05.12.2019 09:34 Uhr

"Keine echten Borussen": BVB-Boss kritisiert Fans

Reinhard Rauball (r.) hat kein Verständnis für die Häme der Fans des BVB
Reinhard Rauball (r.) hat kein Verständnis für die Häme der Fans des BVB

Ende November wurde Reinhard Rauball als Präsident von Borussia Dortmund bestätigt. Nun hat sich der 72-Jährige zu den wichtigsten Themen rund um den BVB geäußert.

Gegenüber "19:09 - der schwarzgelbe Talk" untermauerte der BVB-Boss, dass die Dortmunder im Sturmzentrum Nachholbedarf haben. "Dass wir einen neuen Spieler vom Typ Stoßstürmer brauchen, das hat Aki Watzke ja schon gesagt und das ist auch so", führte Rauball aus.

Und weiter: "So war es mit Lewandowski, Barrios und auch in früheren Zeiten - da war immer jemand in der Mitte, der als Stoßstürmer angespielt werden konnte, selbst zu Burgsmüllers Zeiten. Ich würde mich freuen, wenn es in diese Richtung geht. Wenn man aber das Marktgeschehen realistisch betrachtet, ist es auch nicht einfach, dass man schnell jemanden findet, der diese Anforderung erfüllt."

Des Weiteren äußerte sich Rauball zum überschaubar erfolgreichen Saisonverlauf des BVB. Neben den Spielern, die vor allem beim 3:3 gegen den SC Paderborn eine Leistung ablieferten, die laut dem Boss der Schwarzgelben nicht "BVB-würdig" war, kritisierte der Ur-Borusse auch die Fans, die die Leistung gegen den Underdog aus Ostwestfalen mit schallenden Pfiffen und Häme quittierten. 

"Das hat es noch nicht gegeben, selbst in ganz schweren Zeiten, dass Borussen Borussen verbal attackiert haben. Das hat Aki Watzke zurecht sofort angesprochen. Ich habe da kein Verständnis für, Borussen machen so etwas normalerweise nicht. Daraus schließe ich, dass es keine echten Borussen waren", führte Rauball aus, schränkte jedoch ein: "Für Pfiffe habe ich aber Verständnis."

BVB-Boss schreibt die Meisterschaft noch nicht ab

Die Meisterschaft hat Rauball zudem noch längst nicht abgeschrieben. Sein Klub rangiere immerhin nur einen Zähler hinter dem FC Bayern und dieser gastiere in der Rückrunde noch in Dortmund, gibt der langjährige Vize-Präsident der DFL zu bedenken. Die "Dichte an der Spitze" sei zwar "beachtlich", er glaube allerdings "weiterhin an eine realistische Chance", so Rauball.

Nach 13 Spieltagen rangieren die Dortmunder nur auf Platz fünf. Der FC Bayern liegt mit einem Zähler mehr auf dem Konto auf Platz vier, Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach ist allerdings bereits fünf Punkte enteilt.

Aufgrund der mauen Ausbeute steht auch Coach Lucien Favre in der Kritik, vor dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC war sogar von einem Endspiel die Rede. Laut Rauball ging dem Schweizer die Situation allerdings nicht besonders nah. "Ich habe ihn sehr stabil wahrgenommen, überraschend stabil. Ich hatte den Eindruck, er liest gar keine Zeitung. Das war in der Phase gut, dass er sich dem Druck nicht immer stellen musste." Dem Trainer könne man jedoch ohnehin "keinen Vorwurf machen".

Am Samstag steht Favre erneut unter Druck. Der BVB empfängt Fortuna Düsseldorf, ein Sieg wird erwartet. Vor allem da der FC Bayern in Gladbach gastiert und somit mindestens ein großer Konkurrent Punkte einbüßen wird.

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