07.03.2024 11:14 Uhr

Schlager kritisch: "Machen aus viel sehr wenig"

Schlager und Co. bleiben für ihre Mühen unbelohnt
Schlager und Co. bleiben für ihre Mühen unbelohnt

Über weite Strecken besser und mutiger, am Ende aber draußen. RB Leipzig zerschellte am Mittwochabend an der Klasse von Real Madrid, das sich vor eigenem Publikum abgeklärt ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League spielte. Real-Coach Carlo Ancelotti gab sich selbstkritisch, Leipzigs ÖFB-Teamkicker Xaver Schlager brachte es danach auf den Punkt: "Die machen aus wenig sehr viel, und wir machen aus viel sehr wenig!"

Nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel tat Real nicht mehr, als es tun musste. Die Königlichen kontrollierten über die meiste Zeit den Ball, strengten sich aber nicht besonders an, in die gefährlichen Zonen zu kommen. Stattdessen waren die Leipziger das bessere Team, sie konnten ihre Überlegenheit nur nicht in die dringend benötigten Tore umwandeln.

"Wenn man die 180 Minuten nimmt, dann hatten wir deutlich bessere Chancen als Real", erklärte Leipzigs Außenverteidiger Benjamin Henrichs. "Ich weiß gar nicht richtig, wie sie heute wieder zu ihrem Tor gekommen sind. (...) Ich weiß nicht, wann Real Madrid zu Hause zum letzten Mal mit Pfiffen in die Halbzeit gegangen ist."

Es dürfte die Gastgeber freilich wenig gestört haben. Real spielte lässig, verließ sich auf seine Erfahrung. Nur gemächlich taten die Spanier mehr nach vorne und waren prompt mit ihrer ersten Großchance dank Vinicius Junior erfolgreich (65.). RB griff zwar weiter an, kam durch Willi Orban sogar zum Ausgleich (68.), konnte die zwischenzeitlichen Schwächen des Favoriten letztlich aber nicht nutzen.

"Wir haben in diesem Spiel mehr gelitten, als wir dachten. Es war kompliziert, und wir haben schlecht gespielt", sagte Ancelotti, der angesichts der hohen Erwartungen des Stadionpublikums von "verdienter" Kritik sprach. "Die Pfiffe am Ende der ersten Hälfte waren verdient, und ich denke, sie haben uns wachgerüttelt. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt."

Ancelotti ortet psychologisches Problem

Ancelotti ortete nicht zuletzt ein psychologisches Problem. "Wenn wir einen kleinen Vorsprung haben, wissen wir nicht, wie wir damit mental umgehen sollen. Wir machen keinen Druck und haben wenig Intensität", meinte der Italiener, der nun der Auslosung am 15. März entgegenblickt.

Dort vertreten ist neben den bereits am Dienstag aufgestiegenen Teams von Bayern München und Paris Saint-Germain auch Manchester City. Der Titelverteidiger besiegte den krassen Außenseiter FC Kopenhagen am Mittwoch auch im Heim-Rückspiel mit 3:1 und geht mit 20 ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge in den Premier-League-Schlager am Sonntag gegen Tabellenführer Liverpool.

Der spielte bei Trainer Pep Guardiola schon vor dem Duell mit Kopenhagen eine große Rolle. Der Spanier nahm gegenüber dem 3:1-Derbyerfolg über Manchester United am vergangenen Sonntag sieben Änderungen in der Startelf vor, konnte es sich leisten, Schlüsselspielern wie Kevin De Bruyne und Phil Foden eine Pause zu verschaffen. "Ich habe frische Beine gebraucht. Ich weiß, wie müde einige meiner Spieler sind, und wir spielen am Sonntag", betonte Guardiola.

apa

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