16.12.2020 17:20 Uhr

Abfindung, Telefonat und Co.: So lief die Favre-Entlassung

Lucien Favre ist nicht mehr Trainer des BVB
Lucien Favre ist nicht mehr Trainer des BVB

Nach der 1:5-Schlappe gegen den VfB Stuttgart trennte sich Borussia Dortmund am Sonntag von Trainer Lucien Favre. Wenige Tage später sickern erste Details dazu durch, wie konkret die Entlassung des Coaches beim BVB ablief.

Laut "Sport Bild" wurde Favre bereits am Samstagabend nur wenige Stunden nach der herben Pleite gegen den Aufsteiger aus Schwaben von Sportdirektor Michael Zorc per Telefon über sein Aus informiert.

Vorher habe es eine Krisensitzung mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl und Zorc gegeben, bei der die Trennung von Favre beschlossen worden sei. BVB-Berater Matthias Sammer sei nicht dabei gewesen nachdem er bereits im Stadion den Daumen gesenkt und damit sein Einverständnis für das Favre-Aus gegeben habe, heißt es.

Hauptargument für den Rauswurf des Trainers war dem Bericht zufolge nicht nur die Niederlage gegen den VfB. Viel schwere wiege dagegen die Woche nach dem 5:2-Sieg gegen Hertha BSC und dem 3:0-Erfolg gegen den FC Brügge in der Champions League.

BVB: Entfremdung zwischen Favre und der Mannschaft?

Anstatt seine Mannschaft zu loben, machte Favre sie klein und redete den kommenden Gegner, den bis dahin sieglosen 1. FC Köln, stark. Darüber und über die defensive Ausrichtung gegen die Domstädter seien gerade die Spieler sehr verwundert gewesen. Es sei dadurch zu einer Entfremdung zwischen Trainer und Mannschaft gekommen, heißt es in dem Bericht.

Außerdem habe Favre mit seinen Auswechslungen bei Spielern und Verantwortlichen für "Kopfschütteln" gesorgt. Auch die Tatsache, dass der 63-Jährige Youssoufa Moukoko trotz der Verletzung von Erling Haaland einen Startelfeinsatz verwehrte, wurde beim BVB intern offenbar als "Sturheit" wahrgenommen.

Hinzu kommt, dass Favre gerade gegen Ende seiner Amtszeit wenig auf Kommunikation gesetzt habe. Er habe wenig mit den Spielern gesprochen und auch die Verantwortlichen nicht mehr in seine Pläne eingeweiht.

All dies führte letztendlich dazu, dass der BVB die Reißleine zog und Favre vor die Tür setzte. Laut "Sport Bild" kassiert der Ex-Coach eine Abfindung in Höhe von einer Million Euro.

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