02.02.2016 19:54 Uhr

Zuschauer: Liga-Vision und Admira-Realität

Admira-General-Manager Alexander Friedl:
Admira-General-Manager Alexander Friedl: "Sind ein sympathischer Klub"

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer verlautbarte bei der Frühjahrsauftakt-Pressekonferenz ehrgeizige Ziele. Unter anderem soll sich der Zuschauerschnitt pro Spiel bis 2020 auf 10.000 erhöhen. Die Wiener Großklubs Rapid und Austria hoffen mit ihren Stadionprojekten in neue Sphären vorzustoßen. Was kann aber ein Klub wie die Admira zur Umsetzung beitragen, wollte weltfussball von General Manager Alexander Friedl wissen.

"Eines unserer Ziele ist, dass wir einen Schnitt von 10.000 Zuschauern in den Stadien haben wollen bis 2020", erklärte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. In der laufenden Saison übertrifft Rapid (17.209) die Wunschmarke zwar bei weitem, allerdings kommen mit Sturm Graz (8.761) und RB Salzburg (8.639) lediglich zwei weitere Klubs in Sichtweite. Daher war sich auch Ebenbauer im Klaren "Wir müssen viele Maßnahmen setzen." Als Anreiz wurden vom Liga-Namenssponsor 25.000 Euro für das beste Projekt zur Ankurbelung des Zuschauerzuspruchs ausgegeben.
>> Bundesliga-Zuschauertabelle

Die Wiener Großklubs Rapid und Austria setzen auf Stadionneu- oder Ausbau. Eine Kette ist aber bekanntlich nur so stark wie ihre schwächsten Glieder. Admira Wacker Mödling belegt 2015/2016 in der Zuschauergunst nur den neunten Platz (2.764) vor Grödig (1.583). Weltfussball wollte von Admira-General-Manager Alexander Friedl wissen, was die Südstädter, jahrelang unter einer fatalen TV-Kamerapositionierung mit Blick auf leere Betonstufen leidend und daher gerne als "Graue Maus" geschmäht, zur Realisierung der Vision beitragen können.

"Wir setzen natürlich kleine Aktionen, etwa Schulaktionen", sagte Friedl, "was aber wichtiger ist, ist die sportliche Situation. Je erfolgreicher du bist, desto mehr Zuschauer kommen." Im Herbst war die Admira als zwischenzeitlicher Tabellenführer das Sensationsteam der Bundesliga. Seit drei Jahren bewegt sich der Zuschauerschnitt um die 3.000er Marke.

"Zehn Minuten (Fahrzeit mit dem Auto, Anm.) weiter ist die Austria, 20 Minuten weiter Rapid. Das ist für uns fantechnisch ein großes Problem", weiß auch Friedl. "Aber wir haben bewiesen, dass wir als sympathischer Verein auftreten können, sportlich mithalten können und Zuschauer auch hinzugewinnen können."

Admira hat heute Stars von morgen

Der General-Manager glaubt an das Potential seiner Admira, die Herausforderung liege darin, für finanzielle und sportliche Kontinuität zu sorgen. "Das war unter Pishyar oder nach Trenkwalder nicht immer der Fall, räumte Alexander Friedl ein.

Bauen kann er auf die traditionell gute Nachwuchsarbeit in der Südstadt. "Die Akademie arbeitet hervorragend, es kommen viele junge Spieler nach." Seit Jahrzehnten gehören von der Admira ausgebildete Spieler zu den Stützen im österreichischen Nationalteam, als aktuelles Beispiel sei Marc Janko genannt. "Wir haben uns im Trainingslager die Namen jener Spieler zusammengeschrieben, die wir abgegeben haben in den letzten vier Jahren. Diese Mannschaft würde ich gerne in der österreichischen Bundesliga sehen. Ich denke, sie würde um den Titel mitspielen", glaubt Friedl.
>> Admira-Spieler A bis Z 

Worte, die jenen von Bundesliga-Vorstand Ebenbauer durchaus ähneln. "Es ist wahrscheinlich, dass wir in den nächsten Jahren keinen österreichischen Champions-League-Sieger haben werden, aber vielleicht wird ein Spieler, der jetzt in Österreich auf dem Platz zu sehen ist, bei einem Champions-League-Sieg dabei sein", wagte Ebenbauer vor dem Frühjahrsauftakt der Bundesliga zu prognostizieren.

Admira muss Rasenheizung einbauen

Neben dem Versprechen künftiger Stars wird die Admira im Sommer jedoch ebenfalls an ihrer Infrastruktur arbeiten. Zwangsläufig, denn ab der Saison 2016/2017 ist eine Rasenheizung für alle Bundesligisten Pflicht. Details seien noch zu klären, aber nach dem letzten Heimspiel wird das Spielfeld den Baggern überlassen.

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Sebastian Kelterer

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