10.03.2022 14:31 Uhr

Job-Endspiel zwischen Hütter und Korkut?

Adi Hütter fehlt Gladbach gegen Hertha BSC
Adi Hütter fehlt Gladbach gegen Hertha BSC

Für den Verlierer des Kellerduells zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC wird es richtig ungemütlich - das gilt auch für die Trainer Adi Hütter und Tayfun Korkut.

Adi Hütter erteilt die letzten Ansagen aus dem Homeoffice, Tayfun Korkut ist um Lockerheit bemüht. Vor dem brisanten Kellerduell zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC ziehen die massiv unter Druck geratenen Trainer im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch einmal alle Register - wohl wissend: Bei einer Niederlage am Samstagabend (18:30 Uhr) könnte es das letzte Spiel im Amt gewesen sein.

"Das ist doch ein schöner Satz: Verlieren verboten", antwortete Korkut mit einem Lachen auf die Frage nach der Zielsetzung der Berliner für das Gastspiel am Niederrhein. Zuvor war eine lustige Diskussion über die Interpretation der Aussagen von Fredi Bobic entstanden.

Der Sport-Geschäftsführer hatte betont, dass unbedingt "gepunktet werden" müsse, verneinte aber, dass damit zwingend drei Punkte gemeint gewesen seien.

Hertha-Trainer Korkut um Gelassenheit bemüht

Doch dann war es mit dem Spaß auch schon wieder vorbei. Die Lage beim in diesem Jahr noch sieglosen Hauptstadtklub ist bitterernst. Der bisher so glücklose Korkut hatte nach dem Sturz auf den Relegationsplatz eine Brandrede vor der Mannschaft gehalten. Die Bedeutung spielte er am Donnerstag herunter.

"Das kommt öfters mal vor. Von daher ist es für mich eigentlich nichts Außergewöhnliches. Wichtig war die Botschaft", betonte Korkut.

Ob diese angekommen ist, müssen die Hertha-Profis im Borussia-Park unter Beweis stellen. Ansonsten ist Korkut, der bisher nur neun Punkte aus zwölf Spielen holte, in Berlin wohl Geschichte. Der Bedeutung der Begegnung ist sich auch Bobic bewusst. "Wir haben eine große Chance, einen Verein, der andere Ansprüche an sich selbst hat, mit reinzuziehen und näher heranzurücken", sagte Bobic.

Gladbach muss auf Hütter verzichten

Gladbach liegt derzeit vier Punkte vor der Hertha, doch die Stimmung im Umfeld ist nach nur zwei Siegen aus den vergangenen 13 Ligaspielen ähnlich mies. "Die Situation ist kompliziert", sagte Sportdirektor Roland Virkus und nahm die Mannschaft in die Pflicht: "Ich erwarte, dass die Mannschaft das abruft, was sie kann. Das ist eine ganze Menge."

Das versteckten die Spieler zuletzt aber ziemlich gut. Nach der Niederlage beim VfB Stuttgart (2:3 nach 2:0) sprach unter anderem Christoph Kramer die Defizite öffentlich an. "Er ist ein Junge, der sich Gedanken macht. Ich habe mit ihm gesprochen, dass es besser ist, das in vier Wänden zu machen", sagte Virkus.

In seinen vier Wänden hockt auch Hütter nach einem positiven Coronatest. Sein Assistent Christian Peintinger ist gefordert, damit seinem Chef nicht die gleiche Situation droht wie Jesse Marsch. Der US-Amerikaner wurde Anfang Dezember in häuslicher Isolation als Trainer von RB Leipzig entlassen.

Gladbach-Sportdirektor Virkus verfolgt "Plan A"

"Es gibt den Plan A, und den verfolge ich", sagte Virkus über die Trainerspekulationen: "Ich plane für die erste Liga. Das ist unser Ziel."

Hütter steht daher bis zum Anpfiff mit Peintinger in Kontakt. Dieser dreht nach dem ernüchternden Stuttgart-Spiel "an kleinen Stellschrauben". Alles sei "in Anlehnung an unsere Philosophie und in Absprache mit Adi" geschehen, so Peintinger.

Dies wird auch bei der Aufstellung so sein. Gegen die Hertha fehlen definitiv Nationalspieler Jonas Hofmann (Muskelfaserriss) und Ramy Bensebaini (Gelbsperre).

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