06.02.2024 10:29 Uhr

"Wie neugeboren": Titeltraum der Elfenbeinküste lebt

Beim Afrika-Cup durchlebt Gastgeber Elfenbeinküste ein Drama nach dem anderen - mit Happy End?
Beim Afrika-Cup durchlebt Gastgeber Elfenbeinküste ein Drama nach dem anderen - mit Happy End?

Fast ausgeschieden, vom Trainer getrennt, und doch im Halbfinale: Beim Afrika-Cup durchlebt Gastgeber Elfenbeinküste ein Drama nach dem anderen - mit Happy End?

Ein Foto und zwei Worte reichten Sebastien Haller, um die ivorische Gefühlswelt nach dem nächsten dramatischen Comeback-Sieg gegen Mali greifbar zu machen. "Always believe" ("immer dran glauben"), schrieb der BVB-Angreifer auf Instagram und postete ein Bild, das ihn auf den Armen eines Mitspielers zeigt. Beim Afrika-Cup ist die Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) obenauf - und peilt am Mittwoch den mehrfach für unmöglich gehaltenen Endspieleinzug im eigenen Land an.

Dass der Gastgeber im Halbfinale gegen die Demokratische Republik Kongo nur noch einen Schritt davon entfernt ist, gleicht nicht einem, sondern mehrerer Wunder. Denn nach zwei Vorrunden-Niederlagen musste Trainer Jean-Louis Gasset gehen, einzig die Schützenhilfe der Konkurrenz hievte die Ivorer als einer von vier Gruppendritten in die K.o.-Runde.

Dort warf die angezählte Auswahl erst Titelverteidiger Senegal und dann das spielstärkere Mali aus dem Wettbewerb: dank Last-Minute-Treffern, eiskalten Elfmetern und starker Mentalität.

"Wir sind gestorben, aber wieder auferstanden", sagte Not- und Interimstrainer Emerse Fae pathetisch. Der 40-Jährige war nach der 0:4-Blamage zum Gruppenabschluss gegen Äquatorialguinea aus der zweiten Reihe vorgerückt, übernahm den Platz seines Ex-Chefs Gasset.

Mit ihm an der Seitenlinie gelang die völlig überraschende Kehrtwende. "Wie neugeboren" fühle sich seine Mannschaft, schmückte Fae aus. Totgesagte leben eben länger.

Afrika-Cup: Elfenbeinküste im Halbfinale gegen die DR Kongo

Beim Viertelfinale gegen Mali hatte die Elfenbeinküste nach dem Platzverweis von Leverkusens Odilon Kossounou fast 80 Minuten in Unterzahl gespielt. Ein Lucky-Punch kurz vor Ende der regulären Spielzeit und das 2:1-Siegtor in der letzten Sekunde der Verlängerung aber machten die ivorische Auferstehung perfekt. Der Fußballgott, meinen viele, habe die "Elefanten" wieder wachgeküsst.

Trotz vermeintlich göttlicher Fügung gibt sich der Gastgeber vor dem Duell am Mittwoch (21:00 Uhr) mit der DR Kongo dennoch bedächtig. "Wenn man das Halbfinale erreicht, spielt man gegen Mannschaften von hoher Qualität", sagte Fae, "also werden wir uns vorbereiten." Denn auch der Gegner ist nach drei Unentschieden in der Gruppenphase in Schwung gekommen.

Im Achtelfinale bezwangen die Kongolesen um den Stuttgarter Silas den Rekordchampion Ägypten nach Elfmeterschießen, anschließend behielten sie gegen Guinea mit Silas' VfB-Mitspieler Serhou Guirassy die Oberhand. Der dritte Afrika-Cup-Titel der Verbandsgeschichte ist in greifbarer Nähe, die Euphorie ähnlich riesig wie bei den ivorischen Stehaufmännchen. "Es wäre töricht, nicht an den Finalsieg zu glauben", verkündete Nationaltrainer Sebastien Desabre und schielt bereits auf den goldenen Hauptpreis: "Wir werden alles geben, um nichts zu bereuen."

Auch für die Elfenbeinküste wäre es nach 1992 und 2015 der dritte Triumph. Dafür muss aber zunächst die DR Kongo aus dem Weg geräumt werden - und im Endspiel Gruppengegner Nigeria oder Außenseiter Südafrika. Im Gastgeberland zweifelt allerdings kaum jemand daran. "Always believe."

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