21.02.2019 12:37 Uhr

Luka Jovic: Vom Schnäppchen zum "Weltklassestürmer"?

Luka Jovic von Eintracht Frankfurt hat große Begehrlichkeiten geweckt
Luka Jovic von Eintracht Frankfurt hat große Begehrlichkeiten geweckt

Kaum ein Spieler der Fußball-Bundesliga wird in dieser Saison mit so vielen Topklubs in Verbindung gebracht wie Luka Jovic von Eintracht Frankfurt. Dass der Serbe, der 2017 zum Schnäppchentarif nach Frankfurt kam, derart viele Begehrlichkeiten weckt, hat vor zwei Jahren wohl kaum einer gedacht.

Kaum? Immerhin hat SGE-Sportvorstand Fredi Bobic das Talent des damals 19-Jährigen früh erkannt. Für eine extrem günstige Leihgebühr von 200.000 Euro holte der Eintracht-Macher Jovic vom Lissaboner Spitzenklub Benfica nach Hessen.

Eine weitere Meisterleistung von Bobic: Der 47-Jährige handelte eine Sieben-Millionen-Euro-Kaufoption aus, die mittlerweile wiederum ebenfalls als großes Schnäppchen gilt. Sportdirektor Bruno Hübner bestätigte bereits, dass Frankfurt diese auch ziehen wird: "Er wird irgendwann ein Spieler von Eintracht Frankfurt."

2017 war Jovic noch nahezu unbekannt und wurde beim portugiesischen Topklub zum großen Teil nur in der zweiten Mannschaft eingesetzt.

Zwei Jahre später hat sich das Blatt um 180 Grad gewendet. Der Name Jovic ist auch weit über die Grenzen Deutschlands, Serbiens und Portugals hinaus bekannt. Das hat Gründe.

Luka Jovic reift zum kompletten Stürmer

Schon in seiner ersten Bundesliga-Saison machte Jovic - zumeist als Joker - mit neun Scorerpunkten auf sich aufmerksam. Seinen endgültigen Durchbruch schaffte der 21-Jährige in der aktuellen Spielzeit.

Mit bärenstarken 14 Treffern führt er aktuell die Torschützenliste der Bundesliga an. Statistisch gesehen trifft der Youngster alle 104 Minuten für die Eintracht und damit häufiger als Rekordtorjäger Gerd Müller. Mit seinem Fünferpack im Oktober gegen Fortuna Düsseldorf schrieb der Angreifer zudem Bundesliga-Geschichte.

Jovic gilt mit seinen 1,82 Metern und 87 Kilos als nahezu kompletter Stürmer, der zugleich muskulös, dribbelstark und technisch versiert ist. Seine Abschlussstärke verteilt sich gleichmäßig auf den linken und rechten Fuß, auch mit dem Kopf ist der Serbe erfolgreich.

Kein Wunder, dass Trainer Adi Hütter seinen Schützling jüngst als einen der besten Spieler, den er trainiert hat, bezeichnete. "Ich habe selten einen jungen Spieler gesehen, der in der Box so gefährlich ist", schwärmte der 49-Jährige. "Jovic", so Teamkollege Sébastien Haller, "ist der Beste von uns."

FC Bayern, Barca, Real und Co. stehen Schlange

Ein Sonderlob strich Jovic von seinem Ex-Trainer Niko Kovac ein. "Er ist, wenn er auf dem Dampfer bleibt, ein Weltklassestürmer", huldigte der Bayern-Coach den Goalgetter und prophezeite, dass Jovic in Zukunft bei einem ganz großen Klub spielen wird. "Wir sind, glaube ich, auch ein Weltklasse-Klub", fügte Kovac mit einem Schmunzeln hinzu.

Doch diese Aussage hatte wohl mehr Gehalt, als Kovac zunächst zu verstehen gab. Laut "Sport Bild" will der 47-jährige seinen ehemaligen Schützling Jovic unbedingt an die Säbener Straße locken und soll intern kräftig die Werbetrommel für den Nationalspieler rühren.

Der FC Bayern ist jedoch nicht der einzige Topklub, der heiß auf die Dienste der serbischen Tormaschine ist. Mit dem FC Barcelona soll sein Berater schon Einigkeit über einen Vertrag erzielt haben. Real Madrid habe indes bereits eine Offerte in Höhe von 45 Millionen Euro hinterlegt und auch der FC Chelsea soll bereit sein, die gleiche Summe auf den Tisch zu legen. Auch beim FC Liverpool und Borussia Dortmund wurde Jovic bereits gehandelt.

Allerdings verwies Bobic die Gerüchte bereits ins Reich der Fabeln. Der Sportvorstand stellte gegenüber "Sky" klar, dass es bislang "gar keine einzige" Anfrage für Jovic gegeben habe. 

Der 47-Jährige bekräftigte außerdem, dass er davon ausgeht, der Serbe werde auch in der kommenden Saison für Eintracht Frankfurt spielen: "Eins ist klar, wir werden alles daran setzen, dass er bei uns bleibt."

Wird Frankfurt bei 60 Millionen Euro für Jovic schwach?

Laut Informationen von "Goal.com" soll Frankfurts Schmerzgrenze unterdessen bei 60 Millionen Euro liegen. Ob einer der interessierten Klubs bereit ist, diese Summe zu investieren, bleibt abzuwarten. Dem Bericht nach halten die Interessenten rund 35 Millionen Euro für angemessen.

Jovic selbst stellte im Dezember noch einen Frankfurt-Verbleib in Aussicht. "Was mich betrifft, würde ich gern bei Eintracht bleiben", verriet der 21-Jährige gegenüber der "Bild". So konkret wie aktuell waren die Gerüchte damals aber noch nicht.

Unabhängig von seiner Entscheidung, eins steht fest: Ganz gleich, ob Jovic teuer verkauft wird und zu einem "Weltklassestürmer" reift oder weitere Tore für die Eintracht schießt. Frankfurts Investition hat sich in jedem Fall gelohnt.

Lissy Beckonert

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