26.07.2019 13:20 Uhr

Bericht: Angreifer wollten Kolasinacs Hand abhacken

Sead Kolasinac wehrte sich gegen die Angreifer
Sead Kolasinac wehrte sich gegen die Angreifer

Mesut Özil ist in London Opfer eines versuchten Raubüberfalls geworden. Dank des beherzten Eingreifens seines Mitspielers Sead Kolasinac kam der Ex-Weltmeister mit dem Schrecken davon.

Wie gierige Hyänen umzingeln die Angreifer das Auto von Mesut Özil. Mit einem langen Messer bewaffnet rennt einer der beiden Motorradfahrer auf das Fahrzeug zu, Özil schließt schnell die Tür. Doch sein Teamkollege und Freund Sead Kolasinac, auf dem Platz beinharter Defensivspieler, geht in die Offensive. Waghalsig und mutig wie ein Löwe stürmt er dem Angreifer mit bloßen Händen entgegen, schlägt nach ihm und treibt diesen in die Flucht, während Özil den Wagen startet. Alles gefilmt von einer Überwachungskamera.

Das siebensekündige Video des versuchten Raubüberfalls machte in den Sozialen Netzwerken schnell die Runde. Nach einem Bericht der "Daily Mail" schreckte Kolasinacs heldenhafte Aktion die Angreifer aber nicht ab.


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Demnach sollen die zwei Motorradfahrer die beiden Spieler des englischen Spitzenklubs FC Arsenal noch über einen Kilometer lang durch den Norden Londons verfolgt haben, ehe die früheren Bundesliga-Profis vor einem türkischen Restaurant hielten und Schutz suchten. Dessen Mitarbeiter verjagten die Angreifer schließlich endgültig.

Wollten die Angreifer Kolasinacs Hand abhacken?

Fotos zeigten Özil in Begleitung seiner Frau Amine Gülse vor dem Lokal, in dem der Weltmeister von 2014 laut einer Mitbesitzerin Stammgast ist. Ein Arsenal-Sprecher gab schnell Entwarnung: "Wir haben mit beiden Spielern gesprochen, ihnen geht es gut." Beide sollten bereits am Freitag wieder trainieren. Der "Bild"-Zeitung zufolge teilte der bosnische Nationalspieler Kolasinac einem befreundeten Fußballer mit: "Mit mir macht man so etwas nicht. Ich habe die Angreifer in die Flucht geschlagen und meinen Mann gestanden."

Laut dem türkischen Journalisten Serkan Akkoyun haben es die Angreifer aber nicht wie zuerst vermutet auf das Auto von Özil, sondern vielmehr auf die Luxus-Armbanduhr von Kolasinac abgesehen. Demnach sollen sie sogar bereit gewesen sein, dem Arsenal-Profi die Hand abzuhacken. Dieses Vorgehen sei in südamerikanischen Ländern keine Seltenheit.

Deshalb lauerten sie dem Bosnier vor dessen Wohnung auf. Özil geriet demnach nur zufällig in den Überfall, weil er ein Paket von Kolasinac abholen wollte.

"Özil sah aus, als würde er um sein Leben rennen"

Die Polizei bestätigte Berichte über einen versuchten Raubüberfall gegenüber der französischen Nachrichtenagentur "AFP", ohne dabei Namen zu nennen. "Der Fahrer konnte zusammen mit seinem Beifahrer unverletzt entkommen und fuhr zu einem Restaurant in Golders Green, wo sie mit Beamten geredet haben", sagte ein Sprecher. Festnahmen habe es noch nicht gegeben, die Ermittlungen dauerten an.

Dem Augenzeugen Azuka Alintah zufolge habe Özil "völlig verängstigt" gewirkt. "Er sah aus, als würde er um sein Leben rennen. Und ich nehme an, das hat er auch getan. Ich habe gesehen, wie er verfolgt von den Motorradfahrern im Restaurant verschwunden ist", sagte dieser dem Portal "MailOnline": "Sie haben ihre Helme nicht abgenommen, waren ganz in Schwarz gekleidet und trugen bei diesem heißen Wetter langärmelige Oberteile. Sie stachen heraus", fügte er hinzu.


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Angriffe wie dieser sind in London keine Seltenheit. Über 5500 Menschen wurden zwischen Oktober 2017 und 2018 in der Weltmetropole mit Messern verletzt oder getötet. Und auch Überfälle auf Fußballer sind nicht neu. Der frühere englische Nationalspieler Andy Carroll war 2016 auf seinem Heimweg vom Training bei West Ham United an einer Kreuzung von zwei Motorradfahrern mit vorgehaltener Schusswaffe bedroht worden, dem Stürmer gelang aber die Flucht.

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