22.05.2024 04:46 Uhr

ÖFB-Team will bei EM in K.o.-Phase

Rangnick peilt mit ÖFB-Team EM-K.o.-Phase an
Rangnick peilt mit ÖFB-Team EM-K.o.-Phase an

Österreichs Nationalteam kann bei der EM 2024 unter Beweis stellen, wie nahe man wirklich an die Elite des europäischen Fußballs herangerückt ist. Nach der souveränen Qualifikation und teilweise beeindruckenden Leistungen in Testspielen herrscht große Zuversicht, trotzdem ist das angepeilte Ziel nicht leicht zu erreichen. Auf dem Weg zur K.o.-Phase stehen die hochkarätigen Gruppengegner Frankreich, Niederlande und Polen im Weg, dazu gibt es Personalprobleme.

Mit David Alaba steht ausgerechnet der Kapitän und absolute Chef der Mannschaft nicht zur Verfügung, auch die Ausfälle von Xaver Schlager und Sasa Kalajdzic sind äußerst schmerzhaft. Dazu kommt, dass so mancher Legionär bei seinem Club nur relativ wenig Spielpraxis erhielt. Und gewisse Problemzonen sind nach wie vor vakant - so ist etwa das Angebot auf den Außenverteidiger-Positionen dünn.

Demgegenüber steht jedoch ein Kader, der trotz prominenter Verletzter noch immer mit Kickern bei Topclubs aufwarten kann, und ein auf Nationalteam-Ebene möglicherweise einzigartiges Qualitätsmerkmal. Das ÖFB-Team hat, stärker als andere Auswahlen, eine Spielidee verinnerlicht - jene des Red-Bull-Fußballs. Und dessen Erfinder, Ralf Rangnick, fungiert als Nationaltrainer.

Ein "perfect match", wie sich zuletzt beim 2:0 gegen Deutschland, beim 6:1 gegen die Türkei oder auch bei den Quali-Siegen gegen Schweden zeigte. Rangnick lässt pressen, Ball jagen und nach vorne stürmen, die Spieler dankten es mit zuletzt fünf Siegen in Folge, die Fans mit einer Euphorie, wie sie zuletzt vor der EURO 2016 spürbar war.

Beim Turnier vor acht Jahren in Frankreich erlitt man Schiffbruch, 2021 reichte es immerhin zum Aufstieg aus der Gruppenphase und zu einem heroischen Achtelfinal-Ausscheiden gegen den späteren Europameister Italien. Um es neuerlich unter die Top 16 zu schaffen, ist wohl zumindest ein Sieg nötig - und das gegen Turnierfavorit Frankreich (17. Juni, Düsseldorf), ein mit Profis aus Top-Ligen gespicktes Polen (21. Juni, Berlin) und gegen die Niederlande (25. Juni, Berlin), die sich beim 0:2 bei der jüngsten EURO als zu hohe Hürde erwiesen und aktuell über einen noch hochwertigeren Kader als damals verfügen.

Rangnick weiß um die Schwere der Aufgabe, hebt aber bewusst die Chance hervor, die sich bei der Endrunde in seinem Heimatland bietet und für die er sogar auf den Job des Bayern-Trainers verzichtete. "Wir nehmen die Herausforderung an", erklärte der Deutsche nach der Gruppenauslosung. Sollte man sie als Zweiter meistern, stünde die Tür zu einem ÖFB-Sommermärchen weit offen. Im Achtelfinale würde in diesem Fall wohl die Slowakei, Rumänien oder die Ukraine warten, in einem möglichen Viertelfinale könnte es dann gegen Cristiano Ronaldos Portugiesen gehen.

apa

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