27.05.2020 06:07 Uhr

Austria Lustenau im Finale auf Paschings Spuren

Lustenau-Coach Roman Mählich
Lustenau-Coach Roman Mählich

Austria Lustenau hat schon vor dem Finale im ÖFB-Cup gegen Red Bull Salzburg am Freitag in Klagenfurt Historisches geschafft. Die Vorarlberger sind nun der einzige Club in der Geschichte des Bewerbes, der es als Nicht-Oberhaus-Club zweimal ins Endspiel geschafft hat. Insgesamt kam es im Titel-Endkampf bisher elfmal zum Duell "David gegen Goliath".

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Der Ausgang des Duells entsprach in der Folge aber keinesfalls immer der Papierform. 1988 besiegte der Kremser SC unter Ernst Weber den von Trainerlegende Ernst Happel betreuten FCS Tirol in Hin- und Rückspiel bei 2:0 und 1:3 dank der Auswärtstorregel. Nur drei Jahre später wiederholte der damals von Willi Kreuz gecoachte SV Stockerau die Sensation mit einem 2:1-Finalsieg über Rapid mit Trainer Hans Krankl und nationalen Aushängeschildern wie Andreas Herzog, Goalie Michael Konsel oder Peter Schöttel. Schließlich feierte der FC Kärnten 2001 unter Walter Schachner gegen den FC Tirol einen 2:1-Sieg nach Verlängerung.

Noch viel überraschender kam 2013 der Triumph des FC Pasching, der den seit 1946 als gesamtösterreichischer Bewerb ausgespielten Cup als bisher einziger Drittligist für sich entscheiden konnte. Die Oberösterreicher besiegten damals die Wiener Austria mit 1:0.

Bösch glaubt an die Chance

"Es gibt immer wieder Beispiele", sagte Lustenaus Sport-Vorstand Bernd Bösch. "Heuer war etwa der Aufstieg von Saarbrücken als Viertligist im DFB-Cup-Viertelfinale gegen Düsseldorf (Anm.: 7:6 i.E.) die größte Sensation. Wir wissen auch, was Düdelingen (Anm.: CL-Quali-Aufstieg gegen Salzburg 2012) geschafft hat, oder im Cup Pasching, oder vor vielen Jahren Stockerau. Es ist im Fußball so, dass der David manchmal auch gegen den Goliath gewinnen kann."

Als bisher einziger Club aus Vorarlberg im Endspiel stehend, gelang Lustenau bei der Premieren-Finalteilnahme am 26. Mai 2011 keine Überraschung. Der damalige Bundesligist SV Ried behielt im Wiener Ernst-Happel-Stadion dank eines Doppelpack von Markus Hammerer (41., 67.) mit 2:0 die Oberhand. Es war eine von sieben Niederlagen des Underdogs im Endspiel.

Den Anfang machte der Wr. Sportclub, der 1977 als erster unterklassiger Verein ins Finale kam, dort gegen die Austria aber keine Chance hatte (0:1 und 0:3). Finalniederlagen gab es auch für den FC Linz 1994 (0:4 gegen Austria), DSV Leoben 1995 (0:1 gegen Rapid), die Vienna 1997 (1:2 gegen Sturm Graz), die Admira 2009 (1:3 n.V. gegen Austria) und nach Lustenau auch noch für den SKN St. Pölten 2014 (2:4 gegen Salzburg).

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apa

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