26.02.2017 13:11 Uhr

Leipzig brilliert: Reif für die Königsklasse?

Die Leipziger Erfolgsgeschichte geht weiter
Die Leipziger Erfolgsgeschichte geht weiter

Mit dem 3:1-Sieg gegen den 1. FC Köln hat RB Leipzig den nächsten Schritt beim sagenhaften Aufstieg von der Vereinsgründung in der Oberliga 2009 bis nach Europa gemacht.

Das Thema Champions League wird allerdings noch heruntergespielt. "Wir sind letztes Jahr in der zweiten Liga gewesen. Jetzt ist es die erste Bundesliga-Saison. Vielleicht dürfen wir uns nächste Saison mit internationalen Mannschaften messen", betonte Allrounder Stefan Ilsanker. Gerade mal einer - Emil Forsberg - absolvierte jemals Spiele in der höchsten europäischen Klasse. Für alle anderen wäre es komplettes Neuland.

Angeführt von Torjäger Timo Werner zeigte das Team seine spielerische, läuferische und strategische Klasse. Erfolgscoach Ralph Hasenhüttl ließ auf einmal mit drei Angreifern beginnen statt im gewohnten 4-4-2-System zu spielen und variierte nach Notwendigkeit auch noch bei seiner Abwehrkette.

So berauschend sie teilweise spielten, so nüchtern bewerteten die Leipziger ihren Auftritt. "Wenn wir fit sind, spielen wir so einen Fußball", meinte Werner. "Normalform" halt. So ein Fußball bedeutete konkret: Köln mit dem typischen Laufspiel unter Druck setzen, und das so früh wie möglich. Die Gäste zu Fehlern nötigen, ebenfalls so früh wie möglich. Dem Tor von Forsberg ging ein Patzer von Gäste-Keeper Thomas Kessler voraus. Tor Nummer zwei mussten die Leipziger nicht mal selbst schießen.

Umstellung auf Fünferkette bringt Sicherheit zurück

"Wir haben den Gegner so gestresst, dass er sich das Ding selber reingedrückt hat", kommentierte Hasenhüttl das Eigentor in der 34. Minute von Dominic Maroh. Nur in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit verloren die RB-Spieler etwas die Kontrolle. "Unverständlich, warum wir dann nicht mehr so die Ordnung und den Zugriff gehabt haben wie in der ersten Hälfte", mahnte Kapitän Willi Orban. Mit der Umstellung auf eine Fünferkette in der Abwehr kamen Sicherheit und Souveränität zurück.

Acht der vergangenen neun Gegner kassierten in Leipzig eine Niederlage. Nur der Hamburger SV konnte bei RB gewinnen. "Hamburg darf man nicht als Maßstab sehen", betonte Werner aber.

"Gehen mit dem Willen in jedes einzelne Spiel, es zu gewinnen"

Vieles dokumentiert den Anspruch der Leipziger, ohne explizit das Ziel Champions League formulieren zu müssen. "Es sind noch 12 Spiele zu spielen und 36 Punkte zu vergeben. Wir gehen mit der Motivation und mit dem Willen in jedes einzelne Spiel, es zu gewinnen. Und dann werden wir sehen, was dabei rum kommt", betonte Marvin Compper.

Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz drei, elf sind es auf Platz fünf, der nicht mehr zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigen würde. Von den Diskussionen um ein mögliches Startverbot zeigten sich die Leipziger zudem unberührt.

Am Samstag antwortete Kapitän Orban auf die Frage nach der Champions-League-Reife noch: "Weiß ich nicht, ich habe nie in der Champions League gespielt". Vermutlich nicht mehr lange.

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