28.02.2016 10:22 Uhr

Gludovatz in Rage: "Verdirbt mir Beruf"

Gludovatz:
Gludovatz: "Haben gegen zwölf oder 13 Mann gespielt"

Die ungeschlagene Serie von Ried im Frühjahr hätte am Samstag eigentlich weitergehen müssen, ein Schiedsrichterfehler setzte dieser aber ein Ende. Andreas Heiß übersah ein Foulspiel von Roman Kienast, mit dem er sich den nötigen Platz verschaffte, um das Goldtor für Sturm Graz beim 1:0 im Innviertel zu erzielen. Auch der WAC haderte nach dem 1:1 in Mattersburg mit einer Referee-Entscheidung.

Heiß war schon im Herbst in der Kritik gestanden, am 3. Oktober hatte er etwa beim 1:2 Altachs gegen die Wiener Austria vor dem Ausgleich der Gäste ein klares Foul von Austrias Philipp Zulechner an Philipp Netzer nicht geahndet. Wie damals gestand er auch diesmal seinen klaren Fehler ein. "Leider hat in dieser Situation das gesamte Schiedsrichterteam versagt, die Situation nicht erkannt", sagte der 32-jährige Tiroler nach seiner Frühjahrspremiere im Sky-Interview.

Die über 90 Minuten völlig harmlosen Rieder können sich davon nichts kaufen. Coach Paul Gludovatz war fuchsteufelswild. "Ich habe mitten in der zweiten Hälfte etwas gespürt, was mir den Beruf verdirbt, nämlich Benachteiligung", übte der 69-Jährige Kritik. Schon vor dem Gegentor in der 88. Minute habe es bei mindestens drei Situationen ein Ungleichgewicht gegeben. "Wir haben in der zweiten Hälfte gegen zwölf oder 13 Mann gespielt", ärgerte sich Gludovatz.

Mit Blick auf das erste Saisonduell in der Keine-Sorgen-Arena könnte man die Fehlentscheidung als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen. Da hatte ein von Dominik Ouschan anerkanntes Abseitstor von Daniel Sikorski in der 83. Minute Ried einen 1:0-Sieg gebracht. "Ich bin für gerechten Fußball, das hätte er pfeifen können, aber vor einigen Monaten haben wir in Ried durch ein Abseitstor verloren, also kann ich den Ärger von Paul nachvollziehen", schilderte Sturm-Graz-Trainer Franco Foda seine Sicht.

"Kein gutes Spiel"

Während die Rieder nach zwei Unentschieden und einem Sieg 2016 erstmals als Verlierer den Platz verließen, jubelten die Steirer nach zwei Remis und einer Niederlage über den herbeigesehnten ersten Frühjahrserfolg. "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, es war aber von beiden Mannschaften kein gutes Spiel", resümierte Foda. Positiv war für ihn das Comeback von Donis Avdijaj. Die Schalke-Leihgabe war ab der 65. Minute zum ersten Mal seit dem 17. Oktober 2015 zum Einsatz gekommen.

"Der Fußball von Ried ist nicht der Schönste, da kann man Kopfweh bekommen, aber darauf haben wir uns eingestellt. Ob das Tor glücklich ist oder nicht, juckt uns nicht", erklärte der 19-jährige Deutsche. Die Grazer können sich nun genauso wie Admira Wacker Mödling wieder nach oben orientieren. Der Rückstand des Duos auf Platz drei und die Austria schmolz vorerst auf fünf Punkte, das Tabellenende ist zehn Zähler entfernt.
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Schößwendter machte den Unterschied

Der 2:1-Sieg der Admiraner in Altach kam übrigens genauso wie jener im Herbst äußerst schmeichelhaft zustande. Zum Matchwinner avancierte einmal mehr Abwehrchef, Kapitän und Toptorschütze Christoph Schößwendter mit einem späten Kopfballtor (88.). In dieser Form wird der siebenfache Saison-Torschütze wohl über den Sommer hinaus nicht zu halten sein.

Die beste Leistung der Altacher im Frühjahr blieb unbelohnt, vor allem vor der Pause hätten sie klar in Führung sein müssen. "Es war ein sehr, sehr gutes Spiel meiner Mannschaft, auf das man definitiv aufbauen kann. Das Einzige, was wir uns vorwerfen müssen ist, dass wir die Chancen nicht genützt haben", analysierte Altach-Coach Damir Canadi. So blieb seine Elf einen Zähler hinter Ried Achter, der Abstand auf Schlusslicht WAC schrumpfte auf zwei Punkte.
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WAC trauert Sieg nach

Die Wolfsberger trauerten beim 1:1 in Mattersburg dem vergebenen Sieg nach. Schiedsrichter Christopher Jäger pfiff in der Schlussphase einen umstrittenen Elfmeter, den der von Nemanja Rnic höchstens leicht gefoulte Patrick Bürger souverän verwandelte (87.). "Der Elfmeter war nicht gerecht, ich habe auch im Fernsehen kein Vergehen gesehen", haderte WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger. Dass der Auswärtsfluch seiner Mannschaft weiterging, sie nun schon 24 Partien in der Fremde sieglos ist, war aber durchaus verdient. "Alles in allem war es ein gerechtes Unentschieden", gab Pfeifenberger zu.

Ausgerechnet Manuel Seidl hatte die Kärntner lange vom ersten Auswärtssieg seit 4. Oktober 2014 träumen lassen. "Es ist bitter, dass wir die wichtigen drei Punkte nicht gemacht haben. Wir nehmen aber trotzdem das Positive mit, auch das X ist im Abstiegskampf Goldwert", verlautete der Ex-Mattersburger. Bei einer Niederlage Grödigs bei Rapid am Sonntag würde der WAC erstmals seit der 19. Runde nach einer vollen Runde auf einem Nichtabstiegsplatz liegen. Schon am Dienstag geht es für den WAC gegen Altach wieder um "Big Points" im Abstiegskampf.
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apa

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