17.05.2021 07:39 Uhr

Welcher Trainer tut sich den HSV noch an?

Nicht einmal Horst Hrubesch hat den HSV vor dem nächsten Desaster bewahren können
Nicht einmal Horst Hrubesch hat den HSV vor dem nächsten Desaster bewahren können

Nicht einmal Klub-Legende Horst Hrubesch hat den Hamburger SV vor dem nächsten Desaster bewahren können. Schon nach seinem zweiten Spiel als Kurzzeit-Trainer seines Herzensverein steht fest, dass der HSV auch eine vierte Saison Mitglied der 2. Fußball-Bundesliga sein wird.

"Natürlich tut es weh. Aber eins müssen wir ganz klar sagen: Wir hatten es auch nicht verdient", analysierte der 70-jährige Hrubesch im Pay-TV-Sender "Sky" schonungslos das 2:3 beim abstiegsgefährdeten VfL Osnabrück.

Mit der Niederlage vergab die Mannschaft ihre letzte Chance, wenigstens über die Relegation noch den Aufstieg zu schaffen.

Nun ist wieder einmal Sportvorstand Jonas Boldt gefordert, der seit dem 24. Mai 2019 versucht, den einst ruhmreichen HSV wieder nach oben zu bringen. "Wir werden definitiv Luft holen und einen neuen Anlauf nehmen", kündigte der 39-Jährige in Osnabrück an.

Wie dieser Anlauf aussehen soll, erscheint noch offen. Erste Aufgabe für Boldt ist es, einen Trainer zu finden. Denn Hrubesch wird seine Mission am kommenden Sonntag nach dem letzten Spiel gegen Eintracht Braunschweig beenden und als Direktor ins Nachwuchsleistungszentrum zurückkehren.

Welcher Trainer tut sich den HSV noch an?

Doch was für ein Typ passt zum scheinbar unaufsteigbaren Verein? Der erfahrene Dieter Hecking gab nach dem Scheitern Ende vergangener Saison auf, der unverbrauchte Daniel Thioune musste bei seinem zweiten Profijob Anfang Mai gehen. Und der Trainermarkt liefert nicht gerade ein üppiges Angebot an geeigneten Kandidaten.

Zudem sind die finanziellen Mittel des Vereins schon seit langem knapp. Corona und die fehlenden Zuschauereinnahmen durch die Geisterspiele machen die Lage nicht besser. Dabei muss in den Kader investiert werden.

So wechselt Top-Torjäger Simon Terodde zum Bundesliga-Absteiger Schalke 04, andere Spieler erwiesen sich gerade in der entscheidenden Phase der Saison nicht als stabil genug. Möglicherweise muss der Verein hoffnungsvolle Talente wie Verteidiger Josha Vagnoman verkaufen, um Geld für neue Leute zu bekommen.

"Man muss noch genauer hinschauen, wer dazu bereit ist, die Situation anzunehmen. Und nicht immer nur von Druck zu reden", meinte Boldt. Es gehe darum, "während der Saison auch bei sich zu bleiben". Man solle nicht abheben, "nicht von Aufstieg und von der 1. Liga träumen, dass der HSV dahin gehört", sagte er. "Wir müssen uns das hart erarbeiten."

Boldt selbst traut sich die Arbeit zu. "Es wird ein steiniger Weg, auf dem will ich vorangehen", sagte er. Die Rückendeckung durch den Aufsichtsrat habe er, ist er überzeugt. "Ich habe nie etwas anderes gespürt."

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