2012 wechselte Tim Wiese zum Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Dabei stand der ehemalige Torwart von Werder Bremen kurz vor einem Wechsel zu Real Madrid. Doch der heute 36-Jährige sagte den Königlichen um Trainer José Mourinho ab - und weint der großen Chance noch heute hinterher.

"Es war nicht bloß ein Gerücht, wie viele dachten", erklärte Tim Wiese gegenüber "Sport1": "José Mourinho telefonierte mit mir und wollte mich damals unbedingt zu den Königlichen holen." Damit nicht genug: Auch die damaligen Real-Stars Mesut Özil und Sami Khedira wollten den Schlussmann von einem Wechsel nach Spanien überzeugen, so der sechsfache deutsche Nationalspieler im Rückblick.

Wiese sagte nach längerem Zögern jedoch ab. Zu risikoreich erschien ihm der Konkurrenzkampf mit Iker Casillas, der Vereinslegende der Königlichen. "Wenn du einmal patzt, dann bist du raus und die Fans winken dir mit den weißen Taschentüchern zu", habe ihm auch sein Berater Roger Wittmann in jenem Sommer gesagt.

Der Torwart wollte schließlich "noch einige Jahre" auf höchstem Niveau spielen und sich nicht mit einem Bankplatz zufrieden geben: "Ich war nach der WM in der besten Phase meiner Karriere."

Özil und Khedira: "Du bist besser als Casillas"

Für seine ehemaligen Kollegen aus der DFB-Auswahl, Mesut Özil und Sami Khedira, eine nicht wirklich verständliche Entscheidung. "Was machst du? Komm doch zu uns, du bist besser als Casillas", entgegnete das Real-Duo nach Aussage von Wiese damals.

Anstatt zu Real Madrid ging der Keeper letztlich zu 1899 Hoffenheim. Dort unterschrieb er einen hochdotierten Vierjahresvertrag. "Das war im Nachhinein der größte Fehler in meiner Karriere. Aber ein Battle mit Casillas wäre fast aussichtslos geworden."

Später habe Tim Wiese "die Entscheidung gegen Real bitter bereut - spätestens nach dem Pokalspiel mit Hoffenheim in der ersten Runde beim Berliner AK, als wir 0:4 untergegangen sind. Da habe ich nur gedacht: Scheiße!"

Tim Wiese hing seine Torwarthandschuhe im Kraichgau schließlich im Winter 2014 an den Nagel. Nach der Karriere als Profifußballer versuchte sich der Schlussmann als Wrestler, mittlerweile arbeitet er als TV-Experte.