29.10.2023 11:51 Uhr

Nur Verlierer bei VfL Bochum vs. FSV Mainz 05

Kein Sieger im Keller-Duell zwischen dem VfL Bochum und Mainz 05
Kein Sieger im Keller-Duell zwischen dem VfL Bochum und Mainz 05

Trotz Jubel nach dem späten Ausgleich: Das 2:2 im Duell der Sieglosen zwischen dem VfL Bochum und Mainz 05 offenbart nur Verlierer.

Der Jubel über den späten Ausgleich war schnell verstummt. Harsche Kritik erwartete die Tabellenletzten des FSV Mainz 05 in und vor der Kabine.

"Die 90 Minuten davor sind schlichtweg zu wenig, um in der Bundesliga zu bestehen", schimpfte Sportdirektor Martin Schmidt nach dem glücklichen 2:2 (0:1) beim VfL Bochum: "Jeder muss sich hinterfragen, ob das die Leistung ist, die wir auf dem Platz bringen wollen, um im Abstiegskampf da unten rauszukommen."

Eigentlich hatten die in 17 Bundesligajahren zuvor noch nie so schlecht gestarteten Mainzer das Duell der Sieglosen schon verloren, als der eingewechselte Tom Krauß mit äußerster Verzweiflung den Ball ein letztes Mal auf das Bochumer Tor schoss - und der abgefälscht den Weg ins Netz fand (90.+6). Plötzlich gab es zwei Verlierer: Denn ganz unten im Tabellenkeller half das Remis nur der Konkurrenz.

"Der Punkt ist für die Moral wichtiger als für die Tabelle", stellte 05-Trainer Bo Svensson fest, mahnte aber auch, dass die Leistung vor allem in der ersten Halbzeit "uns alle nachdenklich machen" müsse. Da habe er sich "auch selber infrage" gestellt, gestand der Däne, "weil ich am Ende die Verantwortung habe."

Doch Schmidt nahm den Coach von seiner Generalkritik explizit aus: Die Trainerfrage "stellt sich bei uns nicht, da ist die Position noch genau dieselbe wie vor zwei, drei oder vier Wochen - 100-prozentige Rückendeckung, 100-prozentiges Vertrauen in Bo", betonte der Sportchef trotz saisonübergreifend inzwischen 14 Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg, "irgendwann ist auch die Mannschaft gefordert."

VfL Bochum überrascht den FSV Mainz 05

Svensson, seit Januar 2021 Cheftrainer beim FSV, hatte sich in der ersten Halbzeit von seinem Bochumer Kollegen Thomas Letsch überraschen lassen, der vorwiegend mit drei Sechsern operierte. Nach gut einer halben Stunde stellte Svensson auf Viererkette und einen Mittelfeldspieler mehr um - Mainz wurde nach der Pause kurz aktiver.

Mit einem Flipper-Eigentor von Keven Schlotterbeck (59.) gelang den Gästen nach dem Rückstand durch Kevin Stöger (21., Foulelfmeter nach Videobeweis) der glückliche Ausgleich, ehe Schlotterbeck mit einem wuchtigen Kopfball (82.) das erste Abstiegsendspiel vermeintlich entschied.

"Ich könnte heulen und ins Bett gehen", jammerte Schlotterbeck, der vor dem späten Ausgleich an allen Toren beteiligt gewesen war: Danny da Costa hatte ihn gefoult, der Kölner Videokeller es gesehen. Niedergeschlagen fügte der Innenverteidiger an: "Es fühlt sich so an, als schaut der Fußballgott nach unten und denkt sich: Die machen wir noch kaputt."

Bochum steht mit fünf Punkten weiter zwei Zähler vor Mainz, wartet aber anders als nach dem historischen Katastrophenstart vor einem Jahr, der Letsch erst ins Amt brachte, noch immer auf den ersten Sieg. "Wir haben", meinte der Trainer, "die Scheiße an der Backe."

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