09.07.2019 12:09 Uhr

Neuers Zukunft nicht bei Bayern? Hier könnte es hingehen

Welche Optionen gäbe es für Manuel Neuer bei einem Abschied vom FC Bayern?
Welche Optionen gäbe es für Manuel Neuer bei einem Abschied vom FC Bayern?

Der langjährige Berater von Manuel Neuer, Thomas Kroth, sorgte in den vergangenen Tagen gleich mehrfach mit überraschenden Aussagen für Wirbel beim FC Bayern München. 

Nachdem der enge Vertraute des Spielführers des Rekordmeisters in der letzten Woche gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" verlauten ließ, dass der Kader der Bayern "aktuell noch nicht entsprechend aufgestellt - also konkurrenzfähig ist, um auch die Ziele von Manuel ernsthaft anzugehen", legte er zu Wochenbeginn im "kicker" noch einmal nach: "Wenn man in ein gewisses Alter kommt, denkt man, klar, darüber nach, noch einmal etwas Neues zu machen."

Für Neuer sei es ein letztes großes Karriereziel, noch einmal die Champions League zu gewinnen. Sollte sich der FC Bayern nicht noch qualitativ verstärken, zieht der 33-jährige einstige Welttorhüter laut Berater Kroth auch einen den Wechsel zu einem anderen europäischen Spitzenverein in Betracht. Ob dies noch im laufenden Sommer, ein Jahr später oder nach Ende der Vertragslaufzeit 2021 passieren könnte, blieb dabei offen.

Doch welches Team käme für den siebenmaligen Deutschen Meister überhaupt infrage? Welcher europäische Eliteklub hat den realistischen Anspruch, um den Sieg in der Königsklasse mitzuspielen und außerdem Bedarf, sich mit dem viermaligen Welttorhüter zu verstärken? 

Top-Trio hat keinen Bedarf

Für das absolut oberste Regal dürfte es für Manuel Neuer im gesetzten Torwart-Alter von 33 Jahren nicht mehr reichen. Die derzeit in Europa besten Fußball-Mannschaften sind ist auf der Keeper-Position so gut besetzt, dass sie kein Interesse haben, einen weiteren teuren Schlussmann zu verpflichten.

Beim spanischen Meister FC Barcelona hat sich Neuers DFB-Teamkollegen Marc-André ter Stegen zu einem Torwart von Weltklasse-Format entwickelt und bei den ambitionierten Klubs von der Insel besteht zumindest bei Meister Manchester City und dem FC Liverpool kein Bedarf.

Sowohl ManCity-Schlussmann Ederson als auch vor allem sein brasilianischer Landsmann Alisson vom Champions-League-Sieger aus Liverpool überzeugten 2018/19 mit herausragende Leistungen und haben zuvor bestehende Torwartprobleme ihrer Klubs gelöst.

Es gibt allerdings auch einige Top-Klubs, bei denen durchaus Wechsel-Potenzial besteht.

Juventus Turin

Im Falle eines tatsächlichen Abgangs Manuel Neuers aus München wäre ein Wechsel zum italienischen Rekordmeister wohl am wahrscheinlichsten. Nachdem Klublegende Gianluigi Buffon (41) von Paris Saint-Germain zurückgekehrt ist und noch einmal einen Comeback-Vertrag unterzeichnet hat, ist die Alte Dame bis zum kommenden Jahr mit dem Duo Szczęsny/Buffon zwar ordentlich aufgestellt. Eine lange Zukunft dürfte das Gespann aber nicht haben.

Der 29-jährige Wojciech Szczesny gilt zwar als guter Schlussmann, zur absoluten Spitzenklasse wird der Pole aber nicht gezählt. Anders als Neuer, der in den letzten Wochen 2018/19 wettbewerbsübergreifend zu seinem Top-Niveau zurückfand. 

Spätestens nach dem endgültigen Karriereende Buffons könnte ein Neuer-Wechsel in den Nordwesten Italiens ein ganz heißes Thema werden. 

Paris Saint-Germain

Der große Wunsch von Klubboss Nasser Al-Khelaifi, endlich mit PSG die Champions League zu gewinnen, blieb bislang unerfüllt. Das liegt zum Teil auch daran, dass die Franzosen auf der Torwart-Position nicht die Klasse der dominierenden Konkurrenz aus Liverpool oder Barcelona aufweisen können.

Leidvoll erfahren musste das die Tuchel-Elf erst im zurückliegenden März, als ausgerechnet dem erfahrenen Buffon im entscheidenden Achtelfinal-Rückspiel gegen Manchester United ein folgenschwerer Fehlgriff unterlief, der PSG das Weiterkommen kostete. 

Auch Alphonse Aréola (26), der seit 2017 die meiste Zeit im Pariser Tor steht, ist nicht unumstritten. Kehrt zudem der zuletzt an Eintracht Frankfurt verliehene Ersatzkeeper Kevin Trapp dem Ligue-1-Champion endgültig den Rücken zu, dürften die Paris-Bosse auch über die Personalie Manuel Neuer nachdenken. Wenn sie es nicht ohnehin schon tun.   

Manchester United

Bei den Red Devils hängt die Torwart-Frage seit Jahren von Stammkeeper David de Gea ab. Spaniens Nummer 1 blickt auf bockstarke Jahre in der Premier League zurück. Seit Jahren kokettiert der 28-Jährige aber mit einer Rückkehr nach Spanien. Ein Wechsel zu Real Madrid ist immer wieder Thema rund um den Ex-Atleti-Rückhalt.

Darüber hinaus wurde der 28-Jährige auch schon mit Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht. Da passt es ins Bild, dass sich der gebürtige Madrilene mit dem englischen Rekordmeister noch nicht auf einen neuen Kontrakt einigte.

De Geas Vertrag in Manchester läuft 2020 aus. Bleibt die Verlängerung aus, könnte ManUnited spätestens in einem Jahr zum Handeln gezwungen sein und Neuer ins Visier nehmen. 

Real Madrid

Eigentlich sind die Königlichen mit Thibaut Courtois sowie Keylor Navas herausragend besetzt. Der belgische Starkeeper Courtois, der im Sommer 2018 für 35 Millionen Euro verpflichtet wurde, wusste in seiner Debütsaison allerdings nur bedingt zu überzeugen. 

Real kassierte in der Vorsaison 46 Gegentore in 38 La-Liga-Spielen. So viele, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Courtois wies dabei lediglich acht Zu-Null-Partien auf.  

Ein Jahr wird der 27-Jährige zwischen den Real-Pfosten auf jeden Fall noch bekommen, Ex-Stammkeeper Keylor Navas und Trainer-Sohn Luca Zidane sollen laut spanischen Medien hingegen verkauft werden. Überzeugt Courtois auch in seiner zweiten Real-Spielzeit nicht, könnte Neuer 2020 eine ernsthafte Option werden.

Nur Säbelrasseln oder ernsthafter Wechselwunsch?

Bei all den Spekulationen um die sportliche Zukunft Neuers werden die kommenden Wochen zeigen, wie konkret die Abwanderungsgedanken der Münchner Nummer 1 wirklich sind. Nach den Aufsehen erregenden Statements seines Agenten hat sich Neuer selbst bisher noch in Schweigen gehüllt. 

Der Druck auf die Bayern-Bosse, das Team für den nächsten Angriff auf den Fußball-Thron Europas noch besser aufzustellen, ist durch Berater Kroth noch einmal erhöht worden - selbst wenn sich seine Aussagen nur als sommerliches Säbelrasseln entpuppen sollten.  

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