11.03.2024 20:19 Uhr

Rangnick-Denkzettel für ausfällige Rapid-Profis

Grüll und Burgstaller haben es sich mit Teamchef Rangnick verscherzt
Grüll und Burgstaller haben es sich mit Teamchef Rangnick verscherzt

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat am Montag eine klare Botschaft an das in die verbalen Ausfälle nach dem Wiener Derby involvierte Rapid-Trio Marco Grüll, Guido Burgstaller und Niklas Hedl gesandt. Die Nationalspieler wurden für den ersten Lehrgang des EM-Jahres nicht nominiert - unter anderem aufgrund ihrer teils beleidigenden und homophoben Entgleisungen gegen den Stadtrivalen Austria, wie Rangnick erklärte. Die bisher bekannten Videos hätte er sich allesamt angesehen.

"Das ist etwas, das ich in einer Mannschaft, wo ich Trainer bin - egal ob im Verein oder hier bei der Nationalmannschaft - nicht tolerieren werde", betonte Rangnick. "Alles, wofür wir mit der Nationalmannschaft stehen, ist diametral am anderen Ende der Werteskala, das habe ich den Jungs auch am Telefon gesagt." Grüll, Burgstaller und Hedl hätten sich vergangene Woche telefonisch bei ihm gemeldet und sich entschuldigt, seither gab es keinen Kontakt.

"In dem Fall erwarte ich mir, dass sich die Jungs mit diesem Thema ernsthaft auseinandersetzen, und verstehen, was es für Menschen bedeutet, wenn sie auf so eine Art und Weise öffentlich beleidigt oder diskriminiert werden", erklärte Rangnick. Rapid-Kapitän Burgstaller hatte nach einem 2019 erfolgten Team-Rücktritt im Vorjahr ein Kurz-Comeback im ÖFB-Dress gegeben. Hedl ist derzeit der vierte oder fünfte Torhüter. Grüll hätte wohl am ehesten Chancen auf einen Kaderplatz gehabt.

Für immer wollte Rangnick die Tür auch nicht zuschlagen. "Für immer ist erstmals nichts", sagte der 65-Jährige. Die Maßnahme gelte vorerst für diesen einen Lehrgang. "Es geht aber darum, dass die Jungs auch wirklich zeigen, wo sie von der Gesinnung her stehen", forderte Rangnick. "Sagen kann man viel. Eine Entschuldigung als Lippenbekenntnis ist keine Entschuldigung."

Die Bundesliga sperrte Burgstaller nach den Vorfällen für drei Spiele unbedingt. Grülls Sanktion wurde nach einem Rapid-Einspruch auf zwei Partien unbedingt, jene von Hedl in eine bedingte Strafe abgemildert. Die interne Aufarbeitung der Hütteldorfer wollte Rangnick nicht bewerten. Er habe sich mit seinem Betreuerstab aber alle Videos angesehen. Zudem würde derzeit im Zwei-Tages-Rhyhtmus weiteres Videomaterial auftauchen. Rangnick: "Das, was ich bisher gesehen habe, reicht mir aber für meine Entscheidung."

apa

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