15.02.2015 11:34 Uhr

Kurioser Auftakterfolg für Rapid

Zoran Barisic und Oliver Glasner erlebten beide ein Novum
Zoran Barisic und Oliver Glasner erlebten beide ein Novum

Rapid-Trainer Zoran Barisic und sein Rieder Kollege Oliver Glasner haben in der ersten Bundesliga-Frühjahrspartie eine gänzlich neue Erfahrung gemacht. Drei Elfmeter und zwei Rote Karten in einer Hälfte hatten sie weder als Spieler noch als Trainer erlebt, betonten beide nach dem 3:0-Erfolg der Hütteldorfer über die Oberösterreicher am Samstag im Ernst Happel-Stadion.

Im Mittelpunkt stand Schiedsrichter Dominik Ouschan, der Rapid drei Penaltys zusprach und zwei Rieder wegen Torraubs ausschloss. Beim ersten Strafstoß hatte der Vorarlberger eigentlich Robert Beric wegen einer angeblichen Schwalbe Gelb zeigen wollen, wurde dann aber von seinem Assistenten Markus Gutschi eines Besseren belehrt. "Er war sich hundertprozentig sicher, dass es ein Elfer war", sagte Ouschan.

Beric zeigte nach dem Spiel eine blutende Wunde am Schienbein, die er beim Elferfoul erlitten hatte. Der dafür ausgeschlossene Ried-Goalie Thomas Gebauer bestätigte einen "leichten Kontakt", ärgerte sich aber über den Meinungsumschwung von Ouschan.

36 Mal probiert, 36 Mal ist kein Sieg passiert

Ried-Manager Thomas Reiter war vor allem über den zweiten Penalty erzürnt, dem eine Abseitsstellung von Beric vorausgegangen war. "Ich komme erst wieder zu einem Auswärtsspiel gegen Rapid, wenn das neue Stadion fertig ist", sagte der Oberösterreicher, dessen Verein keines seiner 36 Liga-Partien bei Rapid gewonnen hat.

Die Fortsetzung dieser Negativserie bereitete Glasner nach dem kuriosen Match kein allzu großes Kopfzerbrechen. Vielmehr freute sich der Ex-Profi darüber, dass seine Truppe ein Debakel vermied. "Ich möchte gar nicht viel über das Spiel reden, sondern die Moral meiner Mannschaft loben. Es war unglaublich, dass sie in der zweiten Hälfte kein Tor mehr bekommen hat und wie aufopferungsvoll sie gekämpft hat. Deswegen blicke ich auch sehr positiv ins Frühjahr."

Tatsächlich ließen die Innviertler den Rekordmeister nach dem Seitenwechsel trotz zweier Kicker weniger auf dem Platz nur selten zur Entfaltung kommen. "Wir spielen im Training oft acht gegen zehn, das hat sich bezahlt gemacht", meinte Glasner.

Rapid erzielte "nur" zu wenig Tore

Das Rieder Auftreten nach den Ausschlüssen rang auch Barisic Respekt ab, Kritik wegen mangelnder Kreativität seines Teams wies der Rapid-Coach zurück. "Wir hatten einige hundertprozentige Chancen, im Abschluss hat aber die Konsequenz gefehlt. Wir können uns nur vorwerfen lassen, zu wenige Tore erzielt zu haben. Doch wir haben 3:0 gewonnen und sind froh, so gestartet zu sein", erklärte der Wiener, der Kapitän Steffen Hofmann nach überstandenem Magen-Darm-Virus zunächst auf die Bank setzte.

Dessen Ersatzmann Deni Alar zeigte eine ansprechende Leistung und verwertete die ersten beiden Elfmeter sicher. Beim dritten Strafstoß ließ der Ex-Kapfenberger dann Beric den Vortritt. "Er hat eigentlich schon den zweiten schießen wollen. Beim dritten habe ich ihm dann den Ball gegeben", schmunzelte Alar.

Bengalische Feuer sorgen für Aufsehen

Die positive Stimmung bei den Grün-Weißen nach dem siegreichen Jahres-Auftakt könnte allerdings schon bald einen Dämpfer erhalten, weil Fans zu Beginn der Rapid-Viertelstunde zahlreiche Bengalen zündeten.

Nach den Derby-Ausschreitungen im vergangenen November war Rapid von der Bundesliga angedroht worden, dass bei einem neuerlichen Vergehen gegen das Pyrotechnik-Verbot der Fan-Sektor in einem Heimspiel geschlossen bleibt. Ob dies nun passiert, entscheidet der Liga-Senat 1 voraussichtlich am Montag.

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apa

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