27.07.2018 09:30 Uhr

Der SKN kämpft gegen den Auftakt-Fluch

Christoph Riegler nach dem Auftakt gegen die Austria - Taxi bitte!
Christoph Riegler nach dem Auftakt gegen die Austria - Taxi bitte!

Ob den SKN-Fans in der 81. Spielminute der Atem stocken wird? Schleichen die Wölfe am Ende wieder mit hängenden Köpfen aus der NV Arena? Oder ist gegen den WAC mit einem Wisch alles weg?

Jedes Jahr vor dem Bulistart wird die Binsenweisenheit "wennst gut startest, kannst gleich einen Lauf kriegen" ausgepackt. Der SKN hat bislang noch nie einen Katapultstart hingelegt. Im Gegenteil! Und immer kam danach die sportliche Krise.

Als Aufsteiger mit Rekordpunktezahl empfing die Truppe von Karl Daxbacher 2016 ausgerechnet "Daxis" Herzensklub Austria. Vor fast ausverkauftem Haus hatten Andi Dober und Co. die "Veilchen" schon am Stengel gepackt, schütteten jene letztlich aber dann fast schon mit Substral zu.

Die Austria ging durch Larry Kayode in Führung. In der Schlussphase spielten nur mehr die Wölfe. Manuel Hartl - den sie in St. Pölten plakativ "Fußballgott" nannten - gelang in der 80. Minute der Ausgleich. Die NV Arena hob fast ab. In der 81. Minute hämmerte Kevin Luckassen den Matchball aus kurzer Distanz an die Latte. Zentimeter fehlten - vieles wäre in der Traisenstadt dann wohl anders verlaufen ...

In der Nachspielzeit legte Keeper Christoph Riegler eine Slapstick-Einlage drauf, stürmte übermotiviert aus dem Strafraum, blockte einen Ball zu Ismael Tajouri, der selbigen neben das verwaiste Tor geschnitzt hätte, wenn Riegler im Rückwärtslaufen nicht auch noch den Ball zum 2:1-Sieg für die Austria abgefälscht hätte.

Gegen Rapid war Petrovic der Pechvogel

Zum Heimauftakt 2017 empfing St. Pölten unter Jochen Fallman Rapid, auch vor fast vollem Haus. Der SKN war weitgehend ebenbürtig. Die Hütteldorfer gewannen dennoch 4:1. Und wieder nahm aus St. Pöltner Sicht das Unglück in der 81. Minute seinen Lauf: Diesmal schob Daniel Petrovic einen Querpass von Eren Keles ins eigene Tor zur 3:1-Vorentscheidung für Rapid. In der Schlussminute kam er gegen Keles dann noch einmal zu spät.

Selbst in der famosen Meistersaison in der Ersten Liga vermochte der SKN 2015 sein erstes Heimspiel nicht zu gewinnen, remisierte gegen Westliga-Aufsteiger Austria Salzburg vor über 5.000 Besuchern 2:2. Dabei hatten die Salzburger noch nicht einmal genügend Spieler, um den Spielberichtsbogen vollends ausfüllen zu können! Die St. Pöltner fanden auch erst nach sieben Spieltagen (acht Punkte) in die Spur und holten danach in 29 Partien 72 Punkte.

Keine berauschende Bilanz gegen den WAC

Gegen den nunmehrigen Auftaktgegner WAC ist die SKN-Bilanz wenig verheißungsvoll. Der einzige Sieg in acht Bundesliga-Duellen gelang den Niederösterreichern auswärts unter Trainer Oliver Lederer.

Allerdings haben die blau-gelben Wölfe unter Didi Kühbauer letzten Mai von vier Bundesligaspielen drei gewonnen, die Relegation überstanden; den Cup-Auftakt (6:0 bei Maria Saal) gemeistert und sechs von sechs Tests gewonnen.

>> Liveticker SKN St. Pölten gegen Wolfsberger AC

Qual der Wahl

Die Störfeuer aus Wiener Neustadt haben sie nicht irritiert. "Wir haben wie immer gearbeitet, weil es nicht in unserer Hand lag", so Kühbauer, "natürlich war eine gewisse Anspannung da, aber man hat es bei den Spielern nicht bemerkt."

Kühbauer hat gegen den WAC theoretisch 27 Profi-Spieler zur Auswahl. Nur Luan Leite und Michael Ambichl sind fraglich, weil angeschlagen, und Martin Rasner ist wegen Hüftproblemen nicht einsatzbereit. Riegler ist gesetzt. Petrovic steht nach überstandenen Kreuzbandriss bereits voll im Saft. Von den prominenteren Neuerwerbungen wird René Gartler voraussichtlich alleine stürmen und Issiaka Ouédraogo aus der Etappe kommen.

Mehr dazu:
>> Kühbauer: "Wir wollen die Leute zurück ins Stadion locken"

ts

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