10.03.2020 12:10 Uhr

Barcelonas verkorkstes Experiment mit ter Stegen

Marc-André ter Stegen gewann mit dem FC Barcelona knapp gegen Real Sociedad
Marc-André ter Stegen gewann mit dem FC Barcelona knapp gegen Real Sociedad

Der FC Barcelona mühte sich am vergangenen Wochenende mit einem knappen 1:0 (0:0) zum Sieg gegen Real Sociedad. Für ein ungewohntes Bild sorgte Torwart Marc-André ter Stegen, dem Barca-Trainer Quique Setién eine auffällig riskante Aufgabe zuteilte.

Der deutsche Nationalspieler agierte im Heimspiel gegen den Basken deutlich offensiver als üblich. Ter Stegen nahm bei eigenem Ballbesitz die Rolle des letzten Feldspielers ein und positionierte sich oftmals außerhalb des eigenen Strafraums. Zwar gilt ter Stegen als mitspielender Torwart, die derart offensive Ausrichtung wird jedoch selten praktiziert.

Der Vorteil: Der 27-Jährige kann einerseits auf Angriffe des Gegners frühzeitig reagieren und einschreiten, ehe sich eine konkrete Torchance anbahnt. Andererseits kann er das Aufbauspiel seiner Mannschaft ankurbeln und dank seiner guten Technik die Balle nach vorne verteilen.

Auf der anderen Seite birgt das Stellungsspiel aber auch Gefahren. Jeder Fehler des Schlussmannes führt unmittelbar zur Großchance des Gegners, wenn nicht sogar zum Tor.

Experiment geht nach hinten los

Gegen Real Sociedad ging das riskante Experiment eher nach hinten los - wenngleich ter Stegen die Null hielt. Das Sportblatt "Mundo Deportivo" zählte insgesamt elf Pässe von Marc-André ter Stegen außerhalb des eigenen Sechzehners. Nur vier davon fanden einen Mitspieler.

Schon nach den ersten drei Fehlpässen, die sich bei nur 18 Minuten Spielzeit angesammelt hatten, sprach Co-Trainer Eder Sarabia zu ter Stegen. "Mundo Deportivo" zufolge habe Sarabia geraten, der Schlussmann soll an der Spielweise zwar festhalten, die Zuspiele müssten jedoch klarer erfolgen.

Beim Publikum, das angesichts der aktuellen Leistungen des Meisters ohnehin kritisch ist, kam die Spielweise nicht gut an. So ertönten erste Pfiffe im Camp Nou bereits in der 25. Minute, nachdem erneut ein langer Pass von ter Stegen auf Angreifer Antoine Griezmann fehlschlug.

Im zweiten Durchgang schien die Taktik des Keepers schon etwas besser aufzugehen. Von fünf Pässen des Keepers gingen drei an den Mitspieler. 

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