08.08.2021 08:00 Uhr

Sturm Graz nach Sieg nicht restlos zufrieden

Kelvin Yeboah erlebte mit einem Doppelpack einen Sahnetag
Kelvin Yeboah erlebte mit einem Doppelpack einen Sahnetag

Restlose Zufriedenheit hat sich bei Sturm Graz nach dem verdienten 3:1-Heimsieg gegen Altach nicht breitgemacht. "Wir sind sehr stolz auf uns, aber am Ende müssen wir uns ärgern. Wir müssen mehr Tore schießen und klarer gewinnen", forderte Torschütze Jon Gorenc-Stankovic nach dem zweiten Sieg der Steirer in der noch jungen Bundesliga-Saison am Samstag noch mehr Konsequenz vor dem Tor.

>> Spielbericht: Sturm Graz gegen SCR Altach

Trainer Christian Ilzer kommentierte den "hochverdienten Heimsieg" (24:7 Torschüsse) ebenfalls nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche. Er lobte die spielerische Qualität, durch die sein Team zu zahlreichen Topchancen kam, und die Reaktion auf das 1:1: "Wir sind nach dem Rückschlag unbeirrt unseren Weg weitergegangen." Nur um später zu tadeln: "Wir müssen noch vehementer auf das 2:0 spielen." Ähnlich verhielt es sich auch im Finish, als nach Kelvin Yeboahs Doppelpack zwar schon die drei Punkte ziemlich sicher waren, die Joker Andreas Kuen und Manprit Sarkaria aber Großchancen liegen ließen.

Saisonstart "absolut gelungen"

Tabellarisch hat sich der Vorsaison-Dritte nach der Auftaktniederlage gegen Salzburg (1:3) mit zwei Erfolgen gegen den WAC (4:1) und Altach (3:1) vorne festgesetzt. Nach Abschluss der Runde am Sonntag rangiert Sturm zumindest auf Platz drei. "Mit sechs Punkten kann man den Saisonauftakt als absolut gelungen bezeichnen. Es freut mich, dass wir in den letzten zwei Spielen auf Gegentore gut reagiert haben", erklärte Ilzer gut eineinhalb Wochen vor dem Play-off-Hinspiel zur Europa League.

Dort wollen die Grazer eine Schwächephase vermeiden, wie es sie gegen Altach nach der Pause gab, als der Gegner prompt das 0:1 wettmachte und den einseitigen Spielverlauf auf den Kopf stellte. Damir Canadi hatte Personal und Spielanlage verändert, nachdem sein Team zuvor offensiv völlig harmlos geblieben war. "Zweite Halbzeit war einiges mehr drinnen, auch wenn wir dann am Ende in die Konter gelaufen sind. Aber diesen Mut müssen wir auch bei 0:0 bringen. Speziell hier im Stadion bei diesen Zuschauern, eine tolle Atmosphäre", sagte Canadi gegenüber Sky.

Die Vorarlberger bleiben ein gern gesehener Gast in Graz. Nach dem 18. Liga-Gastspiel ging es zum 14. Mal ohne Punkt nach Hause. Nach der zweiten Saisonniederlage lautete das Fazit des Trainers: "Heute sind wir an den Eigenfehlern gescheitert."

"Bei ihm weiß man einfach, was man hat."

Wie Sturm ist auch Ried mit sechs Punkten gut in die Saison gestartet. Dank dem 2:1 gegen die Admira, gegen die man zuhause vor 18 Jahren (29. Mai 2003) das letzte Mal verloren hat, sind die Innviertler unter Trainer Andreas Heraf im eigenen Stadion weiter ungeschlagen. Die "Wikinger" gaben nach der 1:7-Klatsche bei Serienmeister Salzburg ergebnistechnisch die richtige Antwort.

Dass seine Ansprachen im Vorfeld der Partie bei einigen Spielern Wirkung zeigten, stimmte Heraf positiv. "Reiner hat von mir unter der Woche eine Kopfwäsche bekommen. Ich freue mich, dass er so darauf reagiert hat." Und auch Stefan Nutz, den zweifachen Assistgeber, hob der Wiener positiv hervor: "Bei ihm weiß man einfach, was man hat." Wenn er in Ballbesitz komme, sorge er zumeist für Gefahr.

Ganz zufrieden war Heraf mit der Leistung seines Teams trotzdem nicht. Vor allem die fehlende Spritzigkeit bemängelte der Coach. Die Südstädter hätten sich den Sieg mehr verdient. Dessen Trainer Andreas Herzog bezeichnete die Leistung seiner vorerst viertplatzierten Truppe als "gut", das Ergebnis stimmte jedoch nicht. "Unsere Fehler sind von Ried gnadenlos ausgenutzt worden", sagte der Ex-Internationale, der sein Team vor allem für eine starke zweite Hälfte lobte.

apa

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