11.02.2015 15:23 Uhr

Wr. Neustadt will ein neues Stadion

Günter Kreissl kämpft für die Zukunft des SC Wiener Neustadt
Günter Kreissl kämpft für die Zukunft des SC Wiener Neustadt

Der SC Wiener Neustadt kämpft im Frühjahr um den Klassenerhalt in der Bundesliga sowie um ein neues Stadion. Günter Kreissl nahm im weltfussball-Gespräch u.a. auch dazu Stellung. Der Manager der Niederösterreicher stand am Mittwoch nach der Pressekonferenz vor dem Saisonstart für ein ausführliches Interview zur Verfügung.

Noch am Podium erwähnte Wiener-Neustadt-Manager Günter Kreissl, dass es einen Grundsatzbeschluss für ein neues Stadion in Wiener Neustadt gibt, der nicht unbedingt davon abhängig ist, wie die neue Stadtregierung nach den Wahlen im vergangenen Jänner zusammengesetzt sein wird.

Wie macht der Tabellenzehnte der Bundesliga der öffentlichen Hand schmackhaft, in die Infrastruktur für eine Profifußballmannschaft zu investieren?

Günter Kreissl: Das Stadion in Wiener Neustadt stammt aus den 1950er Jahren. Wiener Neustadt - eine Stadt mit 40.000 Einwohnern und weiteren 100.000 im Umfeld - ist eine Region, wo eine neuere Sportarena hergehört.

Und das unabhängig von der Liga, weil man es für viele verschiedene Veranstaltungen brauchen kann. Vielleicht kann man es so gestalten, dass es multifunktionell auch für andere Sportarten und Kulturereignisse genützt werden kann. Eine moderne Sportarena ist für eine Stadt ab einer gewissen Größe – das zeigen uns sehr viele europäische Beispiele – absolut erstrebenswert.

Die Stadt ist aber zum Klub gleich wie die Jungfrau zum Kind gekommen. War es nach dem Ausstieg von Mäzen Frank Stronach schwer sich das Vertrauen zu erarbeiten, dass nicht bald wieder die Lichter ausgehen?

Wir haben nicht unbedingt auf das Ziel hingearbeitet, Vertrauen zu schaffen, sondern als Team in allen Bereichen so gut und seriös wir konnten gearbeitet. Wenn du das tust und keine gröberen Fehler passieren, dann wird das positiv wahrgenommen. Die Leute, die knapp dran sind, und dazu gehören auch die Politiker, können das darauf zurückführen.

Was die Stadt betrifft sind Vertreter von allen Parteien regelmäßig im Stadion. Sie sehen, wie gearbeitet wird, dass wir mit bescheidenen Mitteln alles für den Sport und die Zuschauer erreichen wollen. Da entsteht natürlich ein gewisses Vertrauen automatisch.

Von mir und meinen Mitstreitern ist es das Ziel den Verein in eine Richtung zu entwickeln, wie es die SV Ried vorgemacht hat. Dass es noch einige Fragezeichen gibt, die geklärt werden müssen, ist uns bewusst.

Inwieweit muss man sich mit anderen Sportvereinen bei so einem Projekt absprechen oder mit anderen Sportarten Kompromisse schließen?

Es gibt bei dem Projekt mehrere Ausführungsvarianten. Bei einer davon ist eine Sportarten-übergreifende Nähe oder Partnerschaft angedacht. Es gibt zum Beispiel ein gutes Baseballteam in Wiener Neustadt. Es gab daher auch die Überlegung den Standort in diese Richtung zu verlegen. Das ist allerdings nicht der letzte Stand, sondern nur als Beispiel gedacht.

Es gibt auch den Gedanken Multifunktionalität etwa durch eine Kegelhalle zu erreichen oder auch Beach-Volleyball anzusiedeln. Durch andere Sportarten würden automatisch Synergien entstehen. Jetzt aber zu sagen, es gäbe in Wiener Neustadt neben uns noch ein, zwei große Sportvereine, die die Öffentlichkeit auch so wahrnimmt, ist nicht der Fall. Man kann sich auch nicht leicht mit einem Verein zusammentun, der einen Hallensport ausübt.

Kegeln und Fußball haben aber doch unterschiedliche Anforderungen betreffend Infrastruktur?

Da wie dort wirst du etwa Gastronomie brauchen. Daher ist die Idee mit Mehrfunktionalität gut zu verkaufen. Es passiert nicht nur für eine Sportart etwas, oder für einen Verein allein. Sondern es sind noch etliche andere dabei, die profitieren.

Sind Trainingszentrum und Akademiestandort ebenfalls Themen bei den Plänen?

Das Trainingszentrum ist eines, der Akademiestandort nicht. Weil die Akademien seit längerer Zeit an die selben Klubs und Verbände vergeben sind und es auch meines Wissens nach beim ÖFB keine Bestrebungen gibt das zu ändern. Noch dazu sind wir in der Region, aus der man die Akademien in der Südstadt, Mattersburg und in Wien mit Austria und Rapid innerhalb einer halben Stunde erreicht.

Mehr dazu:
>> SC Wr. Neustadt: Vorbereitung Winter 2015

Sebastian Kelterer

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