09.11.2023 13:19 Uhr

St.-Pauli-Coach Hürzeler spricht über Tattoo-Sucht und Idole

Fabian Hürzeler sorgt mit dem FC St. Pauli für Furore in der 2. Bundesliga
Fabian Hürzeler sorgt mit dem FC St. Pauli für Furore in der 2. Bundesliga

Der Höhenflug des FC St. Pauli ist eng mit einem Namen verknüpft: Fabian Hürzeler. Der 30 Jahre alte Trainer-Newcomer lässt den Kiez-Klub vom Aufstieg in die Fußball-Bundesliga träumen.

Fabian Hürzeler hat ein Faible für schmerzhaften Körper-Kult, von der Nadel kommt der Trainer des FC St. Pauli einfach nicht los. "Es ist ein bisschen wie eine Sucht - wenn man erst mal damit anfängt", sagte Hürzeler über seine Leidenschaft für Tattoos unlängst der "Bild"-Zeitung. Es habe ihn mittlerweile schon "mehrere Tausend Euro gekostet".

Viel ist nicht bekannt über den Trainer-Überflieger vom Zweitliga-Tabellenführer. Hürzeler ist kein Lautsprecher, die vielen Rekorde, die der jüngste Chefcoach im deutschen Profifußball über die vergangenen Wochen und Monate mit dem Kiez-Klub aufgestellt hat, sprechen für sich.

Doch der auffällige Körperschmuck an seinen Armen verrät zumindest ein bisschen was über den 30 Jahre jungen Deutsch-Schweizer, der mit St. Pauli seit geraumer Zeit die 2. Liga rockt und im Topspiel am Freitag (18:30 Uhr/Sky) gegen den Dritten Hannover 96 die Spitzenposition erfolgreich verteidigen will.

FC St. Pauli: Hürzeler blickt auf Guardiola, Klopp und Co.

Viele der Tattoos erzählen Geschichten und haben etwas mit seiner Familie zu tun, den Eltern und den drei Geschwistern. Ein Spruch ist einer Tätowierung von Fußball-Ikone David Beckham nachempfunden.

"Tatsächlich fand ich den Spruch gut, weil er auf Familie bezogen ist. Und ich fand auch Beckham gut", sagt Hürzeler: "Ich habe das Tattoo jetzt nicht wegen Beckham gemacht - aber ich habe durchaus verfolgt, was er gemacht hat."

Sportlich hatte Hürzeler andere Vorbilder. Als Spieler - Hürzeler kickte unter anderem für die zweite Mannschaft des FC Bayern München und als Spielertrainer des FC Pipinsried, bevor er 2020 als Co-Trainer zum FC St. Pauli wechselte - war es der brasilianische Feingeist Kakà.

Als Trainer begeistern ihn Typen wie Pep Guardiola oder Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel, Jürgen Klopp oder auch der Italiener Roberto De Zerbi von Brighton & Hove Albion. "Das sind alles Trainer, die ihren Mannschaften eine klare Handschrift verschrieben haben, die genau wissen, für was sie stehen und was sie von ihrer Mannschaft sehen wollen", so Hürzeler im "NDR".

FC St. Pauli: Hürzeler-Entscheidung war "absoluter Glücksfall"

Auch Hürzeler hat seiner Mannschaft eine ganz eigene DNA verpasst. Defensive Kompaktheit (neun Gegentore, Liga-Bestwert) gepaart mit technisch hoch anspruchsvollem und ansehnlichem Offensivfußball: Beobachter reiben sich bei den aktuellen Vorstellungen St. Paulis die Augen. Einen gepflegteren Ball als die Hamburger spielt in der 2. Liga momentan keiner.

"Die Entscheidung für ihn war ein absoluter Glücksfall", sagte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann im "Transfermarkt"-Interview. Woche für Woche loben auch St. Paulis Gegner die Spielanlage des Kiez-Klubs - und vor allem den Trainer - in den Himmel.

Hürzelers Zahlen könnten wahrlich kaum besser sein. Seitdem der im amerikanischen Texas geborene frühere Mittelfeldspieler im Dezember 2022 den Chefposten bei den Hamburgern übernommen hat, mauserte sich der Kellerklub Schritt für Schritt zum Ligaprimus.

In 29 Zweitligaspielen unter Hürzeler holte St. Pauli 67 Punkte (Rekord für einen Zweitliga-Trainer), avancierte zur mit Abstand besten Rückrunden-Mannschaft der vergangenen Saison und führt die Tabelle auch jetzt als einzig noch ungeschlagenes Team an. Der Traum vom ersten Bundesliga-Aufstieg seit 2010 kann auf dem Kiez durchaus Wirklichkeit werden.

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