11.06.2019 09:16 Uhr

SGE-Boss: Kovac ging es bei Bayern "richtig dreckig"

Niko Kovac fühlte sich beim FC Bayern angeblich nicht immer wohl
Niko Kovac fühlte sich beim FC Bayern angeblich nicht immer wohl

DFB-Pokalsieg 2018, Einzug ins Halbfinale der Europa-League-Saison 2018/19 und die erneute Qualifikation für den Europapokal: Bei der Eintracht aus Frankfurt läuft es derzeit rund. Wolfgang Steubing, seit 2015 Aufsichtsratsboss der Fußball-AG der SG, äußerte sich nun zu den Entwicklungen in Frankfurt und zur Lage von Ex-Coach Niko Kovac beim FC Bayern München.

Mit Kovac sei er weiterhin "freundschaftlich verbunden", erklärte Steubing im Gespräch mit dem "kicker" und führte aus: "Niko ist ein einwandfreier Charakter, ein bodenständiger, korrekter und sehr freundlicher Mensch. Das ist er auch bei den Bayern geblieben, obwohl es ihm da richtig dreckig ging." 

Anders als in Frankfurt sah sich Kovac beim deutschen Rekordmeister häufig mit kritischen Stimmen konfrontiert, erst der Gewinn des Doubles auf der Zielgeraden der Saison hat die Gerüchte um ein schnelles Aus in München erstickt und die Klub-Oberen zu einem Bekenntnis zu Kovac veranlasst.

Kovac sei noch jung und verfüge schlicht nicht über "die Meriten wie Jupp Heynckes oder Pep Guardiola", erklärte Steubinger den holprigen Start. Die Erfolge, die der Coach letztlich feiern konnte, seien jedoch "großartig". "Was ich lese, hat er von Bayern München aber kein richtiges Dankeschön bekommen", stichelte Steubinger in Richtung der Münchner.

Eintracht Frankfurt wird "weiterhin solide wirtschaften"

Weiterhin äußerte sich der Funktionär zur Lage bei seiner Eintracht: Vor allem der Transfer von Luka Jovic zu Real Madrid, der den Hessen unlängst satte 60 Millionen Euro in die Kassen spülte, sei ein "markanter Einschnitt in der Transferpolitik" des Klubs. "Eine solche Einnahme ist einmalig. [...] Wir werden aber weiterhin eine Transferpolitik mit Augenmaß betreiben und solide wirtschaften", so Steubing.

Nachdem auch Stürmer Ante Rebic das Interesse anderer Top-Vereine geweckt hat - bei Atlético Madrid soll der Kroate laut "Bild" nach dem Weggang von Antoine Griezmann ebenso wie bei Inter Mailand auf der Wunschliste stehen - äußerte Steubing sein volles Vertrauen auf die Arbeit von Sportvorstand Fredi Bobic.

"Er ist doch genauso daran interessiert wie ich, dass nicht alle weggekauft werden. Aber es gehört immer auch der Spieler dazu: Ich habe doch nichts davon, jemanden zu halten, der keine Lust hat und dann schlecht spielt", erklärte Steubing.

Hinteregger wäre für Eintracht Frankfurt "eine der teuersten Verpflichtungen"

Leihspieler Martin Hinteregger (FC Augsburg) und Kevin Trapp (Paris Saint-Germain) würden hingegen gern bei der Eintracht bleiben. Die Verpflichtung Hintereggers gestaltet sich laut Steubinger allerdings schwierig. Augsburg-Boss Stefan Reuter sei "ein harter Verhandlungspartner", ein Kauf von Hinteregger wäre "eine der teuersten Verpflichtungen" der Frankfurter. Auch im Falle von Trapp rechnet der 69-Jährige "eher nicht mit einer schnellen Entscheidung".

Kritik äußerte er an den knapp 200 Millionen Euro, die die deutschen Profiklubs an Spielerberater zahlten. Diese Summe hatte die Deutsche Fußball Liga zuletzt bekannt gemacht. "Das ist absolut überzogen. Von diesem Geld könnten vier, fünf Bundesligisten ihren kompletten Kader bezahlen. Zu viel Geld geht in die falsche Richtung, es müsste mehr im Sport bleiben", sagte der Aufsichtsrats-Boss.

 

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