02.02.2024 18:13 Uhr

ÖFB vermittelt im Mustapha-Bundesheer-Konflikt

Marlon Mustapha bei einem Leihgastspiel 2022 im Admira-Dress
Marlon Mustapha bei einem Leihgastspiel 2022 im Admira-Dress

Der frühere U21-Nationalstürmer Marlon Mustapha ist wegen eines aufrechten Einberufungsbefehls zum österreichischen Bundesheer, dem er im Jänner nicht Folge geleistet hat, mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Der ÖFB befindet sich laut Sportdirektor Peter Schöttel mit dem Verteidigungsministerium im Austausch, um zu vermitteln. "Wir versuchen zu helfen, aber der Sachverhalt ist offensichtlich kompliziert", sagte Schöttel am Freitag der APA - Austria Presse Agentur.

Mustapha war diese Woche leihweise vom italienischen Serie-B-Aufstiegskandidaten Como zu Fortuna Düsseldorf in die zweite deutsche Bundesliga gewechselt. Laut Einberufungsbefehl hätte der 22-Jährige zuvor am 8. Jänner in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien seinen Grundwehrdienst antreten müssen, berichtete die "Kronen Zeitung" bereits kurz vor dem Transfer. Mustapha wollte seine Profi-Karriere aber nicht unterbrechen. Bei einer Einreise nach Österreich drohen ihm nun eine Festnahme und in weiterer Folge möglicherweise eine Haftstrafe.

Im Austausch mit der Behörde

Laut Schöttel hätte Mustapha keinen Platz im Heeressportzentrum (HSZ) erhalten können, für den der ÖFB die Reihung vornimmt, weil er zu Beginn seiner Profikarriere stets im Ausland beschäftigt war. "Wenn man im Ausland ist, kann man nur immer wieder Aufschub beantragen", erklärte der ÖFB-Sportchef. Zuletzt ist das offensichtlich aber nicht mehr fristgerecht passiert. "Er hätte neuerlich um Aufschub ansuchen müssen, hat er aber nicht gemacht", zitierte "Der Standard" am Freitag Ministeriumssprecher Oberst Michael Bauer.

Im November sei er in der Causa von Mustaphas Management konsultiert worden, berichtete Schöttel. "Wir haben unseren Kontakt zum Ministerium weitergegeben." Auch aktuell befinde sich ein ÖFB-Mitarbeiter mit der Behörde im Austausch. "Wir hoffen im Sinne des österreichischen Fußballs, dass sich das zum Guten wendet", sagte der Sportdirektor. "Mehr können wir aktuell nicht tun." Die Entscheidung liege beim Ministerium. Laut Bauer gebe es allerdings "keine Kulanzmöglichkeit, weil es Amtsmissbrauch wäre, wenn wir ein Auge zudrücken würden".

apa

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