstrich Bobic die Strategie der SGE.

Offen für Reformen

Mit Blick auf den internationalen Transfermarkt kann sich der Frankfurt-Verantwortliche zudem eine Reform nach englischem Vorbild vorstellen. "Wir können das Transferfenster auch bloß einen oder zwei Monate öffnen, wenn es sein muss. Entscheidend ist aber, dass es insbesondere die Top-Ligen es einheitlich durchziehen."

Auch eine Aufhebung der 50+Regelung ist für den ehemaligen deutschen Nationalspieler alternativlos: "Dass diese Schranke irgendwann fallen wird, darüber sind wir uns wohl alle – auch die Fans – im Klaren. Niemand wird dagegen etwas tun können. Ich denke nicht, dass es den Untergang des Fußballs bedeuten würde, wenn man die richtigen Vereinsstrukturen hat."

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