01.04.2020 07:39 Uhr

Kahn über Müller, Neuer, Flick und Bayerns Transferpläne

Oliver Kahn ist beim FC Bayern der neue starke Mann
Oliver Kahn ist beim FC Bayern der neue starke Mann

Dank des gut gefüllten Festgeldkontos trifft den FC Bayern die Corona-Krise nicht ganz so hart, wie andere Klubs. Doch auch der deutsche Rekordmeister steht vor großen Herausforderungen. Vor allem Neu-Vorstand Oliver Kahn muss einige Hürden nehmen - speziell mit Blick auf die Zukunft.

Bevor die Sport-Welt durch das Corona-Virus lahmgelegt wurde, lief für Oliver Kahn beim FC Bayern alles nach Plan. "Durch viele Gespräche und spezielle Workshop-Formate konnte ich mir ein gutes Bild über den Status quo und die Herausforderungen der jeweiligen Bereiche des Vereins machen", berichtete der kommende Vorstandsvorsitzende der "Sport Bild" von seinen ersten Monaten im Klub.

Doch selbst für den erfahrenen Ex-Keeper stellt die aktuelle Krise "in ihrem Ausmaß absolutes Neuland dar", gestand der 50-Jährige. Hauptziel aller Beteiligten müsse es nun sein, "großen Schaden vom Fußball abzuwenden".

Dass der FC Bayern weniger Schaden als andere Vereine nimmt, liegt auf der Hand und ist laut Kahn der "soliden finanziellen Substanz" des Klubs geschuldet. Der Rekordmeister, ergänzte der langjährige Keeper der DFB-Auswahl, schaue aber nicht nur auf sich selbst. "Wir sind uns im Klaren darüber, dass Fußball nur mit anderen Mannschaften gespielt werden kann. Dieser Verantwortung wollen wir nachkommen", deutete Kahn Unterstützung für andere Vereine an.

Kahn lässt Neuer-Verlängerung beim FC Bayern offen

Bevor der Blick auf die anderen Klubs geht, muss der FC Bayern allerdings seine eigenen Baustellen bearbeiten. Dazu gehören unter anderem die Vertragsgespräche mit Thomas Müller, Manuel Neuer und Hansi Flick.

Den aktuellen Stand der Verhandlungen gab Kahn nicht preis, dafür hob der ehemalige Kapitän des Rekordmeisters hervor: "Manuel Neuer und Thomas Müller sind Identifikationsfiguren des Klubs, die für Erfolg und Kontinuität stehen." Sportdirektor Hasan Salihamidzic arbeite "zielorientiert und strukturiert" an diesen Themen.

Ob Manuel Neuer den von ihm angestrebten Vertrag bis 2025 vorgelegt bekommt, ließ Kahn offen. "Generell können Torhüter [...] natürlich bis ins hohe Alter spielen. Es ist dann schon aber eine große Herausforderung, das hohe Niveau zu halten", ließ der künftige Vorstandschef durchblicken, dass der FC Bayern den Wunsch von Neuer nicht ohne Weiteres erfüllen wird.

Gleichzeitig deutete Kahn aber an, dass der FC Bayern durchaus weiter mit Neuer plant. Schließlich solle Neuzugang Alexander Nübel ab der kommenden Saison die Chance bekommen, sich "hinter Manuel Neuer zu entwickeln". Ähnlich sieht die Tendenz bei Müller aus, der ein "wichtiger Fixpunkt" ist.

Kahn äußert sich nicht zu Sané

Was eine mögliche Vertragsverlängerung mit Hansi Flick angeht, sprach Kahn von intensiven Diskussionen mit dem Trainer und Hasan Salihamidzic. Der Klub, hob der neue starke Mann hervor, müsse am Ende über allem stehen: "Entscheidend für mich ist, dass wir in eine Richtung marschieren, um die Mannschaft weiterzuentwickeln."

Eine Aussage zu einem möglichen Mega-Transfer von Leroy Sané ließ sich Kahn derweil nicht entlocken. Stattdessen erklärte der Ex-Profi lediglich: "Ich bitte um Verständnis, dass ich mich grundsätzlich nicht über Spieler von anderen Vereinen äußere."

Corona-Krise wird den Markt beeinflussen

Das Thema Mega-Transfers spielt aber auch in den Planungen des FC Bayern weiter eine Rolle. Hier glaubt Kahn jedoch, dass die aktuelle Krise den Markt verändern wird. Top-Spieler werden in den Augen des gebürtigen Karlsruhers auch weiter ihren Markt haben.

"Ob dieser sich allerdings weiterhin in den bekannten extremen Größenordnungen bewegt, darf bezweifelt werden. Auch was die extremen Gehälter betrifft, wäre ein Abflachen die logische Folge", rechnet Kahn damit, dass die Ablösesummen in Zukunft einbrechen werden. 

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