21.12.2019 08:14 Uhr

Gladbach und RB im Fernduell um Herbsttitel

RB-Leipzig-Goalgetter Timo Werner
RB-Leipzig-Goalgetter Timo Werner

RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach machen sich den Herbstmeistertitel in der deutschen Bundesliga am letzten Spieltag vor der Winterpause im Fernduell aus. Dahinter lauern die Spitzenklubs Bayern München und Borussia Dortmund.

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Der Kampf um die Herbstmeisterschaft wird zum zeitversetzten Fernduell zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach. Die Mannschaft von Marco Rose wahrte am Mittwoch durch den 2:0-Sieg gegen den Tabellenletzten SC Paderborn die Chance, erstmals seit 43 nach der ersten Saisonhälfte auf Platz eins in der Tabelle der deutschen Bundesliga zu stehen.

Zuerst muss am Samstag Spitzenreiter Leipzig in der eigenen Arena gegen den FC Augsburg (15:30 Uhr) antreten, drei Stunden später wird die Partie der Gladbacher bei der wieder erstarkten Hertha angepfiffen. "Es wäre eine schöne Nebensache, die würden wir gerne annehmen", sagte Gladbachs Kapitän Lars Stindl, dessen angeschlagener Klubkollege Stefan Lainer fehlte, zur möglichen Herbstmeisterschaft.

Beide Teams haben 34 Punkte geholt, Leipzig hat aber die bessere Tordifferenz. "Wir haben gesagt, die Herbstmeisterschaft geht nur über einen Sieg hier", betonte Rose nach dem siebenten Heimsieg in Serie und kündigte an, dass seine Mannschaft in Berlin gegen eine Hertha, die unter Trainer Jürgen Klinsmann im Aufwind ist, "alles raushauen" wolle.

Die Berliner stimmten sich mit einem 1:0-Sieg bei Bayer Leverkusen (ohne den gesperrten Aleksandar Dragović und den erkrankten Julian Baumgartlinger) auf das letzte Heimspiel des Jahres im Olympiastadion ein. Unter dem ehemaligen DFB-Nationalcoach holten die Berliner sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen. Auch Augsburg reist mit einem Sieg - 3:0 bereits am Dienstag daheim gegen Düsseldorf - gestärkt nach Leipzig.

Bayern wieder auch Tuchfühlung mit der Spitzengruppe

Auf Ausrutscher beider Teams hofft der FC Bayern, der mit David Alaba einen 3:1-Last-Minute-Erfolg gegen den SC Freiburg feierte. "Wir haben das Glück gezwungen", meinte Trainer Hansi Flick, ehe sich der Tross gut gelaunt per Bus zu nächtlichen Fahrt zurück nach München verabschiedete. Die Münchner verbesserten sich mit 30 Punkten auf Rang drei.

Bei Eintracht Frankfurt hingegen zeigt die Tendenz klar nach unten. Die Hessen kassierten gegen Köln trotz eines Treffers von Martin Hinteregger und einer 2:0-Führung eine 2:4-Heimniederlage. Nach dem sechsten sieglosen Liga-Spiel in Folge rutscht die Mannschaft des Vorarlberger Trainers Adi Hütter immer näher an die Abstiegsränge heran. "Wenn wir weiter solche Leistungen zeigen, wird das Abstiegskampf", sagte Abwehrchef Makoto Hasebe. Vier Punkte ist die Eintracht nur noch vom Relegationsplatz entfernt.

Hütter reagierte auf Fragen nach der kritischen Lage gereizt. "Tabellen können wir lesen. Wir sind mittendrin, wo es in beide Richtungen gehen kann." Nach dem 50. Bundesligaspiel auf der Trainerbank der Eintracht musste er sich auch fragen lassen, ob er sich nun Gedanken über seine Zukunft machen würde. "Was meine Person betrifft, habe ich keinen Ansatz, dass ich mir da Gedanken mache", erwiderte Hütter. "Sicher ist es die unangenehmste Zeit seit ich hier bin. Das muss man klar sagen."

Eintracht-Trainer Hütter: "Möchte eine Lanze für meine Mannschaft brechen"

Nach neun Pflichtspielen im Europacup und Liga mit nur einem Sieg übte er keine Kritik an seinen Spielern, die gegen Köln zum 30. Mal seit Saisonbeginn auf den Platz mussten. Im Gegenteil. "Ich möchte eine Lanze für meine Mannschaft brechen und stelle mich vor sie", sagte der Österreicher. "Man spürt die Verunsicherung. Den Karren muss man wieder aus dem Dreck ziehen." 30 Spiele, sieben mehr als in der letzten Saison zum gleichen Zeitpunkt, seien "eine Menge Holz". Man habe man viele Verletzte zu beklagen und die Erwartungshaltung sei nach dem Einzug ins Europa-League-Semifinale in der Vorsaison gestiegen.

Angesicht der am körperlichen Limit arbeitenden Spieler hält Hütter die achttägige Weihnachtsrast bis zum Aufbruch ins Trainingslager am 2. Jänner in die USA für zu kurz. Zur Sinnhaftigkeit des mit Reisestrapazen verbundenen Trips nach Florida äußerte er sich nur ausweichend. "In Amerika wird es nicht so sein, dass wir körperlich etwas draufhauen müssen. Die Jungs müssen körperlich und geistig wieder frisch werden", erklärte Hütter und ergänzte: "Auch, wenn es schwer wird, es ist interessant, den ganzen Bock wieder umzustoßen."

apa

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