RB Salzburg hat zum Auftakt der elften Bundesliga-Runde leichtfertig Punkte verschenkt. Der Meister lag am Samstag beim WAC nach Toren von Valentino Lazaro (45.) und Jonatan Soriano (85.) kurz vor Schluss scheinbar sicher 2:0 voran, musste sich aber nach Gegentreffern von Boris Hüttenbrenner (87.) und Jacobo (93./Elfmeter) noch mit einem 2:2-Remis zufrieden geben.

Der nun schon drei Ligaspiele sieglose Titelverteidiger verabsäumte es damit, nach der 0:1-Heimniederlage gegen Sturm Graz vor der Länderspielpause auf die Siegerstraße zurückzukehren und den Leader aus der Steiermark vor dem Abendspiel gegen Ried mehr unter Druck zu setzen. Zudem sah Duje Ćaleta-Car in der 92. Minute noch die Rote Karte.

Die Generalprobe vor dem Duell in der Europa League mit Frankreichs Tabellenführer OGC Nice am Donnerstag misslang damit ordentlich. Beide Teams stehen da gewaltig unter Zugzwang, sind sie doch in der Gruppe I nach zwei Spielen noch ohne einen einzigen Punkt.

Die Wolfsberger kämpften trotz einem 0:2-Rückstand bis zuletzt wie die Löwen und wurden spät dafür belohnt. Der zweite Punkt in den jüngsten fünf Runden fühlte sich wie ein Sieg an. Gegen Salzburg gab es somit in der Lavanttal-Arena schon sechsmal in Folge keine Niederlage mehr, fünf der sechs jüngsten direkten Duelle endeten mit einem Unentschieden.

Salzburg gibt 2:0-Führung aus der Hand

Die 4.338 Zuschauer in Wolfsberg kamen erst in der Schlussphase so richtig auf ihre Rechnung. Der WAC kam bei einem Lattenschuss von Gerald Nutz (82.) dem 1:1-Ausgleich sehr nahe. Bei den Gästen war die Effizienz besser. Torjäger Soriano ließ zwei Gegenspieler schlecht aussehen und traf aus 20 Metern platziert ins Eck (85.). Der Spanier traf damit in den letzten acht Spielen gegen den WAC immer.

Die vermeintliche Entscheidung war damit aber nicht gefallen. Die Kärntner kamen mit einem Tausendguldenschuss zurück. Hüttenbrenner zog volley aus 20 Metern ab und traf in seinem 200. Bundesligaspiel genau ins Kreuzeck (87.).

Die Kärntner warfen daraufhin alles nach vorne und durften jubeln. Ćaleta-Car brachte den durchbrechenden Philip Hellquist im Strafraum zu Fall und wurde dafür ausgeschlossen. Den verhängten Elfmeter verwertete Jacobo souverän zum 2:2-Endstand (93.).

Zuvor hatte die Partie über weite Strecken wenig zu bieten gehabt. Die Salzburger gingen durch einen Lazaro-Kopfball nach Flanke von Stefan Lainer in Führung (45.) und kontrollierte das Geschehen ohne zu glänzen. Der WAC konnte die Partie zwar offen halten, sich aber genauso wenig Topchancen erarbeiten.

Salzburg-Coach Óscar García reagierte auf den Personalengpass im Mittelfeldzentrum mit der Hereinnahme von Xaver Schlager. Der 19-Jährige hatte diese Saison zumeist für Liefering in der Erste Liga gespielt und kam zu seinem vierten Einsatz im Oberhaus, bei dem er gut agierte. An vorderster Front durfte sich Munas Dabbur gemeinsam mit Soriano versuchen, der Israeli blieb aber auch in seinem neunten Ligaeinsatz im Abschluss glücklos. Dabbur hält damit weiter nur bei einem Meisterschaftstor und wurde schon in der 59. Minute ausgetauscht.

Auch da er in der 42. Minute bei seiner besten Aktion nach schönem Zusammenspiel mit Lazaro hauchdünn das Tor verfehlte und bei einem Volley-Abschluss in Dobnik seinen Meister fand (52.). Es waren zwei der wenigen Großchancen der Salzburger in einer ereignisarmen Partie. Am Ende wurde dies für den enttäuschenden Meister noch bitter bestraft.

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apa/red