Österreichs Teamspielerin Carina Wenninger liebäugelt mit einem Sommer-Transfer. Die Rekordspielerin von Bayern München hat zwar beim deutschen Vizemeister noch einen bis 2024 gültigen Vertrag, der beinhaltet aber eine Klausel. "Ich bin mega-happy in München, das passt super, aber ich habe schon seit sehr langer Zeit den Wunsch, einmal noch wo anders im Ausland zu spielen", sagte die 31-Jährige im Gespräch mit der APA. Noch vor der EM soll ihre Zukunft geklärt sein.

"Spanien oder Italien kann ich mir gut vorstellen, weil ich einfach für meine Persönlichkeitsentwicklung eine Sprache mitnehmen möchte, eine andere Art und Weise von Fußball gerne sehen würde und es mir gut tun würde, aus meiner Komfortzone - und München ist ein Stück weit Komfortzone geworden in den letzten Jahren - auszubrechen", verlautete die Steirerin. Irgendwohin zu wechseln kommt für sie aber nicht in Frage, bei einem neuen Arbeitgeber müsste das Gesamtpaket stimmen. "Es ist ganz klar, dass es nur ein Verein sein kann, wo ich gefordert bin, ein Toplevel und noch einmal große Ziele habe und ich etwas erreichen kann."

Dadurch soll auch gewährleistet sein, dass sie das nötige Niveau für weitere Einsätze im ÖFB-Nationalteam nicht verliert. Mit dem bereitet sich die Innenverteidigerin gerade in Bad Tatzmannsdorf auf die EM in England vor, die am 6. Juli mit dem Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber im ausverkauften Old Trafford Stadium startet. Bis dahin soll Wenningers Zukunftsrätsel gelöst sein. "Es ist wichtig, dass es vorher abgeschlossen ist, ich Planungssicherheit habe. Ich möchte auch, dass es gewisse Personen wie die Teamchefin oder Spielerinnen, mit denen ich eng bin, wissen und nicht aus den Medien erfahren", sagte Wenninger.

Nur Müller länger beim Verein

Möglich würde einen Wechsel ein Vertragsdetail machen. "Mein Vertrag würde es mir jetzt ermöglichen, mich vielleicht ein Jahr lang ausleihen zu lassen", gab Wenninger Einblick. "Schauen wir einmal, was sich in den nächsten Tagen so tut." Danach hätte sie noch immer ein Jahr Vertrag in München. Seit Juli 2007 ist die Abwehrspielerin bereits für die Münchnerinnen tätig, im Club ist bei Männern und Frauen nur Thomas Müller länger beim Verein. Die 300-Pflichtspiel-Marke hat das ÖFB-Ass vergangene Saison erreicht. 2015, 2016 und 2021 durfte sie auch über den Meistertitel jubeln, 2012 über den Triumph im Cup.

2022 fehlten vier Punkte auf Meister VfL Wolfsburg. Wenninger kam in 22 Bewerbsspielen zum Zug. Unangefochtene Stammspielerin war die 115-fache ÖFB-Teamspielerin aber nicht mehr. "Die Highlight-Spiele habe ich alle gespielt, damit bin ich mehr als zufrieden, damit habe ich auch genug Spielpraxis für die Europameisterschaft", betonte die Deutschland-Legionärin. Mit 31 jedes Spiel in der Liga zu spielen, müsse gar nicht mehr sein.

apa