13.05.2024 08:48 Uhr

Sturm: Die Krönung soll daheim erfolgen

Enttäuschte Grazer Gesichter in Linz
Enttäuschte Grazer Gesichter in Linz

Sturm hat den ersten Matchball auf den Meistertitel vergeben. Nach dem 2:2 beim LASK wirkten die Grazer am Sonntag bedient, das Double scheint für die "Schwoazn" jedoch nach wie vor zum Abholen bereit.

Im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt soll am Pfingstsonntag die Krönung her. Für Sturm herrscht Siegzwang, da Salzburg in den direkten Duellen die Nase vorne hat. "Es gibt überhaupt keinen Grund für hängende Köpfe", wurde Trainer Christian Ilzer in Linz nicht müde zu betonen.

Fast hätte sein Team schon in Oberösterreich alles entscheiden können. Nachdem der LASK verdient ausgeglichen hatte, prallte ein Kopfball von Seedy Jatta kurz vor Ende der regulären Spielzeit von der Latte zurück ins Feld. Zentimeter fehlten auf den Meistertitel. So schrieb Sturm das dritte Remis in Folge an. Als letzter Gegner auf dem Weg zur Grazer Glückseligkeit stellt sich nun die Klagenfurter Austria entgegen, die ihrerseits noch um die Chance auf den fünften Platz kämpft. Sturms Gregory Wüthrich kündigte Großes an: "Das wird in der letzten Runde ein Hexenkessel sein und wir wollen von der ersten Minute an ein Feuerwerk abbrennen", sagte der Verteidiger.

In den ersten Emotionen klang bei anderen noch Ärger durch. "Wir wollten heute schon mit dem Meisterteller nach Hause fahren", sagte Alexander Prass. Fast trotzig betonte der österreichische Internationale mit Blick nach vorne: "Egal, ob es ein schönes Spiel wird oder nicht. Wir gewinnen und holen uns die Meisterschaft." Torhüter Vitezslav Jaros fasste die Hoffnungen der Grazer zusammen: "Vielleicht soll es so sein, dass es daheim vor unseren Fans passiert. Es könnte umso schöner werden."

Kiteishvili fällt aus

Gelingen muss dies ohne Spielgestalter Otar Kiteishvili. Der in Linz als Doppel-Torschütze glänzende Georgier fasste seine neunte Gelbe Karte aus und wird gegen Klagenfurt damit gesperrt fehlen. Dafür kehrt mit Jon Gorenc Stankovic der Stabilisator im Mittelfeld zurück. All das soll nebensächlich sein, auch der Blick nach Salzburg unbedeutend sein. Dort sind die "Bullen" ebenfalls auf einen Erfolg gegen den LASK angewiesen.

In der "Nachspielzeit" wolle man "die Marmelade sehen", wie Sturms Präsident Christian Jauk blumig anmerkte. Der vierte Meistertitel der Club-Geschichte - gleichbedeutend mit der fixen Qualifikation für die kommende Champions League - soll am Pfingstmontag in der gesamten Stadt gebührend gefeiert werden. Dies hatte Ilzer schon nach dem Cupsieg angekündigt. Er sprach nun von einer letzten "konzentrierten Woche", die folgen werde. "Wir werden nicht nach Salzburg schauen, sondern zu Hause entschlossen und überzeugt den letzten Schritt machen", hielt auch er fest.

Schützenhilfe könnte der Sonntag-Gegner leisten. Dem LASK ist es in der aktuellen Verfassung allemal zuzutrauen, auch aus Wals-Siezenheim Punkte mitzunehmen. Platz drei ist für die Linzer bereits einzementiert, dies soll die Motivation aber nicht schmälern. "Es ist für uns komplett unerheblich, wer Meister wird. Für uns geht es nur darum, dass wir nächste Woche die beste Leistung bringen", sagte Thomas Darazs, dessen Bilanz bei vier Siegen und nun einem Remis in sechs Spielen seiner Amtszeit als Interimscoach glänzend bleibt.

Geht es nach Kapitän Philipp Ziereis, darf sich Salzburg auf rege Gegenwehr einstellen. "Das war heute unser größter Antrieb, dass sie nicht in unserem Stadion den Meistertitel feiern. Beim Feiern wollten wir nicht zuschauen. Wir wollen uns mit den Top-Mannschaften in der Liga messen und beweisen und wollen nächste Woche wieder das Gleiche", betonte der Deutsche.

apa

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