26.03.2021 12:08 Uhr

Jogi Löw freut sich über "schwungvollen Auftakt"

Löw hatte in Duisburg wenig zu bekritteln
Löw hatte in Duisburg wenig zu bekritteln

Deutschlands Nationalelf ist nach einem missglückten 2020 fulminant ins EM-Jahr gestartet. Beim 3:0 gegen Island am Donnerstagabend in Duisburg war die Partie nach nicht einmal zehn Minuten und Treffern von Leon Goretzka (3.) und Kai Havertz (7.) praktisch entschieden. Der in knapp vier Monaten als Bundestrainer scheidende Joachim Löw freute sich über einen "dynamischen, schwungvollen Auftakt" in die WM-Qualifikation.

"Wir wissen, dass wir unter besonderer Beobachtung waren", sagte Löw über den Heimsieg, dem am Sonntag im Richtung weisenden zweiten Spiel in Rumänien der nächste Erfolg folgen soll. Die Rumänen gewannen gegen Österreichs EM-Gegner Nordmazedonien nach 2:0-Führung und zwischenzeitlichem Ausgleich mit 3:2.

Deutschlands Mannschaft setzte damit die von Löw erwartete Reaktion auf das 0:6 in Spanien zum Abschluss des Vorjahres. Anders als in Sevilla zeigten die Spieler vor allem eines: Engagement. Nicht nur Goretzka sah "elf Jungs auf dem Platz, die richtig Bock haben". Die weiteren Tore von Havertz und nach der Pause Ilkay Gündoğan drückten dies auch zahlenmäßig aus. Löw lobte besonders das Trio Joshua Kimmich, Goretzka, Gündoğan im Mittelfeld: "Das war ein Pfund und ein Gewicht für uns."

Selbst der nicht unkritische Uli Hoeneß lobte den Auftritt als TV-Experte. "So habe ich mir das vorgestellt, ich bin total zufrieden, nicht nur vom Ergebnis her, sondern auch von der Art und Weise", sagte der stimmgewaltige Ex-Boss des FC Bayern. Zwar war das fußballerische Vermögen der Isländer nicht mit dem der Spanier zu vergleichen, der Auftritt sorgte aber auch im Blätterwald für Zufriedenheit. "Weiter so, JOGI!", titelte die Bild-Zeitung. "Neue Freude auf die Zukunft", sah die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Der Ausflug nach Bukarest soll der Freude keinen Abbruch tun. Nach dem coronabedingten Ausfall von Jonas Hofmann und der damit verbundenen Abreise von Marcel Halstenberg verzichtete Löw auf Nachnominierungen. "Wir hoffen, dass es uns nicht mehr passiert, wenn wir jetzt länger in der Blase sind", sagte der 61-Jährige. Hundertprozentige Sicherheit sei dennoch nicht gegeben. "Wir wissen, dass immer etwas passieren kann. Man muss sich damit abfinden." Drei Tage nach Rumänien wartet erneut in Duisburg die Partie gegen Nordmazedonien.

Auch Italien und England starteten gut

Komfortabel startete auch Italien in die WM-Qualifikation. Die "Azzurri" knacken Nordirlands Abwehrreihen beim 2:0 in Parma erfolgreich. Weiter geht es für Italien am Sonntag in Bulgarien. Die Osteuropäer erwischten einen völlig misslungenen Auftakt. Beim 1:3 gegen die Schweiz kassierte Bulgarien schon in der Startviertelstunde alle drei Gegentore.

England sicherte sich gegen San Marino mit einem 5:0-Heimsieg die obligatorischen drei Punkte und setzte sich gleich an die Tabellenspitze. Weiter geht es für die "Three Lions" in Albanien. Das Spiel kann stattfinden, nachdem die Polizei in Tirana Probleme um die Sicherheit der Partie rechtzeitig gelöst hatte. Es wurde befürchtet, dass sich zu viele Fans um das Stadion scharen. Gespielt wird aufgrund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer.

Brotlose Kunst der Spanier

Einzig Spanien leistete sich von den Favoriten am Donnerstag einen Ausrutscher. Trotz klarer Feldüberlegenheit mit 78 Prozent Ballbesitz schafften die Iberer in Granada nur ein 1:1 gegen Griechenland. Es war wieder einmal brotlose Kunst, was die Spanier fabrizierten. "Mit hat die Einstellung und der Rhythmus der Spieler gefallen. Aber je näher wir in Richtung des griechischen Strafraums gekommen sind, umso weniger war davon zu sehen", sagte Teamchef Luis Enrique. Er vermisste den "Hunger" auf Tore.

Die spanische Führung durch Morata (33.) glich Tasos Bakasetas (57.) per Foulelfmeter aus. Für die Hausherren war der Strafstoß eine Fehlentscheidung. "Mit VAR wäre der niemals gegeben worden", bekrittelte Mittelfeldspieler Marcos Llorente. In der WM-Qualifikation kommt der Videobeweis nicht zum Einsatz. Für den Weltmeister von 2010 geht es nun am Sonntag in Tiflis gegen Georgien weiter.

apa

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