04.06.2020 11:57 Uhr

Werder wankt - liegt aber noch nicht am Boden

Florian Kohfeldt glaubt weiter an Werder Bremen
Florian Kohfeldt glaubt weiter an Werder Bremen

Nach einem zarten Höhenflug ist Werder Bremen wieder hart gelandet, ausgeknockt sind die Hanseaten laut Trainer Florian Kohfeldt aber noch lange nicht.

Es war der vierte Todestag des großen Muhammad Ali und vielleicht bediente sich Florian Kohfeldt ja deshalb an einem Bild aus dem Boxen. "Das war ein Rückschlag, aber definitiv kein Knockout", sagte der Trainer von Werder Bremen nach diesem 0:3 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt, dass sich für die Hanseaten wie ein übler Aufwärtshaken ans Kinn angefühlt haben muss.

Werder wankt jedenfalls plötzlich wieder im Abstiegskampf, liegt nach eigener Einschätzung aber noch nicht am Boden. Klar, der Klassenerhalt sei wieder "schwerer geworden, aber nicht unmöglich", sagte Kohfeldt, nachdem die Bremer zuvor sieben Punkte aus drei Spielen geholt hatten: "Wir wussten alle, dass es ein schwerer Weg wird. Aber wir werden ihn gehen."

Und vielleicht gilt der berühmte Spruch, dass angeschlagenen Boxer am gefährlichsten sind, ja auch für Fußballer. Die "Mentalität und die Leidenschaft waren da", das gebe Hoffnung für die kommenden Aufgaben, sagte Kohfeldt: "Wir werden weiter kämpfen."

Für Werder bleibt es nach dem Rückfall in alte Muster nun erst einmal bei den zwei Punkten Rückstand auf Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz, drei Zähler fehlen zu einem Nichtabstiegsplatz.

Vielleicht wäre für Bremen gegen die Frankfurter, die sich mit dem zweiten Sieg in Serie wohl aller Sorgen entledigt haben, ein Punkt drin gewesen, aber gerade in der zweiten Hälfte agierte Grün-Weiß laut Kohfeldt teilweise "schlecht", "unaufmerksam" und "hektisch". Und so traf erst André Silva (61.) per Kopf, ehe Stefan Ilsanker (81.) nur Sekunden nach seiner Einwechslung alles klar machte. In der 90. Minute erhöhte der Österreicher nochmals.

Trotz all der Enttäuschung über die bereits zehnte Heimpleite der Saison, versuchte Kohfeldt den Blick schnell wieder nach vorne zu richten und seinem Team Mut zuzusprechen. "Es ist nichts verloren", sagte der 37-Jährige: "Am Sonntag werden wir wieder um jeden Punkt fighten." Dann trifft Werder auf den VfL Wolfsburg.

Für das Nord-Duell wird Niclas Füllkrug noch kein Thema sein, aber vielleicht kehrt der schmerzlich vermisste Angreifer nach seinem Kreuzbandriss schon eine Woche später beim SC Paderborn in den Kader zurück.

Weil die Werder-Offensive chronisch lahmt und Davie Selke nicht seine Form findet, wäre Füllkrug für Bremen ein wichtiger X-Faktor im Endspurt - nach dem Tabellenletzten Paderborn warten noch München, Mainz und Köln. "Ich kann Startelf-Einsätze ausschließen, aber er ist jemand, der für 15, 20 Minuten sehr wertvoll sein kann", sagte Kohfeldt über Füllkrug.

Fünf Endspiele stehen für Werder noch an - und am Ende wollen sie aufrecht aus dem Bundesliga-Ring steigen. "Wir müssen nun die Ruhe bewahren, denn es ist noch alles möglich für uns", sagte Kapitän Niklas Moisander. (Noch) liegt Werder nicht am Boden.

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