28.04.2021 11:32 Uhr

Marsch wohl zu Leipzig - Gerüchte um Daka

Jesse Marsch wird wohl der neue Coach von RB Leipzig
Jesse Marsch wird wohl der neue Coach von RB Leipzig

Nur 24 Stunden nach dem verkündeten Abgang von Julian Nagelsmann zum FC Bayern München, hat RB Leipzig wohl bereits einen Nachfolger für den scheidenden Coach gefunden. Laut Informationen des "kicker" handelt sich dabei um Red Bull Salzburg-Trainer Jesse Marsch. Salzburg bestätigte am frühen Mittwochabend Gespräche mit Leipzig.

>> Liveticker: Red Bull Salzburg gegen Wolfsberger AC

Auf der Suche nach einem Nachfolger für Julian Nagelsmann ist RB Leipzig offenbar schnell fündig geworden. Wie der "kicker" berichtet, hat man sich mit Red Bull Salzburg-Coach Jesse Marsch auf ein Engagement ab der kommenden Saison geeinigt. Zuletzt wurden auch VfL Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner und Stuttgart-Coach Pellegrino Matarazzo, Chancen auf den Trainerposten bei den Leipzigern eingeräumt.

Salzburg und Marsch geben sich bedeckt

"Noch ist es nicht vollzogen. Wir sind seit Mittag in Gesprächen mit Leipzig. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", erklärte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den WAC. Marsch selbst wollte sich zur Causa prima nicht äußern. "Ich bleibe mit meiner Konzentration heute hier", stellte er im Sky-Interview vor Spielbeginn klar. 

Sportdirektor Christoph Freund präzisierte. "Zwischen den Vereinen geht es immer dann, wenn so etwas ist, um die Ablöse. Es gibt keine Ausstiegsklausel. Ich weiß auch noch nicht, wie weit Jesse Marsch in den Verhandlungen mit Leipzig ist. Leipzig ist interessiert, Jesse Marsch zu verpflichten. Deswegen gibt es diese Gespräche", erklärte Freund im ORF.

Mit Marsch würde in Leipzig der logische Kandidat das Rennen machen. Zwar sprach der Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff erst am Montag von einer "Shortlist" mit drei Trainern. Doch keine 24 Stunden nach dem Nagelsmann-Abgang dürften die Sachsen Nägel mit Köpfen gemacht haben. Laut Sky hat Marsch seinen neuen Vertrag bereits unterschrieben.

Ob der Deal noch am Mittwoch offiziell wird, schien zu Mittag fraglich. Marsch hat in Salzburg noch Vertrag bis 2022, der Transfer müsse erst zu Ende verhandelt werden, berichteten etwa der "Kicker" oder die "Süddeutsche Zeitung". Salzburg teilte der APA - Austria Presse Agentur mit: "Es gibt keine News."

Rückkehr für Marsch nach Leipzig

Marsch galt bisher als Favorit auf die Nagelsmann-Nachfolge in Leipzig, wurde zuletzt aber mit Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Adi Hütter in Verbindung gebracht. Auch bei Tottenham Hotspur soll er auf der Liste gestanden sein, dem Premier League-Klub hat er aber abgesagt, um die Möglichkeit bei RB Leipzig nutzen zu können.

Damit verbleibt Marsch im Fußball-Imperium von Red Bull, dem er bereits seit 2015 angehört. Nach erfolgreichen Jahren in New York, arbeitete er bereits in der Saison 2018/19 als Co-Trainer unter Ralf Rangnick in Leipzig, ehe er sich als Cheftrainer Red Bull Salzburg anschloss. In seiner Debütsaison holte er direkt das Double mit dem österreichischen Tabellenführer und trat mit ihnen in zwei Champions League-Gruppenphasen an.

Nun macht Marsch offenbar den nächsten Schritt und wird neuer Cheftrainer des Tabellenzweiten der deutschen Bundesliga. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus, dafür müssen sich beide Vereine noch auf eine Ablösesumme für den US-Amerikaner verständigen, der bei Salzburg keine Ausstiegsklausel besitzt. Nach den Millionen, die man durch den Transfer von Julian Nagelsmann erhält, sollte das aber kein allzu großes Problem darstellen.

Wechsel zwischen den RB-Dependancen sind keine Seltenheit. Seit der Gründung des sächsischen Vereins durch Red Bull 2009 wechselten 18 Spieler von Salzburg nach Ostdeutschland. Als bisher letzter Spieler reihte sich der Ungar Dominik Szoboszlai im vergangenen Sommer in die Liste ein. Nicht mitgerechnet sind Marcel Sabitzer, Massimo Bruno und Omer Damari, die von Leipzig an Salzburg verliehen waren und danach zum deutschen Club zurückkehrten.

Länger als zwei Saisonen war seit der Übernahme des Getränkekonzerns 2005 noch kein Trainer in Salzburg tätig. Die Beziehung zwischen Marsch und der Mannschaft hatte zuletzt schon einige Abnutzungserscheinungen erkennen lassen. Nicht immer waren die "Bullen" vom grandiosen Motivator aus Wisconsin taktisch perfekt eingestellt. Viele Spiele gewannen die Salzburger, die als überlegener Tabellenführer und Cupfinalist wieder auf ein Double zusteuern, durch die individuelle Qualität ihrer Spieler.

Geht Daka gleich mit?

Wer im Falle von Marschs Abgang den Posten in Salzburg übernimmt, bleibt abzuwarten. Namen wie der ehemalige Co-Trainer Oliver Glasner, aktuell in Wolfsburg aktiv, aber auch Marschs "Co" Rene Aufhauser wurden medial ins Spiel gebracht. Sportdirektor Christoph Freund hielt sich auch diesbezüglich bedeckt. Den Namen Glasners werde man in den vergangenen 24 Stunden in der Telefonliste seines Handys nicht finden, erklärte er gegenüber Sky und bestätigte, dass die interne Variante "absolut möglich" sei. Er selbst sei jedenfalls nicht abgangsgefährdet, betonte Freund: "Ich werde auch in der kommenden Saison in Salzburg tätig sein."

Doch nicht nur Jesse Marsch soll aus Salzburg nach Leipzig wechseln, auch Stürmer Patson Daka wird mit einem Transfer zum Tabellenzweiten der deutschen Bundesliga in Verbindung gebracht. Der italienische Transfer-Experte Nicolo Schira geht auf Twitter sogar so weit, dass dem Management des sambischen Angreifers bereits ein Fünfjahresvertrag von den Leipzigern vorgelegt wurde. Billig würde ein Transfer aber nicht werden, Daka steht noch bis Sommer 2024 bei den Salzburgern unter Vertrag.

red/apa

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