08.12.2019 17:01 Uhr

Kommentar: Der Hype um Hansi Flick kam zu früh

Hansi Flick ist vorerst bis Weihnachten Trainer des FC Bayern
Hansi Flick ist vorerst bis Weihnachten Trainer des FC Bayern

Nach der bitteren 1:2-Pleite bei Borussia Mönchengladbach ist der FC Bayern München auf Tabellenplatz sieben abgestürzt. Der Rückstand auf die Spitze beträgt bereits sieben Punkte. Der Hype um Interimstrainer Hansi Flick kam zu früh. Ein Kommentar.

Vier Siege, 16:0-Tore: Die Start-Bilanz von Hansi Flick als Chefcoach des FC Bayern nach der Entlassung von Niko Kovac las sich beeindruckend.

Dass sie gegen die Gegner Olympiakos Piräus, Fortuna Düsseldorf und Roter Stern Belgrad sowie einen beim Gastspiel in München desolat auftretenden BVB zustande kamen, wurde aber gerne vergessen.

Viele Beobachter lobten genauso wie einige Bayern-Stars und die Vereinsführung um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Arbeit des langjährigen Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw in den Himmel.

Es stimmt, unter Flick hat sich das bayerische Star-Ensemble nach den zuletzt überwiegend grauenhaften Vorstellungen der Ära Kovac fußballerisch deutlich gesteigert.

In Gladbach und beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen schossen Robert Lewandowski (der unter Flick in drei von vier Bundesligaspielen ohne Treffer blieb) und Co. insgesamt 41 Mal auf das gegnerische Tor. Nicht zu Unrecht haderte der Rekordmeister vor allem mit seiner Chancenverwertung.

Vercoachte sich Hansi Flick in Gladbach?

Insbesondere nach der Niederlage im Klassiker beim Tabellenführer am Niederrhein muss sich Flick allerdings auch die ein oder andere kritische Frage gefallen lassen.

Warum beorderte er Joshua Kimmich nach starken Leistungen in den letzten Wochen im zentralen Mittelfeld wieder auf die Rechtsverteidigerposition?

Wieso spielte der in dieser Saison formschwache Thiago stattdessen in der Schaltzentrale?

War es wirklich eine kluge Entscheidung, Serge Gnabry, neben Lewandowski momentan vielleicht der einzige Unterschiedsspieler in den Reihen der Münchner, aus Schonungsgründen 90 Minuten auf der Bank schmoren zu lassen? 

Weswegen gelang es Flick nicht, auf die taktische Umstellung auf ein 4-3-3 von Gladbach-Trainer Marco Rose nach rund einer Stunde adäquat zu reagieren?

Neun Punkte sind Pflicht für den FC Bayern bis zur Winterpause

Bis zur Winterpause trifft der FC Bayern in der Liga noch auf Werder Bremen, den SC Freiburg und den VfL Wolfsburg.

Sollte Flick aus diesen Partien nicht die optimale Punktausbeute holen, werden die Diskussionen um seine Person und eine mögliche Neubesetzung des Trainerpostens zur Rückrunde gehörig Fahrt aufnehmen.

Der Hype um den fünften Mann an der Seitenlinie des FC Bayern seit dem Abschied von Pep Guardiola im Sommer 2016 kam zu früh.

Tobias Knoop

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