12.02.2020 18:45 Uhr

Klinsmann tritt gegen Preetz nach

Waren sich nicht über die Aufteilung von Kompetenzen einig: Michael Preetz (r.) und Jürgen Klinsmann
Waren sich nicht über die Aufteilung von Kompetenzen einig: Michael Preetz (r.) und Jürgen Klinsmann

Jürgen Klinsmann hat die Umstände seines plötzlichen Rücktritts als Trainer von Hertha BSC selbst als "fragwürdig" bezeichnet, aber deutliche Kritik an der Zusammenarbeit mit Manager Michael Preetz geübt.

Er wolle sich für die Art und Weise seiner überraschenden Demission beim Berliner Bundesligisten nach nur elf Wochen im Amt entschuldigen, sagte Klinsmann in einem Video-Chat bei Facebook.

Er hätte sich "mehr Zeit lassen sollen, mehr reden sollen mit der Hertha-Führung", fügte der 55-Jährige hinzu. Die Entscheidung sei aber bereits seit Wochen in ihm gereift.

Klinsmann wehrte sich jedoch gegen Vorwürfe, er hinterlasse in Berlin ein Chaos. "Das stimmt absolut nicht", sagte der frühere Bundestrainer.

Auslöser für seinen Rücktritt seien Meinungsunterschiede über die Aufteilung von Kompetenzen zwischen ihm als Trainer und Sport-Geschäftsführer Michael Preetz gewesen. "Das hat mir unglaublich aufgestoßen", erklärte Klinsmann, man habe sich "leider aufgerieben in vielen Nebenkriegsschauplätzen".

Klinsmann führte aus: "Es ging einfach um klare Kompetenzaufteilung, und die haben wir nicht hinbekommen. In Deutschland ist man es gewohnt, dass sich ein Manager einbringt, dass er nahe dran ist an der Mannschaft. Ich war das nicht mehr gewohnt. Ich kenne das englische Modell, in dem ein Trainer, Manager genannt, eigentlich nur einen Vorgesetzten hat - den Chef des Klubs."

Geld für Klinsmann "nie ein Thema oder Problem"

Bis zuletzt habe er sich bei den Berlinern in einem vertragslosen Zustand befunden, sagte Klinsmann, der ausdrücklich betonte, Geld sei bei seinem Engagement in der Hauptstadt "nie ein Thema oder Problem" gewesen.

Die jüngsten Aktivitäten der Hertha auf dem Transfermarkt lobte Klinsmann ausdrücklich: "Da ist überhaupt nicht dumm agiert worden mit irgendwelchem Geldverbrennen. Diese Anlagen waren und sind notwendig. Ich bin absolut der Überzeugung, dass in drei, vier Wochen noch mehr Abstand zum Relegationsplatz ist und die Klasse gesichert wird."

Preetz habe die Transfers in der Winterpause "super umgesetzt", so Klinsmann. "Wir haben Spieler gewinnen können, die für die Zukunft von Hertha BSC enorme Bedeutung haben."

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