26.03.2021 16:04 Uhr

Remis in Schottland für Aleksandar Dragović "wie eine Niederlage"

Aleks Dragović (l.) trauerte einem möglichen ÖFB-Sieg in Glasgow nach
Aleks Dragović (l.) trauerte einem möglichen ÖFB-Sieg in Glasgow nach

"Wir haben nicht so mutig agiert und die freien Räume nicht gut genützt", analysiert ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragović die Startschwierigkeiten des Nationalteams bei Auswärtsspiel in Schottland.

Für Aleksandar Dragović war das Glas nach dem 2:2 zum WM-Qualifikationsstart am Donnerstag in Glasgow gegen Schottland eher halbleer als halbvoll. "Nach dem Spiel hat es sich angefühlt wie eine Niederlage, aber wir müssen den Punkt mitnehmen und das Beste daraus machen", erklärte der österreichische Teamverteidiger am Freitag.

Man sei vor dem Seitenwechsel nicht richtig in die Partie gekommen, bemängelte Dragović. "Wir haben nicht so mutig agiert und die freien Räume nicht gut genützt. In der zweiten Hälfte sind wir besser reingekommen, doch am Ende des Tages war es ein Unentschieden", resümierte der Wiener.

Dragović ärgerte sich über die beiden Gegentore nach Standardsituationen, betonte aber auch, man habe ansonsten praktisch nichts zugelassen. Auch den mangelhaften Spielaufbau aus der Abwehr heraus wollte der Deutschland-Legionär nicht überbewerten. "Besser geht's immer", sagte Dragović in diesem Zusammenhang, betonte aber auch: "Man darf nicht vergessen, wir sind Verteidiger, wir müssen das Tor verteidigen. Ein guter Spielaufbau ist ein Zuckerl dazu."

Teamplayer Dragović: "Wichtig ist nur, dass wir Erfolg haben"

Trotz des Punkteverlusts sei noch lange nichts verloren, erklärte Dragović und verwies in diesem Zusammenhang auf die Qualifikation für die WM 1998. Damals startete das ÖFB-Team ebenfalls mit einem Unentschieden gegen Schottland in die Ausscheidung und löste schließlich als Gruppenerster das Ticket für die Endrunde in Frankreich. "Ich hoffe, das ist ein gutes Omen."

Positiv stimmt Dragović auch die Treffsicherheit von Saša Kalajdžić. "Er ist ein super Typ, ein wichtiger Spieler für uns. Er ist groß, kopfballstark und hat eine gute Technik. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben", sagte der Abwehrspieler über den Goalgetter.

Während die ÖFB-Karriere von Kalajdžić gerade erst so richtig an Fahrt aufnimmt, ist Dragović in der Nationalmannschaft schon ein alter Hase. Gegen Schottland absolvierte der 31-Jährige sein 87. Länderspiel und ist damit ex aequo mit Marko Arnautović auf Rang vier der ewigen Einsatzliste hinter Andreas Herzog (103), Toni Polster (95) und Gerhard Hanappi (93).

Diese Statistik erfülle ihn zwar mit einem gewissen Stolz, gab Dragović zu Protokoll: "Aber ich hätte gegen Schottland lieber nicht gespielt und gewonnen. Wichtig ist nur, dass wir Erfolg haben."

ÖFB-Blamage von 1990? "Ich lebe in der Gegenwart"

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Sonntag im Wiener Happel-Stadion gegen die Färöer. "Wir müssen mit 100 Prozent in dieses Spiel reingehen, mit 90 Prozent werden wir wahrscheinlich nicht gewinnen. Wir wollen und müssen drei Punkte holen", sagte Dragović und prophezeite: "Die werden um ihr Leben rennen und die Räume eng machen, da müssen wir Lösungen finden."

Das legendäre 0:1 gegen die Färöer am 12. September 1990 in Landskrona kostet den damals noch nicht geborenen Dragović bestenfalls ein Schulterzucken. "Ich beschäftige mich nicht mit der Vergangenheit, ich lebe in der Gegenwart. Was früher war, interessiert mich wenig."

Nach den Partien gegen die Färöer und am Mittwoch gegen Dänemark geht es für den Verteidiger zurück nach Leverkusen, wo ein neuer Trainer auf ihn wartet. Peter Bosz wurde durch Hannes Wolf ersetzt, Dragović spekuliert nun mit mehr Spielzeit als unter dem gefeuerten Niederländer. "Ich hoffe, dass ich ein paar Spiele bekomme. Schlimmer kann es eh nicht mehr werden", sagte Dragović.

Trotz seines regelmäßigen Reservistendaseins auf Klubebene fühlt sich der Ex-Austrianer für das Nationalteam gerüstet. "Ich habe in der Vergangenheit bewiesen, dass ich auch bei wenigen Einsätzen auf den Punkt da war im Nationalteam."

apa

Mehr dazu

>> Saša Kalajdžić: Sein Weg zum ÖFB-Hoffnungsträger
>> Österreich gegen Färöer: Blamagen und bedeutungslose Siege
>> ÖFB-Team ärgert sich über unnötige Gegentore

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten