18.05.2021 08:59 Uhr

Ruttensteiner inmitten der Israel-Unruhen

Willi Ruttensteiner erlebt gerade eine sehr angespannte Zeit in Israel
Willi Ruttensteiner erlebt gerade eine sehr angespannte Zeit in Israel

Nachdem die Corona-Pandemie in Israel weitestgehend zurückgedrängt wurde, wird das Land im Konflikt mit Palästina gleich von der nächsten Krise erschüttert. Die Raketenabschüsse der Hamas erlebt auch Israels Teamchef Willi Ruttensteiner vor Ort mit.

Willi Ruttensteiner bekommt aufgrund der vorherrschenden Unruhen im Israel - Palästina aktuell wohl kaum ein Auge zu. Der Cheftrainer des israelischen Nationalteams erlebt in seinem Appartement in Herzliya in der Nähe von Tel Aviv die fürchterlichen Geschehnisse mit und erzählt im Gespräch mit der "Krone" von der aktuell sehr belastenden Situation: "In der Nacht auf Sonntag hat es mich zum Beispiel um 0.10 Uhr aus dem Schlaf gerissen, dann hetzt du voller Adrenalin in den Schutzraum der Etage, sitzt dort zwischen Fahrrädern, Sesseln, Bänken und Matratzen mit anderen Menschen zusammen. Kinder schauen dich mit großen Augen an. Das ist für mich mental sehr schwierig. Ich nehme das als bedrohlich und gefährlich wahr."

"So schlimm war es noch nie seit meinem Umzug"

Zum Glück des österreichischen Trainers passierten noch keine Anschläge in unmittelbarer Nähe, dennoch hat sich der 59-Jährige erstmals ins Homeoffice zurückgezogen und verlässt in diesen Tag nur selten seine eigenen vier Wände: "Ich bereite die Tests Anfang Juni daheim gegen Montenegro und in Portugal vor, mache Video-Analysen. Aber das Spiel gegen Montenegro ist unsicher."

Am 5. Juni soll Israel im Heimspieltest gegen Montenegro ran, in der aktuellen Situation scheint die Austragung dieser Partie unwahrscheinlich. Das nächste WM-Qualifikationsspiel im eigenen Land findet erst Anfang September statt, gegen Österreich. Auch ÖFB-Legionär Lukas Spendlhofer, der aktuell leihweise bei Bei Sächsin FC unter Vertrag steht, berichtete vor kurzem von der angespannten Lage und ergriff gemeinsam mit Frau und Kind die Flucht nach Griechenland.

Bis dahin hofft Ruttensteiner auf eine Stabilisierung der momentanen Lage: "So schlimm war es noch nie seit meinem Umzug. Da hat Israel die Pandemie dank fantastischer Impfleistung besiegt, herrschte Euphorie. Ich habe das beim Fußballspiel zwischen Maccabi Tel Aviv und Maccabi Haifa im mit fast 30.000 Fans ausverkauften Bloomfield-Stadion erlebt. Es war eine tolle Atmosphäre, auf die wir lange gewartet haben. Und dann folgt die nächste Krise. Das ist fürchterlich. Ich wünsche mir nur eines: Frieden!"

red

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