Der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann hat überraschend scharfe Kritik an Neuzugang Marcel Sabitzer vom FC Bayern München geübt und die Sinnhaftigkeit des Transfers zum Rekordmeister in Frage gestellt.

Gegenüber "Spox" und "Goal" ließ Hamann kein gutes Haar an Sabitzer, der kurz vor Ende der Transferperiode für immerhin 15 Millionen Euro von RB Leipzig an die Säbener Straße gewechselt war - wohl auf Geheiß von Trainer Julian Nagelsmann.

"Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich hätte ihn nicht geholt. Oder nur, wenn Tolisso gegangen wäre. Das hat mich etwas überrascht", erklärte Hamann.

Warum er von Sabitzers Qualitäten nicht überzeugt ist, erläuterte Hamann ebenfalls. "Mir ist er zu undiszipliniert", stellte der frühere Bayern-Profi in deutlichen Worten klar.

Hamann sagte weiter: "Die Frage ist auch, was seine beste Position ist. Auf der Acht schießt er wahrscheinlich nicht genügend Tore. Auf der Sechs ist er mir zu hitzköpfig, weil da braucht man jemanden, der Ruhe ausstrahlt."

Marcel Sabitzer wird beim FC Bayern hin- und hergeschoben

Tatsächlich hat Trainer Julian Nagelsmann für Sabitzer noch nicht den richtigen Platz gefunden. Alle seine bisherigen sechs Einsätze im Bayern-Trikot absolvierte der 27-Jährige als Joker, musste zudem auf vier (!) verschiedenen Positionen ran.

Trotz aller Skepsis zeigte Hamann auch Mitleid mit Sabitzer, der bei RB noch als Mannschaftskapitän fungierte: "Es ist nicht einfach, wenn du als gestandener Spieler zu Bayern kommst und im Moment die Nummer 12 bis 14 bist. Wenn du das nicht gewohnt bist - er war ja die letzten fünf, sechs Jahre kein Einwechselspieler -, dann ist das keine einfache Situation."

Sabitzer hat beim FC Bayern bis 2025 unterschrieben. Noch hat er also ein paar Jahre Zeit, Kritiker wie Dietmar Hamann noch von sich und seinen Qualitäten zu überzeugen.